Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen
Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau
BI „Kein Atommüll in Ahaus“
SOFA (Sofortiger Atomausstieg) Münster
Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU)
NRW-Atomausstieg: Klarer Auftrag für Rot-Grün
Röttgens Pro-Atom-Kurs in NRW gescheitert / „Urananreicherung stilllegen – Atommülltourismus stoppen“
Heute (16.95.12): Jülicher Aufsichtsrat berät zu Castoren
Die schwere Niederlage von Bundesumweltminister Norbert Röttgen bei der NRW-Landtagswahl bedeutet aus Sicht der Anti-Atomkraft-Initiativen das Scheitern seines atomfreundlichen Kurses in NRW. Röttgen hatte in der Vergangenheit immer den unbegrenzten Weiterbetrieb der Urananreicherungsanlage Gronau sowie die Verlagerung der 152 „Westcastoren“ vom Forschungszentrum Jülich ins Zwischenlager Ahaus unterstützt und als verantwortlicher Bundesminister abgesegnet.
„Die neue rot-grüne Landesregierung hat jetzt einen klaren Auftrag zur sofortigen Stilllegung der Urananreicherungsanlage Gronau sowie der Atommüllkonditionierungsanlage in Duisburg. Zudem haben die WählerInnen die ablehnende Haltung gegen den Transport der 152 „Westcastoren“ nach Ahaus belohnt. Wir fordern deshalb von der Landesregierung beim Atomausstieg klare Kante und erwarten, dass Norbert Röttgen nach seiner Niederlage der Landesregierung keine Steine mehr in den Weg legt,“ so Willi Hesters vom Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen.
„Wer aus der Atomenergie aussteigen will, darf nicht länger den Uranbrennstoff für weltweit jedes 10. AKW in NRW produzieren und in alle Welt exportieren. Die Urananreicherung darf in NRW und bundesweit keine Zukunft haben und die bundesweit einzige Urananreicherungsanlage in Gronau muss endlich stillgelegt werden,“ ergänzte das Gronauer BBU-Vorstandsmitglied Udo Buchholz.
Bereits heute berät der Aufsichtsrat des Forschungszentrums Jülich über den weiteren Umgang mit den 300 000 hochradioaktiven Brennelementkugeln. Nach Informationen der Aachener Zeitung möchte die Bundesregierung die Aufbewahrungsgenehmigung für Jülich lediglich um ein Jahr, bis 2014, verlängern. Norbert Röttgen hatte bereits vor einigen Wochen das Bundesamt für Strahlenschutz angewiesen, auf „erhöhte Sicherheitsstandards“ bei der Einlagerung in Ahaus zu verzichten.
„Die geplanten Autobahn-Castor-Transporte von Jülich nach Ahaus ergeben keinerlei Sicherheitsgewinn, lösen nicht die Endlagerfrage und sind nur politisch motiviert. Wir fordern deshalb vom Forschungszentrum Jülich, der Bundesregierung und der NRW-Landesregierung, diesen Atommülltourismus endlich abzusagen. Eine mögliche Verlängerung der Aufbewahrungsgenehmigung für Jülich lediglich um ein Jahr bis 2014 wäre reine Augenwischerei und würde ein Festhalten an den Transportplänen bedeuten. Das ist verantwortungslos,“ so Felix Ruwe von der BI „Kein Atommüll in Ahaus“.
Die Anti-Atomkraft-Initiativen sowie der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) kündigten an, die Koalitionsverhandlungen in Düsseldorf genauestens zu beobachten. „Rot-Grün muss es jetzt besser machen als in den letzten zwei Jahren. Wer gewählt wird, muss auch handeln. Wir erwarten einen klaren und belastbaren Atomausstiegs-Fahrplan für NRW,“ so Matthias Eickhoff von der Initiative SOFA (Sofortiger Atomausstieg) Münster.
Die nächsten Aktionstermine der Anti-Atomkraftbewegung in NRW stehen bereits fest: Am jetzigen Sonntag, 20. Mai, findet um 14 Uhr vor dem Zwischenlager Ahaus der traditionelle Sonntagsspaziergang statt. Am Sonntag, 3. Juni, findet um 14 Uhr vor der Urananreicherungsanlage Gronau der dortige Sonntagsspaziergang statt.
Weitere Infos: www.kein-castor-nach-ahaus.de, www.bi-ahaus.de, sofa-ms.de, www.aku-gronau.de, www.urantransport.de, www.bbu-online.de
|