EILT, EILT, EILT
Offener Brief
An
RWE AG
Herrn Vorstandsvorsitzender
Dr. Dietmar Kuhnt Bitte sofort vorlegen!
Essen
Per FAX: 0201/1215005
Bonn/Essen, 07.03.02
Spenden-Skandal in Köln/NRW/
Müll-Entsorgungs-Fa. Trieneken mit Mehrheits-Eigner RWE-AG
/ Bericht FR v. 07.03.02: Das Klüngeln am heißen Müllofen
Sehr geehrter Herr Vorstandsvorsitzender Dr. Kuhnt!
Wie aus obigem Bericht und bundesweiten Medien - Fernsehen, Hörfunk,
Internet und Zeitungsmeldungen - zu erfahren, ist ein riesengroßer
Spenden-Skandal in Köln im Zusammenhang mit einer Kölner
Müll-Verbrennungsanlage (Trieneken mit knapper Hälfte
Anteil) aufgedeckt worden.
Dabei geht es bei der SPD zum Beispiel um mindestens DM 511 000!
Auch soll es undurchsichtige Praktiken der Kölner städtischen
Abfallentsorgungs- und Verwertungsgesellschaft u. der Fa. Trienken,
Viersen gegeben haben. Auch wurde bekannt, daß man zwischen
1994 und 1999 SPD, CDU, FDP und GRÜNEN mit Spenden geholfen
habe.
Weiter ist die Rede davon, daß ca. 29 Millionen DM (ca. 14,5
Millionen Euro) in die Schweiz geflossen sein sollen.
Alles in allem ist dies ein riesengroßer Skandal, der dringend
einer restlosen Aufklärung bedarf.
Und hier, Herr Dr. Kuhnt, fällt für den Welt-Konzern
RWE AG als Mehrheitseigner der Trienekens, Viersen die große
und dringende Pflichtaufgabe an, alles Erdenkliche nicht nur zur
Aufklärung und Öffentlichkeits-Information, sondern auch
zur wirklich wirksamen Verhinderung eines zukünftigen derartigen
Skandal-Falles zu tun.
Sehr geehrter Herr Vorstandsvorsitzender Dr. Kuhnt!
Wir appellieren deshalb an Sie und auch an den mitverantwortlichen
Herrn Friedel Neubert als Aufsichtsratsvorsitzenden:
Setzen Sie sofort eine Sonder-Arbeitsgruppe - evtl. in Verbindung
mit einem Wirtschafts-Prüfungs-Institut - wie Mc-Kinsey
oder Price Waterhouse - als "task- force" ein und dokumentieren
Sie damit auch, daß Sie sich von skandalösen Spendenpraktiken
distanzieren und entsprechende personelle und strukturelle Konsequenzen
ziehen.
Geschieht dies nicht, wird mit allergrößter Wahrscheinlichkeit
das Ansehen Ihres Konzernes, als zuverlässiger Partner, schweren
Schaden erleiden. Auch könnte die Frage auftauchen, ob die
"gesetzlich erforderliche Zuverlässigkeit" für
den Betrieb von konventionellen und nuklearen Kraftwerken und sonstigen
umweltrelevanten Anlagen noch im erforderlichen Umfang vorhanden
ist.
Bedenken Sie bitte auch, daß beunruhigte/besorgte Aktionäre
der RWE-AG auf der kommenden Jahres-Hauptversammlung diese skandalösen
Ereignisse zum Gegenstand von Gegen-Anträgen machen könnten.
In Erwartung einer schnellen, hoffentlich positiven Antwort verbleiben
wir
mit freundlichen Grüßen
BBU e.V.
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