Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz e.V.
Prinz-Albert-Str. 55, 53113 Bonn,
Fon 0228-21 40 32, Fax 0228-21 40 33

 

 

Home
Übersicht

Download

BBU fordert Verbot von Fracking ohne Wenn und Aber- Bundestagsfraktionen müssen jetzt Farbe bekennen

(Bonn, Berlin, 20.12.2012) Zur anhaltenden Debatte über die Anträge zur Förderung von Erdgas aus unkonventionellen Lagerstätten, über die Bundestag und Bundesrat in der letzten Woche abgestimmt haben, nimmt jetzt der BBU Stellung. Der BBU fordert ein klares Verbot von Fracking und den Widerruf bisheriger Aufsuchungserlaubnisse, soweit mit ihnen Fracking vorbereitet werden soll. Diese Forderungen der Umweltbewegung hat bisher nur die LINKE aufgegriffen und als Antrag in den Bundestag eingebracht.

CDU/CSU und FDP hatten im Bundestag jegliche Änderung des geltenden Rechts abgelehnt. Für den BBU ist dieses Verhalten angesichts der bekannten Gefahren der Fracking-Technologie unverantwortlich.

Aber auch das Verhalten von SPD und Grünen wird vom BBU kritisiert. Oliver Kalusch vom Geschäftsführenden Vorstand des BBU erklärt hierzu: „Wenn sich die Bundestagsfraktionen von SPD und Grünen bei der Abstimmung über ein nationales Fracking-Verbot und über eine Initiative für ein europaweites Verbot lediglich enthalten, fallen sie der Umweltbewegung in den Rücken. Und wenn, wie beim Antrag der Grünen, Frackfluide mit geringem Gefährdungspotential und Entscheidungskriterien für die Genehmigungsfähigkeit der Fracking-Technologie entwickelt werden sollen, ist dies nicht akzeptabel. Denn hiermit sollen die Rahmenbedingungen für Fracking-Genehmigungen geschaffen werden. Dies ist das Einfallstor, auf dass die großen Energiekonzerne warten, um ihre Pläne zur Erdgasausbeutung mittels Fracking durchsetzen zu können.“

Der BBU betont, dass auch die Risiken eines „Grünen Frackings“ nicht kontrollierbar oder beherrschbar sind. Unabhängig davon, wie die Frackflüssigkeit zusammengesetzt ist, kann es aufgrund der Beeinträchtigung des Untergrunds zur Migration von wassergefährdenden oder radioaktiven Stoffen in das Grundwasser kommen. Ereignisse wie Explosionen, die kilometerweite Auswirkungen haben können oder Erdbeben sind nicht auszuschließen. Der BBU stellt sich daher hinter die Forderung eines klaren und festen Neins zu Fracking in jeder Form – egal ob mit oder ohne Umweltverträglichkeitsprüfung.

Oliver Kalusch appelliert deshalb an die Bundestagsfraktionen: „Es ist an der Zeit, endlich Farbe zu bekennen. Das widersprüchliche Verhalten einzelner Parteien und Abgeordneter, angeblich gegen Fracking zu sein, sich im Bundestag jedoch anders zu verhalten, muss ein Ende haben. Wir fordern die Bundestagsfraktionen auf, einen gemeinsamen Antrag für ein Fracking-Verbot ohne Wenn und Aber in den Bundestag einzubringen und zu verabschieden.“


          
Umwelt- und sozialpolitisches Engagement unterstützen!
Zur Finanzierung seines Engagements bittet der BBU um Spenden aus den Reihen der Bevölkerung. Spendenkonto: BBU, Sparkasse Bonn, BLZ 37050198, Kontonummer: 19002666.

Informationen über den BBU und seine Aktivitäten gibt es im Internet unter www.bbu-online.de; telefonisch unter 0228-214032. Die Facebook-Adresse lautet www.facebook.com/BBU72. Postanschrift: BBU, Prinz-Albert-Str. 55, 53113 Bonn.

Der BBU ist der Dachverband zahlreicher Bürgerinitiativen, Umweltverbände und Einzelmitglieder. Er wurde 1972 gegründet und hat seinen Sitz in Bonn. Weitere Umweltgruppen, Aktionsbündnisse und engagierte Privatpersonen sind aufgerufen, dem BBU beizutreten um die themenübergreifende Vernetzung der Umweltschutzbewegung zu verstärken. Der BBU engagiert sich u. a. für menschen- und umweltfreundliche Verkehrskonzepte, für den sofortigen und weltweiten Atomausstieg, gegen die gefährliche CO2-Endlagerung und für umweltfreundliche Energiequellen.