BBU fordert die Aufgabe des steinzeitlichen Kohlekraftwerks in Moorburg -
Elbprotest anlässlich des Hamburger Hafengeburtstages Demonstrationen zum
Tschernobyljahrestag an den AKW Brokdorf und Grafenrheinfeld
(Hamburg, Bonn, 18.03.2013) Bei seinem Vorstandstreffen am 16. und 17. März
2013 in Hamburg hat sich der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz
(BBU) erneut gegen den Einsatz und Zubau von neuen Kohlekraftwerken und für
die sofortige Stilllegung aller Atomanlagen ausgesprochen. Erneuerbare
Energien müssen stattdessen weiter forciert werden. Speziell hat sich der
BBU-Vorstand auch mit der Strompolitik des schwedischen Konzerns Vattenfall
und der für 2014 geplanten Inbetriebnahme des Kohlekraftwerks in
Hamburg-Moorburg beschäftigt. "Angesichts der Erneuerbaren Energien ist das
Kohlkraftwerk Moorburg für die Stromversorgung Hamburgs überflüssig", so das
Hamburger BBU-Vorstandsmitglied Regina Ludewig.
Vattenfall plant in Moorburg überwiegend Steinkohle aus dem Nordosten
Kolumbiens zu verfeuern. Sie wird dort unter menschenunwürdigen Bedingungen
im Tagebau abgebaut. Der Tagebau zerstört die Lebensgrundlagen der
kleinbäuerlichen und indigenen Bevölkerung und vertreibt die Menschen von
ihrem Land. Gleichzeitig werden die Wälder abgeholzt. Die Minenarbeiter
selbst erkranken durch die Arbeit schwer. Sie sterben häufig frühzeitig
wegen der Belastung durch Staub und Schwermetalle. Der Steinkohleabbau wird
von Polizei, Militär und Sicherheitsdiensten beschützt. Protest von
Gewerkschaften wird bekämpft. Die Fehlbildungen bei Neugeborenen häufen
sich.
Bei seiner Inbetriebnahme würde das Kohlkraftwerk Moorburg jährlich 9 Mio.
Tonnen CO2 produzieren und täglich 12.000 Tonnen Steinkohle verfeuern.
Zusätzliche Schadstoffbelastungen durch Stickoxid und Feinstaub würden den
Osten, Nordosten und die Innenstadt Hamburgs belasten.
Auch in der Lausitz wird unter katastrophalen, ökologischen Bedingen Braunkohle abgebaut und dadurch werden Landstriche zerstört. Menschen müssen deswegen ihre Dörfer verlassen. Die von Vattenfall in den Kraftwerken
verfeuerte Braunkohle ist der klimaschädlichste Brennstoff und Vattenfall
zählt damit zu den klimaschädlichsten Energieerzeugern überhaupt. Vor diesem
Hintergrund fordert der BBU, dass das Kohlkraftwerk Moorburg 2014 nicht ans
Netz gehen darf.
Der BBU unterstützt als Mitveranstalter die Initiative "gegenstrom13" bei der im Rahmen des Hamburger Hafengeburtstages am 10 Mai 2013 geplanten Schiffsdemonstration auf der Elbe. Die Demonstration findet aus Protest
gegen die Inbetriebnahme des Kohlekraftwerks Moorburg statt und verurteilt
die Strompolitik Vattenfalls, die auf katastrophale Umweltzerstörungen und
Menschenrechtsverletzungen keine Rücksicht nimmt. www.gegenstrom13.de.
Anlässlich des bevorstehenden 27. Jahrestages der Tschernobylkatastrophe
unterstützt der BBU auch die für den 21. April geplanten Demonstrationen bei
den Atomkraftwerken Brokdorf (Norddeutschland) und Grafenrheinfeld
(Süddeutschland). www.atom-demo.de.
Zur Finanzierung seines Engagements bittet der BBU um Spenden aus den Reihen der Bevölkerung. Spendenkonto: BBU, Sparkasse Bonn, BLZ 37050198, Kontonummer: 19002666.
Informationen über den BBU und seine Aktivitäten gibt es im Internet unter www.bbu-online.de; telefonisch unter 0228-214032. Die Facebook-Adresse lautet www.facebook.com/BBU72. Postanschrift: BBU, Prinz-Albert-Str. 55, 53113 Bonn.
Der BBU ist der Dachverband zahlreicher Bürgerinitiativen, Umweltverbände und Einzelmitglieder. Er wurde 1972 gegründet und hat seinen Sitz in Bonn. Weitere Umweltgruppen, Aktionsbündnisse und engagierte Privatpersonen sind aufgerufen, dem BBU beizutreten um die themenübergreifende Vernetzung der Umweltschutzbewegung zu verstärken. Der BBU engagiert sich u. a. für menschen- und umweltfreundliche Verkehrskonzepte, für den sofortigen und weltweiten Atomausstieg, gegen die gefährliche CO2-Endlagerung und für umweltfreundliche Energiequellen. |