Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz e.V.
Prinz-Albert-Str. 55, 53113 Bonn,
Fon 0228-21 40 32, Fax 0228-21 40 33

 

 

Home
Übersicht

Schon 27 Jahre: Landesregierung schweigt zum Uran-Lager unter freiem Himmel
Anlagen-Inbetriebnahme war am 15. August 1985

(Bonn, Düsseldorf, Gronau, 15.08.2012) "Die neue Landesregierung in Düsseldorf muss ihr Schweigen zur Urananreicherungsanlage in Gronau endlich beenden!" Diese Forderung haben heute der Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau und sein Dachverband, der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) erhoben. Aktueller Anlass der Forderung ist der 27. Jahrestag der Inbetriebnahme der einzigen deutschen Urananreicherungsanlage. Diese erfolgte am 15. August 1985.

Während die Anti-Atomkraft-Bewegung grundlegend die sofortige Stilllegung der Urananreicherungsanlage fordert, ist von der neu gewählten rot-grünen NRW-Landesregierung schon lange nichts mehr in Sachen Urananreicherungsanlage Gronau zu hören gewesen. "Dabei drängen die Probleme", kritisiert das Gronauer BBU-Vorstandsmitglied Udo Buchholz. In der Anlage fällt in großen Mengen Uranmüll an der nicht sicher gelagert werden kann. Die Container liegen neben der Anlage ungeschützt unter dem freien Himmel und auch die eigentliche Anlage ist nicht gegen Flugzeugabstürze gesichert. Zahlreiche Urantransporte erfolgen mit LKW und Sonderzügen und gefährden die Bevölkerung an Straßen und an Bahntrassen. Die NRW-Landesregierung schweigt derzeit zum Betrieb der Gronauer Anlage, zum aktuellen Bau einer Atommüll-Lagerhalle neben der Anlage, zu den hochgefährlichen Urantransporten und zu den möglichen Verkaufsabsichten des Betreiberkonzerns Urenco, an dem auch RWE und EON beteiligt sind.

"Es ist nicht hinnehmbar, dass in Gronau unbefristet Uran für den Betrieb zahlreicher Atomkraftwerke in aller Welt vorbereitet wird, während bundesweit aus der Atomenergie ausgestiegen werden soll. Die Wurzeln der AKW-Versorgung müssen gekappt werden. Die internationalen Uranminen und Uranfabriken wie die in Gronau müssen geschlossen werden", so Buchholz.

Zur Durchsetzung ihrer Forderungen veranstaltet die Anti-Atomkraft-Bewegung immer wieder Demonstrationen und Blockaden gegen den Betrieb der Urananreicherungsanlage und gegen die häufigen Urantransporte, die durch ganz NRW, aber auch durch andere Bundesländer, und bis z. B. auch bis Frankreich rollen. Maßgeblich unterstützt wird der örtliche Protest in Gronau auf regionaler Ebene vom Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen.

Zu den aktuellen überörtlichen Protesten gegen die Urananreicherungsanlage in Gronau gehört eine Unterschriftensammlung der Umweltschutzorganisation Robin Wood, die auch im BBU organisiert ist. Mehr dazu im Internet unter www.robinwood.de. Traditionell finden an jedem ersten Sonntag im Monat an der Urananreicherungsanlage Sonntagsspaziergänge statt. Nächster Termin ist der 2. September (am Tag nach dem Antikriegstag). Weiterhin ist für den 29. September eine grenzüberschreitende Aktion gegen die Urananreicherungsanlagen in Gronau und Almelo (NL) in der Planung, mehr dazu unter www.uranium-action-day.info.

Spenden zur Finanzierung weiterer Aktionen gegen die Urananreicherungsanlage in Gronau werden auf folgendes Konto erbeten: AKU Gronau, Volksbank Gronau, BLZ: 401 640 24,
Konto: 110 551 700. Stichwort: UAA NEE!

Weitere Informationen über Uranabbau, Uranfabriken, Urantransporte und die int. Uranindustrie gibt es u. a. unter www.aku-gronau.de, www.urantransport.de, und unter www.robinwood.de.

Informationen über den BBU und seine Aktivitäten gibt es im Internet unter www.bbu-online.de; telefonisch unter 0228-214032. Die Facebook-Adresse lautet www.facebook.com/BBU72. Postanschrift: BBU, Prinz-Albert-Str. 55, 53113 Bonn.

Der BBU ist der Dachverband zahlreicher Bürgerinitiativen, Umweltverbände und Einzelmitglieder. Er wurde 1972 gegründet und hat seinen Sitz in Bonn. Weitere Umweltgruppen, Aktionsbündnisse und engagierte Privatpersonen sind aufgerufen, dem BBU beizutreten um die themenübergreifende Vernetzung der Umweltschutzbewegung zu verstärken. Der BBU engagiert sich u. a. für menschen- und umweltfreundliche Verkehrskonzepte, für den sofortigen und weltweiten Atomausstieg, gegen die gefährliche CO2-Endlagerung und für umweltfreundliche Energiequellen.