Bundesweiter Protest gegen grenznahe Uranfabrik in den
Niederlanden
Eine von vielen Demonstration gegen die Urananreicherungsanlage
in Almelo (April 2005)
(Bonn, Almelo, Gronau, Nordhorn, 22.07.2011) Der Bundesverband
Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) protestiert gegen den
drohenden Ausbau der niederländischen Urananreicherungsanlage
(UAA) im grenznahen Almelo und wird den Widerstand der niederländischen
Anti-Atomkraft-Bewegung mit einer eigenen Einspruchskampagne unterstützen.
Im Genehmigungsverfahren sind auch Einsprüche aus der Bundesrepublik
zulässig. Bereits in früheren Verfahren hatten der BBU
und andere Initiativen und Verbände, besonders aus Nordrhein-Westfalen,
zahlreiche Einsprüche aus der Bundesrepublik in Den Haag eingereicht.
Der BBU fordert auch von den Landesregierungen in Düsseldorf
und Hannover Aktivitäten gegen den Ausbau und Betrieb der
niederländischen Urananreicherungsanlage.
Die Urananreicherungsanlage in Almelo soll zur Versorgung
von weltweit ca. 50 Atomkraftwerken auf eine Kapazität von
6200t Urantrennarbeit pro Jahr ausgebaut werden. Zudem sind u.
a. die Lagerung von zukünftig insgesamt rund 70.000t
Uranhexafluorid (bisher ca. 55.000t) und der Bau einer Verladestation
für Urancontainer vorgesehen.
In einem Sammeleinspruch gegen den Ausbau der UAA, den der BBU
bundesweit verbreiten wird, heißt es u. a.:
- Urananreicherung erfordert Uranabbau, der ist jedoch auch lebensfeindlich
und umweltschädlich!
- Die UAA Almelo und die Urancontainer in den dortigen Uranlagern
sind nicht gegen Flugzeugabstürze gesichert.
- Es gibt keine sichere Entsorgung für den Uranmüll,
der in Almelo anfällt (u. a. abgereichertes Uranhexafluorid,
verstrahltes Werkzeug).
- Der Betrieb der UAA in Almelo ist mit hochgefährlichen
Urantransporten verbunden! Sabotage kann nicht verhindert werden.
- Auch in der UAA Almelo kann es technisches und menschliches
Versagen geben. 2010 wurde in der UAA Gronau ein Arbeiter verstrahlt!
- Urananreicherungsanlagen können militärisch genutzt
werden!
- Zur Verhinderung der Weiterverbreitung von Atomwaffen ist das
Verbot der Urananreicherung dringend erforderlich.
Der BBU weist darauf hin, dass bis zum 10. August Einsprüche
beim Wirtschaftsministerium in Den Haag eingereicht werden können.
Die Planungsunterlagen können auch in der Bundesrepublik
eingesehen werden. Die Auslegung erfolgt im Rathaus der Stadt Gronau
(NRW) und beim Landkreis Grafschaft Bentheim Nordhorn (Niedersachsen)
zu den üblichen Bürozeiten. Im Internet findet man die
Unterlagen unter
http://www.rijksoverheid.nl/documenten-en-publicaties/vergunningen/2011/07/01/kennisgeving-ontwerpbeschikking-urenco-nederland-duits.html.
Den Sammeleinspruch des BBU (Unterschriftenliste) kann man telefonisch
in der Geschäftsstelle des BBU unter 0228-214032 oder per
E-Mail unter Buchholz@bbu-bonn.de bestellen.
Eigenständige und persönlich erstellte Einsprüche
können direkt an das niederländische Wirtschaftsministerium
geschickt werden:
Ministerie van Economische Zaken, Landbouw en Innovatie
Directoraat-Generaal voor Energie, Telecom en Markten
Directie Energie en Duurzaamheid
Aanleverpunt A/621
»Ontwerpbeschikking URENCO«
Postbus 20101
2500 EC Den Haag
Niederlande
Stellungnahmen per E-Mail sind unter Angabe des Betreffs »Ontwerpbeschikking
URENCO« an Postbus.AanvraagUrenco@mineleni.nl zu senden.
Mündliche Stellungnahmen können bei der Beteiligungsstelle »Inspraakpunt
Kernenergiewetvergunningen« (Genehmigungen
nach dem Kernenergiegesetz), Tel. +31 (0)70 3798980, abgegeben
werden.
Wer bei der Erstellung von Einsprüchen Hilfe benötigt
oder konkrete Fragen zum Genehmigungsverfahren hat, kann sich an
den Arbeitskreis Energie des BBU wenden, Tel. 02562-23125
Weitere Informationen über die Gefahren der Urananreicherung
gibt es im Internet unter www.aku-gronau.de.
Informationen über den niederländischen Widerstand gegen
die Urananreicherungsanlage in Almelo gibt es unter www.enschedevoorvrede.nl.
Mit Spenden den BBU unterstützen
Der
BBU ist der Dachverband zahlreicher Bürgerinitiativen,
Umweltverbände und Einzelmitglieder. Er wurde 1972 gegründet
und hat seinen Sitz in Bonn. Der BBU engagiert sich u. a. für
menschen- und umweltfreundliche Verkehrskonzepte, für den
sofortigen und weltweiten Atomausstieg, gegen die gefährliche
CO2-Endlagerung und für umweltfreundliche Enegiequellen. Zur
Finanzierung seines Engagements bittet der BBU um Spenden aus den
Reihen der Bevölkerung. Spendenkonto: BBU, Sparkasse Bonn,
BLZ 37050198, Kontonummer: 19002666. Informationen über den
BBU und seine Aktivitäten gibt es im Internet unter www.bbu-online.de;
telefonisch unter 0228-214032.
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