Eventuelle Errichtung eines Atommüllagers
für leicht- bis mittelradioaktive Abfälle auf dem Gelände
des stillgelegten RWE-Atomkraftwerkes Karlstein, Lkrs. Aschaffenburg
/ Eilanfrage an Bayerisches Staatsministerium
EILANFRAGE
An das
Bayerisches Staatsministerium
für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz
zu Hd. Herrn Staatsminister Dr. Werner Schnappauf
Rosenkavalierplatz 2
81925 München per Fax
Bonn, Aschaffenburg,
11. Mai 2004
Eventuelle Errichtung eines Atommüllagers
für leicht- bis mittelradioaktive Abfälle auf dem Gelände
des stillgelegten RWE-Atomkraftwerkes Karlstein Lkrs. Aschaffenburg
Sehr geehrter Herr Staatsminister Dr. Schnappauf,
uns ging eine fernmündliche Information zu,
wonach die NUKEM, Hanau/Alzenau bei Ihnen einen Antrag gestellt
hat, auf Errichtung eines Lagers für schwach- bis mittelradioaktive
Abfälle auf dem Gelände des stillgelegten RWE-AtomKraftwerkes
Karlstein aus dem zum Abbruch vorgesehenen 1.200 MW RWE-Atomkraftwerk
Mülheim-Kärlich/Rheinland-Pfalz stammend.
Wir bitten Sie dringend um schnellstmögliche
Aufklärung, ob Ihnen ein solcher Antrag vorliegt bzw. eine
entsprechende Absicht bekannt geworden ist.
Sollte eine solche Planung tatsächlich beabsichtigt
sein, erheben wir hiermit, rechtzeitig, erhebliche Bedenken. Insbesondere
weisen wir darauf hin, daß in Karlstein bereits 4 Atomanlagen
in Betrieb waren und hiervon bereits 1 Heißdampf-Reaktor abgebaut
worden ist, das RWE-VersuchsAtomkraftwerk Kahl sich noch im Abbruch
befindet, was gleichzeitig auch beim Siemens-AtomForschungs-Zentrum
der Fall ist (aus einer früheren Brennelementefabrik ist der
radioaktive Teil inzwischen herausgenommen worden). Wir sind der
Meinung, daß die bisherige Vielzahl der Atomanlagen in Karlstein
aber auch im benachbarten hessischen Hanau mit 4 stillgelegten Atomanlagen
schon in der Vergangenheit nicht zu verantworten war und nicht noch
um weitere Atommüllagerstätten - wie jetzt für Atommüll
aus Mülheim-Kärlich evtl. vorgesehen - zu verantworten
ist. Jedenfalls kündigen wir, sollte eine Realisierung vorgesehen
sein, unseren heftigen Widerstand an.
Bitte sorgen Sie für eine schnellstmögliche
Stellungnahme bzw. entsprechende Nachricht , denn wir wollen den
bayerisch/hessischen Untermain mit Karlstein/Hanau nicht zu einer
Atommüllagerhalde mit entsprechendem Gefährdungspotenial
verkommen lassen.
Hochachtungsvoll
BN KG Aschaffenburg
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BBU e.V.
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Eduard Bernhard, 1. Vorsitzender
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Christine Ellermann, Geschäftsführerin
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