Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz e.V.
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27 Jahre Tschernobyl – 27 Jahre Urananreicherungsanlage Gronau

(Bonn, Düsseldorf, Gronau, 26.04.2013) Der Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau hat anlässlich des 27. Jahrestages des Beginns der Atomkatastrophe in Tschernobyl 26. April 1986) gemeinsam mit seinem Dachverband, dem Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU), die sofortige Stilllegung der einzigen deutschen Urananreicherungsanlage (UAA) im westfälischen Gronau gefordert. In der Gronauer Uranfabrik wird Uran für den Einsatz in Atomkraftwerken vorbereitet. Die heftig umstrittene Anlage kann derzeit weltweit rund 35 Atomkraftwerke pro Jahr mit Nuklear-Brennstoff versorgen. Seitens der Anti-Atomkraft-Bewegung wird kritisiert, dass die rot-grüne Landesregierung in Düsseldorf dem Betrieb der Anlage keine Steine in den Weg legt. AKU und BBU fordern: "Die NRW-Landesregierung gibt vor, aus der Atomenergie aussteigen zu wollen. Dann darf sie aber nicht tatenlos zusehen, wie Uran aus NRW den Betrieb von Atomkraftwerken rund um den Globus ermöglicht.“

Die Gronauer Urananreicherunggsanlage ging technisch im August 1985 in Betrieb, und wurde unter Protest wenige Wochen nach der Tschernobylkatastrophe offiziell eingeweiht. Die Proteste gegen die Anlage und die damit verbundenen Urantransporte reißen nicht ab und erreichten nach der Fukushima-Katastrophe ihren Höhepunkt: Ostern 2011 demonstrierten 15.000 Menschen gegen die Anlage. Wichtig für den Dauerprotest ist nach Auffassung des AKU und des BBU die enge Zusammenarbeit verschiedener Organisationen im Widerstand gegen die Anlage. Wichtige Akteure sind u. a. das Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen, die Bürgerinitiative "Kein Atommüll in Ahaus", Robin Wood und der BUND, zudem auch niederländische und russische Organisationen wie LAKA, VEDAN und Ecodefense. Unterstützung gibt es auch immer wieder aus den Reihen kirchlicher, gewerkschaftlicher und parteipolitischer Organisationen.

Mit dem Betrieb der Gronauer Urananreicherungsanlage sind vielfältige Gefahren verbunden. 2010 hat sich dabei der bisher schwerste Unfall in der Anlage ereignet: Ein Arbeiter wurde verstrahlt.

Seitens der Anti-Atomkraft-Bewegung werden im Zusammenhang mit der Urananreicherung massiv der Uranabbau und die ungelöste Atommüllfrage kritisiert. Beim Uranabbau in Kanada, Niger und anderswo wird der das Rohmaterial für die Urananreicherung gewonnen. Und Atommüll wurde von Gronau aus massenhaft nach Russland gebracht, geht derzeit nach Frankreich und ab 2014 soll eine Lagerhalle für 60.000 Tonnen Uranmüll in Gronau in Betrieb genommen werden.

Der Protest gegen die Urananreicherungsanlage in Gronau, aber auch gegen den Schwesterbetrieb im niederländischen Almelo, sowie gegen den internationalen Betreiberkonzern Urenco, geht vielfältig weiter. Seit fast 27 Jahren treffen sich immer am ersten Sonntag im Monat Anti-Atomkraft-Initiativen zum Sonntagsspaziergang an der Gronauer Urananreicherungsanlage und vom 19. bis 27. Juli findet in der Nähe von Gronau ein bundesweites Anti-Atom-Sommercamp statt.

Weitere Informationen rund um das Thema Urananreicherung (incl. Gefahren der miltärischen Nutzung) findet man im Internet u. a. unter www.aku-gronau.de, www.bbu-online.de, www.urantransport.dewww.antiatomcamp.nirgendwo.infowww.wise-uranium.org, www.laka.org, www.enschedevoorvrede.nl, www.ecodefense.com.


Zur Finanzierung seines Engagements bittet der BBU um Spenden aus den Reihen der Bevölkerung. Spendenkonto: BBU, Sparkasse Bonn, BLZ 37050198, Kontonummer: 19002666.

Informationen über den BBU und seine Aktivitäten gibt es im Internet unter www.bbu-online.de; telefonisch unter 0228-214032. Die Facebook-Adresse lautet www.facebook.com/BBU72. Postanschrift: BBU, Prinz-Albert-Str. 55, 53113 Bonn.

Der BBU ist der Dachverband zahlreicher Bürgerinitiativen, Umweltverbände und Einzelmitglieder. Er wurde 1972 gegründet und hat seinen Sitz in Bonn. Weitere Umweltgruppen, Aktionsbündnisse und engagierte Privatpersonen sind aufgerufen, dem BBU beizutreten um die themenübergreifende Vernetzung der Umweltschutzbewegung zu verstärken. Der BBU engagiert sich u. a. für menschen- und umweltfreundliche Verkehrskonzepte, für den sofortigen und weltweiten Atomausstieg, gegen die gefährliche CO2-Endlagerung und für umweltfreundliche Energiequellen.