Scharfe Kritik an Atommüllexport aus NRW nach Frankreich
(Bonn, Gronau, Münster, 04.06.2012) Anti-Atomkraft-Initiativen haben heute in Gronau und in Münster gegen den Abtransport von Uranmüll aus der Gronauer Urananreicherungsanlage demonstriert. Ein Sonderzug, der rund 500 Tonnen Uranhexafluorid geladen hat, fuhr zunächst von Gronau durch den Kreis Steinfurt Richtung Münster. Von dort fuhr der Zug vermutlich Richtung Rheinland und Frankreich weiter. Die mutmaßliche Route: Hamm - Hagen - Wuppertal-Köln (-Gremberg)-Ehrang (bei Trier)-Perl-Pierrelatte.
Udo Buchholz vom Vorstand des Bundesverbandes Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) kritisiert, dass noch immer trotz einer rot-grünen Landesregierung in NRW hochgefährlicher Atommüllexport stattfindet. "Die neue Landesregierung in Düsseldorf muss die Gronauer Uranfabrik sofort stilllegen, damit dort kein weiterer Atommüll produziert werden kann", fordert Buchholz.
Bereits gestern wurde im Rahmen der monatlichen Sonntagsspaziergänge an der Gronauer Urananreicherungsanlage für deren Schließung und gegen Urantransporte protestiert. Die Urananreicherungsanlage in Gronau ist immer wieder das Ziel kleiner und großer Protestaktionen. 2010 hat sich der bisher schwerste Unfall in der Anlage ereignet. Die Düsseldorfer Landesregierung ist als Aufsichtsbehörde für die Gronauer Urananreicherungsanlage zuständig. Sie könnte die bisher erteilten Betriebsgenehmigungen aufheben.
Betrieben wird die Gronauer Urananreicherungsanlage vom internationalen Urenco-Konzern, der u. a. auch eine Schwesteranlage im niederländischen Almelo betreibt. Dort soll am Donnerstag (7. Juni) eine Erweiterungshalle der Anlage offiziell eingeweiht werden. Hierzu wird auch der niederländische Kronprinz Willem Alexander erwartet. Niederländische und deutsche Anti-Atomkraft-Initiativen werden am Donnerstag vor Ort am Haupteingang der Urananreicherungsanlage Almelo von 14.30 Uhr bis 16.00 Uhr demonstrieren. Weitere Informationen dazu unter www.aku-gronau.de, www.bbu-online.de. Telefonische Auskünfte und Koordination von Fahrgemeinschaften unter 02562-23125. Treffpunkt zur Bildung von Fahrgemeinschaften ist am Donnerstag um 13.30 Uhr am Parkplatz des Gronauer Bahnhofs.
Der BBU ist der Dachverband zahlreicher Bürgerinitiativen, Umweltverbände und Einzelmitglieder. Er wurde 1972 gegründet und hat seinen Sitz in Bonn. Weitere Umweltgruppen, Aktionsbündnisse und engagierte Privatpersonen sind aufgerufen, dem BBU beizutreten um die themenübergreifende Vernetzung der Umweltschutzbewegung zu verstärken. Der BBU engagiert sich u. a. für menschen- und umweltfreundliche Verkehrskonzepte, für den sofortigen und weltweiten Atomausstieg, gegen die gefährliche CO2-Endlagerung und für umweltfreundliche Energiequellen. Zur Finanzierung seines Engagements bittet der BBU um Spenden aus den Reihen der Bevölkerung. Spendenkonto: BBU, Sparkasse Bonn, BLZ 37050198, Kontonummer: 19002666. Informationen über den BBU und seine Aktivitäten gibt es im Internet unter www.bbu-online.de; telefonisch unter 0228-214032. |