Gorleben: Konkrete Schutzmaßnahmen statt Augenwischereien /
Sofortige Stilllegung aller Atomanlagen und Stopp der Atomtransporte
(Bonn, Hannover, Gorleben, 26.08.2011) Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) fordert im Zusammenhang mit der aktuellen Diskussion um Strahlungswerte beim Castor-Atommüll-Lager in Gorleben konkrete Schutzmaßnahmen für die Bevölkerung und keine lapidaren Augenwischereien wie die Umstellung von Castor-Behältern um einige Meter. Der Umwelt-Dachverband fordert die sofortige Stilllegung aller Atomanlagen und ein Stopp der Atomtransporte.
Nach Auffassung des BBU ist die weitere Atommüll-Einlagerung in Gorleben nicht zu verantworten und bereits beim Transport der Castorbehälter von Frankreich nach Gorleben wäre die Bevölkerung an den Transportrouten erheblichen Gefahren ausgesetzt. Der BBU kritisiert, dass nicht nur sogenannte Atommüllendlager wie die Asse und Morsleben völlig desolat sind, sondern auch die sogenannten Atommüll-Zwischenlager bieten keinen ausreichenden Schutz vor der Radioaktivität. Sorgen bereiten dem BBU außer dem Castor-Lager in Gorleben die vergleichbaren Lager in Ahaus und Lubmin, sowie die Atommüll-Lager an vielen AKW-Standorten. Außerdem kritisiert der BBU z. B. auch die Atommüll-Lagerung bei weiteren Atomanlagen, wie etwa an der Urananreicherungsanlage in Gronau. Dort wird Uranmüll in Containern unter freiem Himmel gelagert und Edwälle sollen einen Teil der Strahlung abschirmen. Zudem soll in Gronau noch in diesem Jahr mit dem Bau einer Halle für 60.000 Tonnen Uranmüll begonnen werden. Ein Erdwall zur Abschirmung einer benachbartern Kleingartenanlage wurde bereits aufgeschüttet.
Nach Angaben von BBU-Vorstandsmitglied Udo Buchholz verdeutlichen die Versuche, Radioaktivität mit deichähnlichen Erdwällen abzuschirmen, die fehlende Langzeiterfahrung im Umgang mit hochgefährlichem Atommüll. Dieser muss für Jahrtausende sicher gelagert werden.
Für den BBU steht fest, dass zum Schutz der Bevölkerung jegliche weitere Atommüllproduktion sofort beendet werden muss. "Der bereits vorhandene Atommüll ist nicht beherrschbar, da darf kein Gramm mehr dazu kommen", fordert Udo Buchholz.
Der BBU ruft zur Teilnahme an weiteren Protesten gegen die Atomenergie auf. Bereits jetzt mobilisiert der Umweltverband zur Teilnahme an u. a. folgenden September-Aktionen der Anti-Atomkraft-Bewegung:
11.09.: Mahnwache in Mosbach sechs Monate nach Fukushima, www.atommuell-obrigheim.de
11.09.: Mahnwachen in Stuttgart und Heilbronn sechs Monate nach Fukushima, www.bbmn.de
17.09.: Demonstration zu den Atomkraftwerken in Tihange, Belgien, www.stop-tihange.org
17.09.: Demonstration gegen das Atomkraftwerk Cattenom, Frankreich, http://www.cattenom-abschalten.de
17. und 18.09.: Protestcamp gegen die Urananreicherungsanlage in Gronau, www.urantransport.de
18.09.: Sonntagsspaziergang am Atommüll-Lager Ahaus, www.bi-ahaus.de
18.09.: 100. Sonntagsspaziergang an den Gorlebener Atomanlagen, www.gorleben-castor-2011.de
Mit Mitgliedschaften und Spenden den BBU unterstützen
Der BBU ist der Dachverband zahlreicher Bürgerinitiativen, Umweltverbände und Einzelmitglieder. Er wurde 1972 gegründet und hat seinen Sitz in Bonn. Der BBU engagiert sich u. a. für menschen- und umweltfreundliche Verkehrskonzepte, für den sofortigen und weltweiten Atomausstieg, gegen die gefährliche CO2-Endlagerung und für umweltfreundliche Enegiequellen. Der BBU lädt örtliche und überörtliche Bürgerinitiativen, Umweltschutzgruppen und Umweltverbände zur Mitgliedschaft im BBU ein. Zur Finanzierung seines Engagements bittet der BBU um Spenden aus den Reihen der Bevölkerung. Spendenkonto: BBU, Sparkasse Bonn, BLZ 37050198, Kontonummer: 19002666. Informationen über den BBU und seine Aktivitäten gibt es im Internet unter www.bbu-online.de; telefonisch unter 0228-214032.
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