PRESSEMITTEILUNG
BBU und BUND fragen erneut nach den Ergebnissen
der Untersuchungen der Störfälle beim Wiederanfahren von
Block A des AKW Biblis
Die vom Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU)
und dem hessischen Landesverband des BUND geäußerte Kritik
an der Informationspolitik des Hessischen Umweltministeriums über
die Ergebnisse der Untersuchungen der Störfälle beim Wiederanfahren
von Block A des AKW Biblis ist zwar vom Sprecher des Umweltministeriums,
Michael Rolland, am 21. Juni zurückgewiesen worden. Allerdings
vermissen die Umweltorganisationen nach wie vor Informationen über
die Ergebnisse der Nachprüfungen durch die beauftragten Gutachter.
Besonders interessiert die Umweltverbände, ob die vom Betreiber
RWE vorgenommene Einstufung der Störfälle nach den deutschen
Meldekriterien bzw. der internationalen INES-Regelung korrekt war.
Immerhin hatte das Umweltministerium, das am 18.6.2002 mitgeteilt
hatte, dass nach einer ersten Bewertung durch die Atomaufsichtsbehörde
die Störfälle zu Recht nach den deutschen Meldekriterien
in die Kategorie N (=normal) und nach der internationalen Skala
zur Bewertung von Vorkommnissen (INES) in die Stufe 0 (unterhalb
der Skala = keine sicherheitstechnische Bedeutung) eingeordnet worden
sind, eine abschließende Bewertung unter Hinzuziehung des
TÜV Nord angekündigt. Die Umweltverbände erwarten,
dass das Umweltministerium, sollte die Einstufung durch den Betreiber
sich nach Prüfung durch die beauftragten Gutachter als korrekt
herausgestellt haben, dies öffentlich bestätigt.
Die Verbände wollen ebenfalls wissen, ob seitens des Umweltministeriums
ausgeschlossen wird, dass Gutachter, die mitverantwortlich für
die skandalösen Vorfälle im AKW Phillipsburg waren, bei
der Prüfung der Biblis-Störfälle beteiligt sind.
Eduard Bernhard, energiepolitischer Sprecher des BBU: "Wir, wie
die Öffentlichkeit sicher auch, würden darüber hinaus
gern wissen, welche Maßnahmen sich aus den Untersuchungen
der Sachverständigen ergeben haben, damit, wie von Ministeriumssprecher
Rolland angekündigt, derartige Vorkommnisse künftig vermieden
werden können."
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