Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz e.V.
Prinz-Albert-Str. 55, 53113 Bonn,
Fon 0228-21 40 32, Fax 0228-21 40 33
BBU

 

 

Home
Übersicht

Bahnunglück in Müllheim: BBU fordert verschärfte Sicherheitsvorkehrungen für Gefahrguttransporte

(Bonn, Müllheim, 22.05.2011) Nach dem Bahnunglück am Freitag in Müllheim hat der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) verschärfte Sicherheitsvorkehrungen und letztlich auch das Verbot hochgefährlicher Gefahrstofftransporte gefordert. Bei dem Unglück sind mehrere Waggons eines Güterzuges entgleist und umgestürzt. Dabei wurde Medienberichten zufolge u. a. eine Mischung mit Natriumchloracetat freigesetzt. Natriumchloracetat ist giftig und umweltgefährdend. Es darf nicht eingeatmet werden. Bei erhöhten Temperaturen kommt es zu einer ätzenden Rauchbildung.

Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz fordert, dass Bahnhöfe, Bahnstrecken und die darauf rollenden Gefahrguttransporte in den Geltungsbereich der Seveso-Richtlinie und der Störfallverordnung einbezogen werden. Die „SEVESO-II-Richtlinie", hat die Verhütung schwerer Unfälle mit gefährlichen Stoffen und die Begrenzung der Unfallfolgen als Ziel. Laut BBU müsse zudem streng geprüft werden, ob die Produktion eines Stoffes und dessen Transport erforderlich und verantwortbar sei. Oliver Kalusch vom Geschäftsführenden Vorstand des BBU und gleichzeitig Mitglied der Kommission für Anlagensicherheit (KAS) des Bundesumweltministeriums fordert zudem verschärfte Anforderungen bezüglich der  auswirkungsbegrenzenden Maßnahmen. "Die Sicherheitsabstände zwischen Bahnstrecken, über die Gefahrgut transportiert wird, und der Wohnbebauung, sind im Unglücksfall nicht ausreichend", so Kalusch weiter.

Der BBU fordert Aufklärung darüber, wie die Gesamtroute des verunglückten Zuges ausgesehen hat. Kalusch: "Wir möchten wissen, woher der Zug kam und welches Ziel er hatte. Und auch der Verwendungszweck der geladenen Güter interessiert uns."

Für den BBU, der sich auch nachdrücklich gegen Atomtransporte engagiert, steht fest, dass das Verbot von Gefahrguttransporten sowohl mit der Bahn, als auch mit LKW, kein Tabu-Thema sein darf. "Die Sicherheit der Bevölkerung und der Schutz der Umwelt müssen Vorrang haben" so Kalusch.

Der BBU ist der Dachverband zahlreicher Bürgerinitiativen, Umweltverbände und Fördermitglieder. Er wurde 1972 gegründet und hat seinen Sitz in Bonn. Der BBU fordert eine Gütererzeugung, die Abfälle in der Produktion und beim Konsum vermeidet. Güter sollen nach dem Gebrauch problemlos in den Stoffkreislauf zurückgebracht werden, wobei Produzenten für die Rückführung der Güter in den Stoffkreislauf haften. Um seine Ziele erreichen zu können bittet der BBU um Spenden zur Unterstützung seiner Aktivitäten. Spendenkonto: BBU, Sparkasse Bonn, BLZ 37050198, Kontonummer: 19002666. Informationen über den BBU gibt es im Internet unter www.bbu-online.de; telefonisch unter 0228-214032.