UAA Gronau: Genau 30 Jahre nach Baubeginn - die noch amtierende NRW-Landesregierung soll die Genehmigungen aufheben!
(Gronau, 19.04.2012) Genau 30 Jahre nach dem ersten Spatenstich zum Bau der einzigen deutschen Urananreicherungsanlage (UAA) haben heute, am 19. April, der Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau und sein Dachverband, der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU), erneut die sofortige Stilllegung der umstrittenen Uranfabrik gefordert. Der Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau fordert von der noch amtierenden rot-grünen Landesregierung noch vor der Landtagswahl die Aufhebung aller bisher im Zusammenhang mit der Gronauer Urananreicherungsanlage erteilten Genehmigungen. Der BBU verweist auf die erfolgreichen Stilllegungen der Atomanlagen in Hanau schon vor vielen Jahren: "Was in Hessen möglich war muss auch in NRW möglich sein", so Udo Buchholz vom BBU-Vorstand.
Die Gegnerinnen und Gegner der UAA erinnern daran, dass die erste rot-grüne NRW-Landesregierung Anfang 2005 fast als letzte Amtshandlung die Kapazitätserhöhung der UAA und den Bau einer Uranmüllhalle neben der UAA genehmigt hatte. Und in den letzten zwei Jahren hat die zweite und jetzt noch amtierende rot-grüne NRW-Landesregierung nicht dafür Sorge getragen, dass die Gronauer Uranfabrik und die damit verbundenen Urantransporte gestoppt werden. Im Gegenteil: Die Zahl der Urantransporte nahm zu, die Anlagenkapazität hat die Ausbaustufe erreicht und seit dem Sommer 2011 wird in Gronau das Uranmüll-Lager gebaut. AKU Gronau und BBU sind sich einig: "Das hat mit Atomausstieg nichts zu tun!"
Bereits seit 1976 stößt die UAA Gronau auf den Widerstand der Anti-Atomkraft-Bewegung. Ursprünglich wurde gegen den Bau der Anlage demonstriert, jetzt für deren Stilllegung. Die Widerstandsformen sind vielfältig: Das Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen rückt immer wieder die geheimen Urantransporte von und nach Gronau in den Blickpunkt der Öffentlichkeit. Seit Ende 1986 finden an jedem ersten Sonntag im Monat an der UAA die sogenannten Sonntagsspaziergänge statt und aktuell führt die Umweltschutzorganisation Robin Wood eine Unterschriftenkampagne gegen die UAA durch www.robinwood.de. Außerdem solidarisiert sich Udo Lindenberg immer wieder mit dem UAA-Widerstand. Aktuell kann bei Ebay eine handsignierte Collage seines aktuellen CD-Covers ersteigert werden http://lindenberg.bi-ahaus.de. Am 11. März, dem Fukushima-Jahrestag, haben 4000 Menschen in Gronau gegen die Anlage demonstriert. Und der aktuelle Protest bei der RWE-Jahreshauptversammlung in Essen richtete sich auch gegen die UAA Gronau, da die Anlage vom RWE-Konzern mitbetrieben wird.
Der BBU betont, dass der Widerstand gegen die UAA Gronau extrem wichtig ist: "Die Anlage steht in der Bundesrepublik am Anfang der atomaren Brennstoffspirale. Von Gronau aus werden zahlreiche Atomkraftwerke im In- und Ausland mit angereichertem Uran versorgt. Dieser unhaltbare Zustand muss gestoppt werden!"
Weitere Informationen zur UAA Gronau gibt es im Internet unter www.aku-gronau.de.
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Der BBU ist der Dachverband zahlreicher Bürgerinitiativen, Umweltverbände und Einzelmitglieder. Er wurde 1972 gegründet und hat seinen Sitz in Bonn. Der BBU engagiert sich u. a. für menschen- und umweltfreundliche Verkehrskonzepte, für den sofortigen und weltweiten Atomausstieg, gegen die gefährliche CO2-Endlagerung und für umweltfreundliche Energiequellen. Zur Finanzierung seines Engagements bittet der BBU um Spenden aus den Reihen der Bevölkerung. Spendenkonto: BBU, Sparkasse Bonn, BLZ 37050198, Kontonummer: 19002666. Informationen über den BBU und seine Aktivitäten gibt es im Internet unter www.bbu-online.de; telefonisch unter 0228-214032. |