Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz e.V.
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PRESSEINFORMATION

Bericht von Eduard Bernhard, Kleinostheim über Gegen-Anträge, Fragen und Vorstands-Antworten anläßlich RWE-Aktionärs-Hauptversammlung am 06.06.02 in Essen

Auf bzw. zu dieser Hauptversammlung stellte E. Bernhard als Kritischer Einzelaktionär und Vorstandsmitglied des Bund Naturschutz Kreisgruppe Aschaffenburg und Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz e.V. Bonn eine ganze Anzahl von Gegenanträgen, Fragen und Forderungen:

Hierzu nahm der RWE-Vorstandsvorsitzende Dr. Dietmar Kuhnt vor ca. 4000 Aktionären wie folgt Stellung:

  1. Das stillgelegte RWE-Kohlekraftwerk in Karlstein/ Ldkrs. Aschaffenburg mit ca. 100 MW (2x50) soll nicht als "Kalt-Reserve" dienen, sondern nach Möglichkeit – hierzu laufen intensive Bemühungen – als Gesamtkomplex verkauft werden. Ggf. müßten Einzel-Teile verkauft bzw. anderweitig eingesetzt werden.
  2. Funde von zahlreichen radioaktiven Kügelchen –als eventueller Hinweis auf einen geheimgehaltenen Atom-Unfall bei der Tochterfirma NUKEM, Hanau ( Zentrale in Alzenau/Bayern ) im Umgebungsgebiet des Atomdorfes Hanau-Wolfgang - sind weder für Nukem-Betriebsleitung noch für RWE-Vorstand Anlaß zu einer schriftlichen Stellungnahme bzw. Presseerklärung. Begründung: Die ArGE-Pham bzw. Gutachter Dipl. Ing. Gabriel seien bereits in 2001 im Raum Krümmel-Geesthacht und neuerdings im Falle "NUKEM-Hanau" vom hessischen Umweltministerium als unglaubwürdig bezeichnet worden.
  3. Die Kosten des Rück-Ab-Baus der stillgelegten atomaren NUKEM-Brennelement-Fabrik Hanau werden sich voraussichtlich auf ca. 84 Millionen EURO/ = ca. 168 Millionen DM belaufen.
  4. Der Abbruch-Antrag für das gerichtlich beklagte und stillgelegte 1200 MW RWE-Atomkraftwerk Mülheim-Kärlich ( auf unsicheren Erdbeben-Spalt errichtet ) wurde Ende 2001 beantragt. Abbruchdauer ca. 10 Jahre und vorauss. Gesamtkosten ca. 500 Millionen - Euro/ = ca. 1 Milliarde DM.
  5. Aus der vor Jahren aufgedeckten Atommüll-Affäre Trans-Nuklear, Hanau stehen zur Entsorgung noch 12 Fässer mit hochradioaktivem Müll zur Entsorgung an.
  6. Detallierte Information über Strom-Zukäufe im In- u. Ausland mit Information über Anteil an Atom-Strom "sei aus vielfachen Gründen nicht möglich".
  7. Eine Reduzierung der Dividende von 1,0 auf 0,75 Euro pro Aktie und das freiwerdende Geld in die Arbeitsplätze schaffende alternative Energienutzung – Wind, Fotovoltaik, Bio-Masse verstärkte Kraft-Wärme-Kopplung - zu stecken, wird abgelehnt. Man tue ja schon etwas mit der Solarfabrik RWE/ASE in Alzenau/Bayern mit ca. 400 neuen Arbeitsplätzen.
  8. Vom Aufsichtsrat-Vorsitzenden Friedel Neubert wurde das Führen eines Wortprotokolles über die gesamte Hauptversammlung als "zu arbeitsaufwendig" abgelehnt. Gleichfalls fand der Antrag auf Zulassung des öffentlichen Fernsehens u. von Bildfotografen keine Zustimmung.
    Anmerkung: Auch der Hinweis, daß mit einer solchen verstärkten Öffentlichkeits-Information nicht nur das Unternehmens-Image sondern auch das Aktionärs-Klima verbessert werden könne, brachte keinen Erfolg. Man verwies auf die Übertragung im Internet!
  9. Der mit verschiedenen Anträge gestellte Antrag auf Nicht-Entlastung des Vorstandes u. Aufsichtsrates wurde von der Mehrheit der Aktionäre abgelehnt.
  10. Die Forderung auf Sofort-Ausstieg aus der Atomenergie wurde abgelehnt, wobei man sich - scheinbar nicht ganz unzufrieden mit gesicherten Betriebslauf-Zeiten – auf die Atom-Konsens-Vereinbarung mit der Bundesregierung bezog.

Eduard Bernhard

Außerdem erinnerte Bernhard als Vertreter des Dachverbandes der Kritischen Aktionärinnen und Aktionären e.V. Köln, an die Beantwortung von schriftlich gestellten 17 Fragen zum Thema von Gleichstellung der Frau im RWE-Konzern- Hierzu wurde z.T. erschöpfend aber z.T. auch unbefriedigend Stellung genommen.