3 Jahre nach dem Terroranschlag vom 11.09.2001 in
New York / USA Sicherheit von Atomkraftwerken nach wie vor nicht
gegeben / BBU und BUND kritisieren fehlende Konsequenzen in Deutschland
Am 11.9.04 sind 3 Jahre nach dem Terror-Anschlag von New York vergangen,
ohne dass die Bundesregierung und die Oppositionsfraktionen des
Bundestages ernsthaft Maßnahmen zur Sicherung von Atomkraftwerken
gegen Anschläge getroffen haben.
Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) und
der hessische Landesverband des BUND verweisen darauf, dass zum
Beispiel die beiden Blöcke des AKW Biblis gegen den Absturz
einer vollbetankten Passagiermaschine nicht geschützt sind.
Biblis A und B sind mit 60 cm bzw. 80 cm Kuppeldicke nur zu 3% bzw.
20 % gegen den Absturz eines schnellfliegenden Kampfjets baulich
ausgelegt.
Bei einem Super Gau im AKW Biblis mit katastrophaler Freisetzung
von Radioaktivität wären im Dreiländereck Hessen,
Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg als 1 Millionen Menschen
betroffen. Die Umweltverbände geben zu bedenken, dass es keinen
für die drei Bundesländer gemeinsamen Notfall-Plan gibt.
Unbekannt und anzuzweifeln ist, ob im Super-Gau-Fall genügend
spezielle Transportmittel für radioaktiv Verstrahlte und eine
ausreichende Anzahl von Strahlenschutz-Betten zur Verfügung
stehen würde.
Die Umweltverbände erinnern an die Abschlusserklärung
eines vor Jahresfrist in Wiesbaden stattgefundenen Ärzte-Kongresses,
wonach es derzeit in Deutschland im großen Katastrophenfall
keine ausreichende ärztliche Notfallhilfe gibt.
BBU und BUND fordern von der Bundesregierung und den Oppositionsfraktionen
in Anbetracht der Möglichkeit von Terror-Anschlägen endlich
ernsthaft und schnellstmöglich wirksame Verhinderungs- bzw.
Schutzmaßnahmen.
Eduard Bernhard, Sprecher des BBU: " In Betrieb befindliche Atomkraftwerke
sind vor Terroranschlägen allerdings nicht zu schützen.
Es bleibt deshalb nur eine wirksame Maßnahme: ihre sofortige
und endgültige Stillegung."
Für Rückfragen
Eduard Bernhard, Sprecher BBU: 06027 8404
Michael Rothkegel, Geschäftsführer BUND Hessen: 069 67737612
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