Bundesverband ruft zur Teilnahme an den Fukushima-Anti-Atomprotesten auf Erneuerbare Energien verstärkt nutzen
(Bonn, 09.03.2012) Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) ruft anlässlich des ersten Jahrestages der Atomkatastrophe im japanischen Fukushima am 11. März zur Teilnahme an einer der sechs Großdemonstrationen der Anti-Atomkraft-Bewegung auf. Diese finden am Sonntag an den AKW-Standorten Brokdorf, Gundremmingen und Neckarwestheim, in Hannover (in der Nähe des AKW Grohnde), in Gronau am Standort der einzigen deutschen Urananreicherungsanlage und im Braunschweiger Land statt. Im Braunschweiger Land wird mit einer Menschenkette auf die Gefahren der dortigen Atommüll-Projekte hingewiesen. Ausführliche Informationen zu den Aktionen gibt es im Internet unter www.anti-atom-demo.de.
Der BBU kritisiert, dass 1986 die damalige Bundesregierung nach der Tschernobyl-Katastrophe noch keinen Atomausstieg beschlossen hat. „Eine Menge Atommüll wäre dann überhaupt nicht entstanden“, so Prof. Dr. Jürgen Rochlitz vom Geschäftsführenden BBU-Vorstand. Den Beschluss der derzeitigen Bundesregierung zum Ausstieg aus der Atomindustrie bezeichnet der BBU als völlig unvollständig und die sogenannte Energiewende hat noch massive Fehlstellen. Aktuell besteht zudem die Gefahr, dass die Energiewende durch die Kürzung der Solarförderung erheblich beeinträchtigt wird. Das weltweit einzigartige umweltpolitische Erfolgsmodell des Energie-Einspeise-Gesetzes (EEG) droht völlig ausgehöhlt zu werden.
Der BBU fordert die sofortige Stilllegung aller Atomkraftwerke und aller Atomanlagen. Gerade die Uranfabriken in Gronau und Lingen bezeichnet der BBU als extrem wichtig für die internationale Atomindustrie. Sie dürfen keinen weiteren Uranbrennstoff herstellen. Weiterhin fordert der BBU das Ende jeglicher Atomforschung, incl. Fusionsforschung, und die Umleitung der Mittel zu Gunsten innovativer Photovoltaik-Module, sowie das Ende der bundesdeutschen Förderung von Atomreaktoren im Ausland (Brasilien, Finnland, usw.)
Erneuerbare Energien sollen nach Auffassung des BBU verstärkt genutzt und die Umlage aus dem EEG-Gesetz auf Bereiche wie Chemie, Zement, Stahl usw. ausgeweitet werden. So könnten Normalverbraucher vor unverhältnismäßigen Strompreissteigerungen verschont werden. Erforderlich ist ein Systemwechsel von zentralistischen Großkraftwerken “hin zu zu Schwärmen von Blockheizkraftwerken als Ergänzung zu den dezentralen Wind- und Solar-Energie-Anlagen. Damit könnte der Zubau von fossil befeuerten Großkraftwerken ausgebremst werden”, so Prof. Rochlitz.
Mit Spenden den BBU unterstützen
Der BBU ist der Dachverband zahlreicher Bürgerinitiativen, Umweltverbände und Einzelmitglieder. Er wurde 1972 gegründet und hat seinen Sitz in Bonn. Der BBU engagiert sich u. a. für menschen- und umweltfreundliche Verkehrskonzepte, für den sofortigen und weltweiten Atomausstieg, gegen die gefährliche CO2-Endlagerung und für umweltfreundliche Enegiequellen. Zur Finanzierung seines Engagements bittet der BBU um Spenden aus den Reihen der Bevölkerung. Spendenkonto: BBU, Sparkasse Bonn, BLZ 37050198, Kontonummer: 19002666. Informationen über den BBU und seine Aktivitäten gibt es im Internet unter www.bbu-online.de; telefonisch unter 0228-214032. |