Return to sender: Erstmals tritt ein Uranmülltransport den Rückweg an ... / BBU: Urananreicherungsanlage Gronau sofort stilllegen, Urantransporte verbieten!
(Gronau, Steinfurt, Bonn, 30.07.2012) Ein Sonderzug mit Uranmüll, der heute gegen 12.00 Uhr die Urananreicherungsanlage in Gronau verlassen hat, hat seine Reise (zunächst) nicht angetreten: Nachdem der Zug mit rund 500 Tonnen Uranmüll in Form von abgereichertem Uranhexafluorid auf dem Bahngleis zwischen Gronau und Münster stand, wurde er gegen 12.15 Uhr aus zunächst unerklärlichen Gründen wieder auf das Privatgleis der Urananreicherungsanlage und dann auf das Werksgelände hinter die Umzäunung gefahren. Zu diesem Zeitpunkt demonstrierten auf einer Brücke vor dem Anlagengelände Atomkraftgegner. Dabei wurden sie von etwa mindestens 100 Polizistinnen und Polizisten bewacht.
Zwischenzeitlich wurde bekannt, dass an den Bahngleisen im Kreis Steinfurt eine Protestaktion mit Ankettung von zwei Personen durchgeführt wurde, so dass der Uranmülltransport seine Fahrt Richtung Münster nicht beginnen konnte. Um 14.20 Uhr wurde mit einer weiteren Protestaktion im Kreis Steinfurt begonnen.
Wie der Bundesverband Bürgerinitiativben Umweltschutz (BBU) erfahren hat, wurde zumindestens mit erheblicher Polizeigewalt die erste Protestaktion aufgelöst. Während eines Telefonats seitens des BBU mit Aktiven vor Ort wurde die Verbindung offenbar von der Polizei unterbrochen. Der BBU protestiert gegen das Vorgehen der Polizei und fordert diese auf, endlich gegen die sinnlosen und gefährlichen Uranmülltransporte vorzugehen, und nicht gegen Personen, die sich um Gesundheit und Umwelt sorgen.
Der heutige Uranmülltransport, der jetzt gegen 15.30 Uhr möglicherweise noch immer auf dem Gelände der Gronauer Urananreicherungsanlage steht, hat Frankreich als Ziel. Dort soll der Uranmüll verarbeitet und in anderer Form (Uranoxid) irgendwann wieder nach Gronau transportiert werden. Durch Großstädte wie Düsseldorf und Köln, vorbei an Schulen und Krankenhäusern. Letztlich sollen 60.000 Tonnen Uranmüll in Gronau in einer Halle eingelagert werden, die derzeit neben der Urananreicherungsanlage gebaut wird.
Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) fordert die sofortige Stilllegung der Gronauer Urananreicherungsanlage, damit nicht weiterer Uranmüll produziert werden kann, für den es weltweit kein sicheres Lager gibt. Zudem fordert der BBU von der rot-grünen Landesregierung in Düsseldorf eine klare Absage an die gefährlichen Uranmülltransporte zwischen Gronau und Frankreich.
Weitere Informationen über die Gefahren der Atomindustrie enthalten die folgenden Presseinformationen der BBU-Mitgliedsorganisation Robin Wood u. a., und sind unter www.aku-gronau.de und unter www.bbu-online.de zu finden.
Foto im Anhang zur freien Nutzung:
Erstmals wird ein Uranmülltransport an der Urananreicherungsanlage Gronau wieder auf das Werksgelände gefahren. Grund: Proteste
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