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Bonn, Frankfurt, 28.03.02

 

RWE-AKW Biblis versagt wie es will – HMULF und BMU halten still!

BBU und BUND Hessen prangern Sicherheits- und Zuverlässigkeits-Versagen ohne Ende an / Verbände fordern Entzug der Betriebsgenehmigung für das AKW Biblis wegen mangelnder Zuverlässigkeit und Fachkunde des Betreibers RWE

Angesichts der jüngsten Vorkommnisse und Störfälle im AKW Biblis listen der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) und der hessische Landesverband des BUND in einem Schreiben an Bundesumweltminister Trittin einige schwerwiegende Störfälle und Vorkommnisse im AKW Biblis auf, die nach Auffassung der Verbände Verstöße gegen das Atomgesetz, die Strahlen-schutzverordnung und die Sicherheitsauflagen darstellen.

BBU und BUND kritisieren vor diesem Hintergrund, dass weder das Hessische Umweltministerium noch das Bundesumweltministerium dem Betreiber RWE des AKW Biblis die notwendige Fach-kunde und Zuverlässigkeit nach dem Atomgesetz bis heute nicht abgesprochen haben. Die Um-weltorganisationen fordern von Bundesumweltminister Trittin die Veröffentlichung einer Gesamtbi-lanz der Störfälle und Vorkommnisse im AKW Biblis und als Konsequenz daraus die sofortige Stilllegung der Reaktorblöcke A und B des AKW Biblis.

Als Beispiele benennen die Verbände

  • die Verwicklung von RWE in den Atommüll-Bestechungsskandal Transnuklear, Anfang der 80er Jahre,
  • den schweren Störfall eines fehlerhaft nicht geschlossenen Ventils zwischen Primär- und Nachkühlkreislaufs im Jahr 1987, der von den Verantwortlichen verschwiegen wurde und der nach Aussage des Öko-Instituts zum SuperGAU hätte führen können,
  • die jahrelange gesetzeswidrige Verstrahlung von Castor-Brennelement-Transport-Behältern und Transportmitteln zur Wiederaufarbeitung,
  • den erst nach 27 Jahren entdeckten Riss in einer Schweißnaht im Bereich der Verbindung des Not- und Nachkühlsystems zum Reaktorkühlkreislauf im Jahr 2000,
  • den Absturz eines Brennelementes beim Verladen in einen Transportbehälter und die auf-getretenen Probleme bei dessen Bergung im vergangenen Jahr,
  • den Absturz eines 750 kg schweres Metallgestells im Block A in den Reaktor-Druck-Behälter im März diesen Jahres.

Für Rückfragen:

Eduard Bernhard (BBU) 06027 8404

Michael Rothkegel (BUND Hessen) 069 67737612