Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz e.V.
Prinz-Albert-Str. 55, 53113 Bonn,
Fon 0228-21 40 32, Fax 0228-21 40 33

 

 

Home
Übersicht

Einwendungen auch vom BBU und aus Ostfriesland gegen neues Kohlekraftwerk in Eemshaven (NL)

(Bonn, Eemshaven, Borkum, 03.08.2012) Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) hat Einspruch gegen eine erteilte Genehmigung für das RWE-Kohlekraftwerk im niederländischen Eemshaven erhoben. Insgesamt wurden nach Informationen des BBU rund 6000 Einsprüche bei der zuständigen Genehmigungsbehörde in Groningen (NL) eingereicht, darunter auch Einsprüche von Bürgerinitiativen und Kommunen aus Ostfriesland.

In dem Einspruch des BBU heißt es u. a.:

  • Das Vorhaben wird zur Emission einer erheblichen Menge an klimaschädlichemKohlendioxid führen. Kohlendioxid in der Atmosphäre führt unter anderem zur Verstärkung des Treibhauseffekts, zur Veränderung des Klimas und zur Erhöhung der durchschnittlichen Temperaturen.
  • Die Einleitung von erhitztem Kühlwasser wird zu einer relevanten negativen Veränderung der Flora und Fauna in der Umgebung der Einleitungsstellen führen.
  • Eine Verschlechterung der Gewässerqualität ist auch bzgl. der physikalischen Parameter abzulehnen, da dies insbesondere zu einer negativen Veränderung von Flora und Fauna führt.
  • Bezüglich der optischen Beeinträchtigung stellt das geplante Kraftwerk mit seinen Nebeneinrichtungen eine beherrschende Industriekulisse in unmittelbarer Nähe des Nationalparks Wattenmeer dar, der dadurch in seinem Bestand und in seiner Attraktivität bedroht wird.
  • Die Beeinträchtigung der unter dem Gesichtspunkt des Umwelt- und Naturschutzeswichtigen Gebiete wird auch zu einem Rückgang des Fremdenverkehrs führen. Damit wird vielen Menschen, die in diesem Bereich tätig sind, die Existenzgrundlage genommen.
  • Für die großen Kohleschiffe, die zukünftig nach Eemshaven fahren, muss die Fahrrinne vertieft werden. Dies erfordert erhebliche Baggerarbeiten, die dem Watt schaden und den Lebensraum von Tieren beeinträchtigen.
  • Durch den Bau des Kühlwasserabflusses in das Wattenmeer gehen mindestens 3 Hektar Natura 2000-Gebiet verloren. Der Abfluss gigantischer Mengen warmen Kühlwassers (65 Kubikmeter pro Sekunde bei voller Nutzung des Kraftwerks) schadet dem empfindlichen Ökosystem des Ems-Dollard Ästuars. Hier lebt eine große Vielfalt an Fischarten und die Muschelbänke dienen allerlei Tierarten als Brutstätte.
  • Das Baggern und der Baggerschlamm für den Bau des Kohlekraftwerks und die Hafenerweiterung trüben das Wasser. Darunter leiden die in dem Gebiet geschützte Flora und Fauna.
  • Eine Konkretisierung sowie Ergänzungen unserer Einwendung behalten wir uns vor.

Den vollständigen Text des BBU-Einspruchs kann man unter
http://www.bbu-online.de/Einwendungen/Einwendungen.htm nachlesen. Weitere Informationen unter www.besorgte-borkumer-buerger.de und unter
www.bi-saubere-luft.de.

Umwelt- und sozialpolitisches Engagement unterstützen!

Zur Finanzierung seines Engagements bittet der BBU um Spenden aus den Reihen der Bevölkerung. Spendenkonto: BBU, Sparkasse Bonn, BLZ 37050198, Kontonummer: 19002666.

Informationen über den BBU und seine Aktivitäten gibt es im Internet unter www.bbu-online.de; telefonisch unter 0228-214032. Die Facebook-Adresse lautet www.facebook.com/BBU72. Postanschrift: BBU, Prinz-Albert-Str. 55, 53113 Bonn.

Der BBU ist der Dachverband zahlreicher Bürgerinitiativen, Umweltverbände und Einzelmitglieder. Er wurde 1972 gegründet und hat seinen Sitz in Bonn. Weitere Umweltgruppen, Aktionsbündnisse und engagierte Privatpersonen sind aufgerufen, dem BBU beizutreten um die themenübergreifende Vernetzung der Umweltschutzbewegung zu verstärken. Der BBU engagiert sich u. a. für menschen- und umweltfreundliche Verkehrskonzepte, für den sofortigen und weltweiten Atomausstieg, gegen die gefährliche CO2-Endlagerung und für umweltfreundliche Energiequellen.