BBU fordert die Entwidmung aller Häfen für den Umschlag radioaktiver Stoffe
(Bonn, Hamburg, 28.05.2013) Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) hat seine Forderung nach der Entwidmung aller Häfen für den Umschlag radioaktiver Stoffe bekräftigt. Der Brand der “Atlantic Cartier” am 1. Mai in Hamburg hat verdeutlicht, dass die Gefahr einer Atomkatastrophe nicht nur im Nahbereich von Atomkraftwerken und Atomanlagen droht, sondern auch weitab an allen Stationen der Atomtransporte. Erst nach dem Brand des Frachters “Atlantic Cartier”wurde offiziell bekannt, dass an Bord des Schiffes Nuklearmaterial geladen war. Auch das hochgefährliche Uranhexafluorid war an Bord, das in keinem Fall mit Wasser in Verbindungen kommen darf, da sich sonst Flusssäure bildet. Alternative Löschmittel standen der Hamburger Feuerwehr allerdings nicht ausreichend zur Verfügung. "Durch die Bergung der Urancontainer von dem brennenden Schiff konnte in diesem Fall eine Katastrophe verhindert werden. Aber niemand kann garantieren, dass ein derartiger Brand an Bord eines Atomfrachters immer in den Griff zu bekommen sein wird", warnt das Hamburger BBU-Vorstandsmitglied Regina Ludewig.
Der NDR berichtete am gestrigen Montag (27. Mai) über neue Ungereimtheiten und Auffälligkeiten im Zusammenhang mit dem Frachter Atlantic Cartier. So fehlten in den Frachtpapieren Angaben über die konkrete Strahlungsintensität der radioaktiven Ladung. Zudem wurde bekannt, dass die "Atlantic Cartier" schon vor dem Brand in Hamburg wegen Sicherheitsmängeln aufgefallen war. Die US-Küstenwache bemängelte im November 2012 das Brandschutzsystem des Schiffes. Und im Sommer 2012 hatten bereits belgische Kontrolleure in Antwerpen eine Mängelliste erstellt. (http://www.ndr.de/regional/hamburg/schiffsbrand125.html)
Der BBU fürchtet, dass auch die Sicherheit anderer Nuklearfrachter nicht ausreichend ist und fordert daher von den zuständigen Behörden und Regierungen lückenlose Aufklärungen und ein eindeutiges Engagement gegen Atomtransporte zu Wasser und auch auf dem Landweg. Insgesamt fordert der BBU die sofortige Stilllegung aller Atomkraftwerke und Atomanlagen. "Diese tickenden Zeitbomben sind schon für sich eine Bedrohung für die Bevölkerung. Und für ihren Betrieb sind zahllose Atomtransporte rund um den Globus erforderlich, die unverantwortlich sind", so Regina Ludewig vom BBU.
Weitere Informationen: www.urantransport.de, www.bbu-online.de, www.nadir.org/nadir/initiativ/sand, www.umweltfairaendern.de
Zur Finanzierung seines Engagements bittet der BBU um Spenden aus den Reihen der Bevölkerung. Spendenkonto: BBU, Sparkasse Bonn, BLZ 37050198, Kontonummer: 19002666.
Informationen über den BBU und seine Aktivitäten gibt es im Internet unter www.bbu-online.de; telefonisch unter 0228-214032. Die Facebook-Adresse lautet www.facebook.com/BBU72. Postanschrift: BBU, Prinz-Albert-Str. 55, 53113 Bonn.
Der BBU ist der Dachverband zahlreicher Bürgerinitiativen, Umweltverbände und Einzelmitglieder. Er wurde 1972 gegründet und hat seinen Sitz in Bonn. Weitere Umweltgruppen, Aktionsbündnisse und engagierte Privatpersonen sind aufgerufen, dem BBU beizutreten um die themenübergreifende Vernetzung der Umweltschutzbewegung zu verstärken. Der BBU engagiert sich u. a. für menschen- und umweltfreundliche Verkehrskonzepte, für den sofortigen und weltweiten Atomausstieg, gegen die gefährliche CO2-Endlagerung und für umweltfreundliche Energiequellen.
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