ITG Interessengemeinschaft Tonergeschädigter
im BBU e.V.
AG Innenraumschadstoffe und Gesundheit
Krank durch Toner - die unterschätzte
Gefahr
Der ITG liegen aktuell fast
500 konkrete Verdachtsfälle von Gesundheitsschädigungen
durch Toner von Laserdruckern oder Kopiergeräten vor. H.-J.
Stelting, ehemaliger Hamburger Kriminalbeamter, selbst Betroffener
und Sprecher der ITG erläutert das Ergebnis langjähriger
Ermittlungen: "Die Krankheit beginnt oft banal als andauernde
Erkältung oder Reizung der Augen oder der Haut, mit ungeklärter
Ursache. Kaum jemand kommt darauf, dass hierfür der Toner des
Laserdruckers oder Kopierers verantwortlich sein kann. Bei gezielter
Suche wird man dann allerdings in erschreckendem Maße fündig.
Wir gehen aufgrund eindeutiger Indizien von einem gewaltigen Dunkelfeld
aus."
Tonerhaltige Druckgeräte
sind heutzutage fast allgegenwärtig: in Büros, Geschäften,
Hotels, auf Bahnhöfen und Flughäfen und sogar in Schulen,
Arztpraxen und Krankenhäusern. Mit dem Preisverfall werden
Sie zunehmend auch in Privathaushalten Einzug halten. Viele Toner
enthalten allergisierende, hormonell wirkende, toxische und krebserregende
Schadstoffe, die beim Drucken freigesetzt werden können und
denen die Nutzer dann unmittelbar und über lange Zeit ausgesetzt
sind. Dies bleibt nicht ohne Folgen. "Bei den Erkrankungen handelt
es sich vor allem um Entzündungen der Atemwege, die nicht selten
nach kurzer Zeit auf die Bronchien übergreifen und zu lebensbedrohlichem
Asthma führen. Dabei können schon geringe Mengen Tonerstaub
genügen, um eine Sensibilisierung auszulösen, denn es
handelt sich um eine pseudoallergische Überempfindlichkeit",
so Stelting.
Hinter den Fällen stehen
oft dramatische Schicksale. Menschen, die aus voller Gesundheit
mit Nutzung bestimmter Toner schwer erkranken, ihren Beruf nicht
mehr ausüben können und zum Invaliden und Sozialfall werden.
Auch die Schäden für die Arbeitgeber und die Volkswirtschaft
sind gewaltig. In einem Einzelfall wurden über 600.000 € Schaden
errechnet.
Durch akribische Beweisarbeit
und fachärztliche Untersuchungen gelingt es Fall für Fall
medizinisch die schädigende Wirkung von Toner nachzuweisen.
Stelting weiter: "Die Betroffenen und Ihre Ärzte haben ihre
Schularbeiten gemacht. Gesundheitsschädigungen durch Toner
sind ein unbestreitbarer Fakt. Die Verdachts- und Beweislage ist
auffallend herstellerspezifisch. Offenbar sind die Wirkungen der
Toner unterschiedlich. Was am Toner genau schädigt, ist noch
unklar. Neben den verschiedenen Schadstoffen, die sich zumeist als
vermeidbare Verunreinigungen darstellen, kommen auch physikalische
Wirkungen in Betracht. So hat die Bundesanstalt für Arbeitsschutz
und Arbeitsmedizin unlängst endlich eine Tierversuchsstudie
veröffentlicht, nach der Feinststäube, darunter auch Toner,
eindeutig krebserregend sind. Die bisher vertretene Auffassung,
Stäube seien erst oberhalb bestimmter Grenzwerte krebserzeugend,
ist widerlegt. Dazu Stelting: "Mit großer Sorge registriert
die ITG eine zunehmende Zahl von Krebsfällen unter den Tonergeschädigten,
darunter v.a. Lungenkrebs, Hautkrebs, Magen-Darmkrebs und allein
sechs Leukämiefälle. Viele Toner enthalten Leukämie
erregendes Benzol. Dies ist unverantwortlich!"
Die ITG fordert Hersteller und
Behörden auf, sich endlich ihrer Verantwortung zu stellen.
Die Schädigungen durch Toner werden nicht länger hingenommen.
Die ITG fordert weiter die Wirkung von Toner auf den Menschen sofort
zu untersuchen und bis auf weiteres ein Verbot für tonerhaltige
Geräte im Bereich von Kindern, Kranken, Alten und Schwangeren
zu verhängen!
(siehe
Arbeitsbereiche des BBU / ITG)
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