Internationaler BBU-Protest gegen grenznahe Uranfabrik
im niederländischen Almelo
Gegen den beantragten Ausbau der grenznahen Uranfabrik im niederländischen
Almelo hat der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz
(BBU) e. V. fristgerecht rund 200 Einsprüche beim Umweltministerium
in Den Haag eingereicht.
In Almelo befindet sich die einzige niederländische Urananreicherungsanlage
(UAA), in der Uran für den weltweiten Einsatz in Atomkraftwerken
vorbereitet wird. Bei der Anlage handelt es sich um eine Schwesteranlage
der deutschen UAA, die in ca. 30 km Entfernung im westfälischen
Gronau steht. Auch die Kapazität der Gronauer Uranfabrik soll
massiv ausgebaut werden.
Der BBU und örtliche Bürgerinitiativen wie der Gronauer
Arbeitskreis Umwelt (AKU) befürchten denkbare Störfälle
in beiden Uranfabriken, bei denen das radioaktive und chemisch sehr
giftige Uranhexafluorid freigesetzt werden könnte. Beide Anlagen
sind nicht gegen Flugzeugabstürze gesichert. Mit dem Betrieb
der beiden Anlagen sind nahezu wöchentliche Urantransporte
z. B. von Großbritannien nach Almelo oder von Gronau nach
Rußland verbunden.
Udo Buchholz, Gronauer Vorstandsmitglied des BBU betont, daß
gerade die Gefahren, die mit den Urantransporten verbunden sind,
verstärkt in den Blickpunkt des öffentlichen Interesses
gerückt werden müssen: "Bei einem Transportunfall mit
Uranhexafluoridfreisetzungen müßte die Bevölkerung
kilometerweit evakuiert werden." Weitere Aspekte, die in den
Einsprüchen gegen den UAA-Ausbau beiderseits der Grenze vorgetragen
werden, befassen sich mit dem menschenfeindlichen Uranabbau, mit
der unlösbaren Entsorgung der radioaktiven Anreicherungsabfälle
und mit der Problematik, daß Urananreicherungsanlagen zur
Gewinnung von Uran für Atombomben genutzt werden können.
Nähere Informationen zu den Uranfabriken in Almelo und Gronau
gibt es beim BBU unter Tel. 0228/214032 oder mittels E-Mail: BBU-Bonn@t-online.de
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