BBU-Vorstandsmitglied und kritischer Einzelaktionär
Eduard Bernhard stellt Antrag auf Nichtentlastung von Vorstand und
Aufsichtsrat auf der HV der EnBW AG amDonnerstag, 29.04.04 in Karlsruhe
Eduard BERNHARD
(Kritischer Einzelaktionär und Vorstandsmitglied des Bundesverbandes
Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) e.V., Bund Naturschutz
KG Aschaffenburg )
An den Vorstand und Aufsichtsrat
der EnBW AG
76131 Karlsruhe
per Fax
Gegenanträge zur Aktionärs-Hauptversammlung am Donnerstag,
29. April 2004
in Karlsruhe / Stadthalle-Kongresszentrum
Sehr geehrte Damen und Herren!
Vorab stelle ich folgende Anträge zur Geschäftsordnung:
a) Erstellung eines Wortprotokolls während
der gesamten Hauptversammlung.
Ggf. Protokollierung der persönlichen
Anträge/Aussagen und der entsprechenden Stellungnahmen.
b) Volle Zulassung der Öffentlichkeit,
d.h. Fernsehen, Rundfunk und Bildfotografen.
Gegenanträge:
Zu TOP 1 Vorlage des Jahresabschlusses 2003
/ usw.
Zu kritisieren ist, dass das Jahresergebnis, d.h.
der Verlust von 1,19 Milliarden EUR nicht im TOP 1 erwähnt
ist und lediglich auf diverse Unterlagen verwiesen wird.
Zu TOP 2 Entlastung der Mitglieder des Vorstands
Beantragt wir die Nicht-Entlastung u.a. wegen mangelnder
Aktivitäten bzw. Informationen.
a) Nichtausstieg aus der Atomenergie, trotz der
Fast-Katastrophe von Harrisburg (USA), des SUPER GAUs vom 26.04.86,
also vor 18 Jahren, in Tschernobyl (Russland) und Fehlen eines Endlagers
für hochradioaktiven Atommüll.
b) Fehlende Informationen für welche AKWs z.B.
ein Überflugverbot besteht und über Vorsorgemaßnahmen
(erinnert wird an den Terroranschlag v. 02.11.01 in den USA) gegen
Terroranschläge aus der Luft bzw. vom Boden! Sind diskutierte
AKW-Vernebelungs-Einrichtungen im Falle eines drohenden Flugangriffs
bereits in Auftrag gegeben bzw. schon installiert? Oder hat En BW
dem Umweltminister J. Trittin andere Vorschläge zur Gefahrenabwehr
unterbreitet? Wenn ja, welche?
c) Lt. Bundesamt für Strahlenschutz (Welt am
Sonntag, 22.02.04) haben u.a. die En BW Atomkraftwerke Philippsburg
1 und Obrigheim die größte Unsicherheit gegen Flugzeug-Terror-Anschläge!
Wie beurteilt En BW diese Aussage? - Lt. Atom-Konsens-Abkommen zwischen
En BW und Bundesregierung war das AKW Obrigheim für 2004 schon
zur endgültigen Stilllegung vorgesehen. Wie lautet der endgültige
Stilllegungs-Termin für diesen ältesten Reaktor Deutschlands?
d) Trifft eine Presseinformation von IPPNW (Ärzte
gegen den Atomtod) v. 27.03.04 zu, wonach in deutschen AKW neuartige
Instandhaltungskonzepte eingeführt wurden bzw. werden, so z.B.
Reduzierung bzw. Verzögerung von Prüfungen und Reparaturen,
sowie dass Hilfskräfte und Leiharbeiter an 10-Stunden-Schichten
zentrale Sicherheitseinrichtungen reparieren? Trifft dies evtl.
auch für En BW-AKW zu?
e) Laut Bericht der Süddeutschen Zeitung (Reuters)
sollen der ehemaliger Vorstandschef Gerhard Goll und 2 seiner ehemaligen
Vorstandskollegen - Dr. Balzereit und Jochum - nach dem Willen des
jetzigen Vorstandes und Aufsichtsrates für 2003 nicht entlastet
werden. Angeblich ermittelt die Staatsanwaltschaft Mannheim seit
November 2003 wegen Verdachts auf Bilanzkosmetik!
Frage: Trifft Meldung zu und wird evtl. auch
gegen Aufsichtsrat und Bilanz-Prüfung ermittelt?
f) Welche Möglichkeiten der finanziellen Haftung
können bei den Verantwortlichen ggfs. geltend gemacht werden?
zu TOP 4 Entlastung der Mitglieder des Aufsichtsrates
Beantragt wird Nicht-Entlastung wegen
- mangelnder Kontrolle bzw. entsprechendem Eingreifen
in die Vorstandstätigkeiten mit Schwerpunkt Beibehaltung
Atomenergie. Und dies trotz riesigem Gefährdungspotential,
fehlender Atom-Müllentsorgung und vernachlässigter alternativer,
d.h. umweltfreundlicher Stromerzeugung. Hätte Aufsichtsrat
seine Kontrollpflicht beim Vorstand und evtl. auch bei der Abschluss/Bilanzprüfungs-firma
Price Waterhouse voll erfüllt, wäre es vermutlich nicht
zu einem solch verheerenden Geschäftsergebnis gekommen.
Auf der Hauptversammlung werde ich anwesend sein
und meine Gegenanträge, Anträge und eventuelle Fragen
stellen.
Ich beantrage, meine Gegenanträge - gemäß
Aktiengesetz - allen Aktionären rechtzeitig schriftlich mitzuteilen,
damit diese ggfs. entsprechend abstimmen können.
Mit freundlichem Gruß
Eduard Bernhard
|