Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz e.V.
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BBU: Scharfer Protest gegen neuen Castor-Transport / Atommüll-Zug rollt durch Niedersachen, Richtung NRW mit Ziel Frankreich

Mit scharfem Protest hat der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) e. V. auf den Start eines neuen, hochgefährlichen Castor-Atommüll-Transportes reagiert, der in dieser Nacht aus Norddeutschland mit einem Sonderzug Richtung Frankreich unterwegs ist. Bei dem Transport handelte es sich ursprünglich um einen Zug mit vier Castor-Atommüll-Behälter aus dem Atomkraftwerk Stade (Niedersachsen, bei Hamburg) und um einen Zug mit einem Castor-Atommüllbehälter aus dem AKW Brokdorf, der nach einem Straßentransport im AKW Brunsbüttell auf die Bahn geladen wurde. Auf dem Rangierbahnhof Maschen sind die beiden Castor-Züge aus Brunsbüttel und Stade gekoppelt worden. Um 01:30 Uhr hat heute (20.10.04) der Castor-Transport mit insgesamt fünf Atommüll-Behältern Maschen verlassen und ist um 01:50 Uhr durch Tostedt gefahren. Der Castor-Transport rollte dann auf Rotenburg/Wümme (Durchfahrt: 2.14 Uhr) zu. Dort hatte der Castor-Transport Begleitung durch einen Hubschrauber. Der Transport hat um 2:30 Uhr Verden/Aller durchfahren, Richtung Nienburg/Weser. Zugfolge: Eine Lok (vorne), drei Personenwagen, fünf Castor-Behälter, eine Lok (hinten). Ziel des Atommüll-Transportes ist die Wiederaufarbeitungsanlage in Frankreich.

Von gewöhnlich gut informierten Kreisen ist berichtet worden, daß der Castor-Transport auf dem Weg zur Plutonium-Fabrik im französischen La Hague am heutigen Mittwoch (20.10.) gegen 19:00 Uhr in Lauterbourg/Frankreich erwartet wird. Der Castor-Transport soll demnach den deutsch-französischen Grenzübergang Wörth - Lauterbourg passieren.

Udo Buchholz, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Bundesverbandes Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) e. V. ist der Auffassung, daß dieser Atommülltransport erneut die Bevölkerung in Deutschland und in Frankreich gefährdet. Buchholz: "Wieder wird deutlich, daß das Atommüllproblem ungelöst ist. Atommüll aus Norddeutschland wird nach Frankreich gebracht, trägt dort noch mehr zur radioaktiven Verseuchung von Luft und Wasser bei, und soll dann später wieder in die sogenannten Zwischenlager in Gorleben und / oder Ahaus gebracht werden. Dort droht die Lagerung für Jahrtausende. Nur die sofortige Stillegung aller Atomanlagen kann dazu beitragen, daß das Atommüll-Problem nicht noch größer wird!"

Buchholz begrüßt, daß es bereits am Dienstag Abend konkreten Protest gegen den Transport gegeben hat. Am Bahnhof Buchholz (Nordheide, Niedersachsen) wurden Flugblätter verteilt. In Waltrop (nördl. Ruhrgebiet, NRW ) hat es einen "Sicherheits-Check" an den Gleisen gegeben, an dem sich rund 50 AtomkraftgegnerInnen beteiligten. Heute früh geht es dann mit einer Mahnwache am alten Bahnhof, Bahnhofstr./Borker Str. in Waltrop weiter. Die Initiative "Menschen gegen Atomanlagen" (MegA) rechnet am Mittwoch Vormittag mit der Ankunft des strahlenden Atommülls in Waltrop. Treffen zur Mahnwache ist am Mittwoch ab ca. 9.00 Uhr, kann sich aber noch verschieben, da der Fahrplan der Castoren sich kurzfristig ändern könnte. Möglicherweise wird diese Mahnwache zeitlich vorverlegt. In Waltrop wird der Transport ab 4:30 Uhr als "möglich" eingeschätzt. Infos dazu unter MegA Waltrop im Netz http://www.mega-waltrop.de/. Inzwischen wurde bekannt, daß es gegen den laufenden Transport am frühen Mittwoch eine Protestaktion im Nordheide-Raum gegeben hat.

Udo Buchholz, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Bundesverbandes Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) e. V. Tel. 02562/23125