Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz e.V.
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Bonn / Kleinostheim, 26.02.02

BBU-Vorstandsmitglied und kritischer Einzelaktionär Eduard Bernhard stellt auf der HV der Thyssen Krupp AG am Freitag, 01.03.02 in Essen Antrag auf Nichtentlastung des Aufsichtsrates

 

Eduard BERNHARD (Kritischer Einzelaktionär und Vorstandsmitglied des Bundesverbandes Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) e.V. und BUND KG Aschaffenburg)

An die Per
Thyssen Krupp AG
Geschäftsleitung
40211 Düsseldorf

Ordentliche Hauptversammlung der Thyssen Krupp AG am 1.3.02 in Essen, Gruga-Halle, 10.00 Uhr Gegen-Anträge:

Sehr geehrte Damen, Sehr geehrten Herren !

Hiermit stelle ich folgenden Antrag und folgende Gegen-Anträge!

Zur Tages-/Geschäfts-Ordnung:

a) Volle Zulassung der Öffentlichkeit während der gesamten Haupt-Versammlung, speziell

Fernsehen und Bildfotografen. Ggf. können Aktionäre vor ihren Wortmeldungen Nichtaufnahme

durch TV und Bildfotografen fordern.

b) Führung eines Wortprotokolls für die gesamte Hauptversammlung. Ggf. könnte es genügen,

wenn Aktionäre zumindest einen Protokollauszug über ihre Wortmeldung und die dazu

gegebenen Vorstands-/Aufsichtsrats-Antworten erhalten würden.

Zu Top 2 / Beschlußfassung über die Verwendung des Bilanzgewinnes!

Der Vorschlag von Vorstand und Aufsichtsrat wird abgelehnt und folgender Gegen-Antrag gestellt:

Der Gewinn von 308.643.426,40 EURO wird halbiert und eine Hälfte für einen massiven Einstieg in die Produktion von alternativen Energien wie Wind-Kraft, Solar/Photo-Voltaik, Wasser-Kraft, Bio-Masse usw. sowie Energie-Spartechniken. Hierdurch könnten Tausende von neuen Arbeitsplätzen geschaffen, die Umwelt entlastet werden. Gerade alternative Energien werden vom Staat gewichtig finanziell gefördert.

Zu Top 3 / Beschlußfassung über die Entlastung der Mitglieder des Vorstandes

Beantragt wird Nicht-Entlastung wegen mangelnder Informationen:

  • Über Aktivitäten in Rüstungs- bzw. Wehrtechnik-Bereich, z.B. Umfang und Art im Inland bzw. evtl. auch über Tochter-Firmen im Ausland! Insbesondere bestehen Unklarheiten über Exporte! Angeblich sollen z.B. Exporte nach Südafrika, Kanada, Saudi-Arabien erfolgt sein!
  • Über Stand evtl. Forderungen von Zwangs-Arbeitern aus der Nazi-Zeit und bisher geleistete bzw. noch vorgesehene Entschädigungszahlungen.
  • Über evtl. Beteiligung/Durchführung von Schießversuchen mit radioaktiver URAN-Munition.
  • Über evtl. Schadensersatz-Versicherungen von Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern, z.B. Höhe sowie Prämien-Zahler!
  • Beibehaltung der KPMG als Bilanz-Wirtschaftsprüfer, trotz serienweisen Versagens!

Zu Top 4 / Beschlußfassung über die Entlastung der Mitglieder des Aufsichtsrates

Nichtentlastung wegen mangelnder Kontrolle des Vorstandes!

Zu Top 6 / Wahl des Abschlußprüfers

Die Wahl der KPMG als Abschlußprüfer wird abgelehnt wegen deren zahlreichen Versagens bzw. Skandalfälle. Hierzu gehören u.a. Metallgesellschaft, Schneider, Holzmann AG und Flow-Text. Vorstand und Aufsichtsrat werden deshalb aufgefordert eine Dokumentation der Versagensfälle in den letzten 10 Jahren zu erstellen und die hierzu bekanntgewordenen Milliarden-DM/Euro Finanz-Verluste und Arbeitsplatz-Verluste, sowie in welchen Fällen evtl. die Staatsanwaltschaft ermittelt und mit welchem Ergebnis. Ermittelt werden sollte auch, welche Schadensersatz-Forderungen an KPMG gestellt wurden, bzw. welche Zahlungen! Als Ersatz-Prüfer werden vorgeschlagen evtl. Price Waterhouse, Ernest Young, Mc Kinsey usw.

Ich beantrage meine Gegen-Anträge allen Aktionären - gemäß Aktiengesetz - rechtzeitig schriftlich mitzuteilen, damit diese zur Hauptversammlung ggf. ihr Abstimmungs-Verhalten danach ausrichten können!

Auf der Hauptversammlung werde ich anwesend sein und mein Gegen-Anträge sowie evtl. weitere und auch anfallende Fragen stellen.

Mit freundlichem Gruß

Eduard Bernhard

 

Anmerkung des BBU e.V.

Inzwischen hat eine ganze Anzahl von Aktionären mit insgesamt 2139 Aktien ihre Stimmrechte zur Vertretung an Herrn Bernhard übertragen.

Etliche andere Aktionäre schließen sich lt. Mitteilung von Herrn Bernhard diesen Gegen-Anträgen an und lassen dies durch ihre Banken auf der Hauptversammlung einbringen.