Aufruf des BBU zu weiterem Widerstand
gegen die CO2-Endlagerung / Heute und morgen „Fresh Air Festival“ in
Ortwig
(Bonn, Ketzin, Ortwig, 15.07.2011) In vielen Städten und
Gemeinden regt sich seit geraumer Zeit Widerstand gegen die drohende
unterirdische Verpressung und Endlagerung von Kohlendioxid (CO2).
Und der Widerstand geht auch weiter, nachdem der Bundestag in der
letzten Woche das sogenannte CCS-Gesetz mit der CDU/FDP-Mehrheit
beschlossen hat. Nach dem Gesetz, das nach der parlamentarischen
Sommerpause den Bundesrat passieren soll, können Energiekonzerne
an ausgewählten Standorten klimaschädliches Kohlendioxid
(CO2) unterirdisch endlagern. Der Bundesverband Bürgerinitiativen
Umweltschutz (BBU), in dem etliche Bürgerinitiativen gegen
die CO2-Endlagerung organisiert sind, lehnt das Gesetz ab und ruft
zu weiterem Engagement vor Ort gegen die CO2-Endlagerpläne
auf.
An
diesem Wochenende (Freitag und Samstag, 15. und 16. Juli) veranstaltet
die Bürgerinitiative CO2ntra
Endlager Neutrebbin/Märkisch Oderland
(www.co2bombe.de) gemeinsam
mit dem Ortsbeirat von Groß Neuendorf
das "Fresh Air Festival" in Ortwig (Brandenburg).
In der Natur- und Kulturlandschaft namens
Oderbruch werden 17 Künstlerinnen und Künstler,
sowie Bands, aus dem ganzen Bundesgebiet mit guter Musik
den Widerstand gegen CO2-Endlager unterstützen.
Der Eintritt ist frei.
Das Festival soll ein deutliches Widerstandszeichen werden. Auch
Ministerpräsident Platzeck und
Wirtschaftsminister Christoffers
sind eingeladen, sich persönlich
einen Eindruck vom Widerstand der Bevölkerung
zu verschaffen. Das Festival ist zugleich
auch ein Treffen weiterer Bürgerinitiativen
aus anderen Regionen Brandenburgs,
Sachsen-Anhalts, Niedersachsens, Schleswig-Holsteins
und von Umweltorganisationen,
die sich für eine Beendigung der Braunkohleverstromung
und gegen CO2-Endlager aussprechen. Auch der Bundesverband
Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) ruft zur Teilnahme an
dem Festival auf. Mehr Infos zum Festivalprogramm
gibt es im Internet unter www.fresh-air-festival.de
Die Notwendigkeit eines starken Widerstandes gegen die CO2-Endlagerung
wird nach Angaben des BBU besonders in Ketzin (Brandenburg) deutlich.
Hier wurden zunächst ca. 50.000 Tonnen Lebensmittel-CO2 verpresst,
seit dem 4. Mai erfolgt auch die Verpressung von „richtigem“ Kraftwerks-CO2.
Der Bevölkerung wird der Eindruck vermittelt, dass es sich
hier um eine Endlagerung in einem ehemaligen Erdgasspeicher handelt.
Tatsache ist jedoch, dass das CO2 in noch tieferen Erdschichten
unterhalb des ehemaligen Erdgasspeichers endgelagert wird. Es besteht
daher die Gefahr, dass das Grundwasser in der Nähe des Erdgasspeichers
versauert bzw. versalzen wird. Konkret erfolgt die Einspeicherung
von abgeschiedenem CO2 aus dem Vattenfall Kraftwerk Schwarze Pumpe.
Jürgen Rochlitz vom Geschäftsführenden BBU-Vorstand
kritisiert: "Ketzin mit seinem relativ geringem Endlagervolumen
ist quasi ein gefährlicher Reagenzglasversuch, der allerdings überhaupt
nicht repräsentativ sein kann, wenn es um die Verpressung
von Millionen Tonnen CO2 gehen soll. Der Versuch ist kleinräumig
und kann daher überhaupt nichts über das Verhalten von
CO2 im Untergrund auf den notwendigen großen Flächen
aussagen. Die weitere Einlagerung von Schwarze Pumpe-CO2 muss verhindert
werden, weil die Gefahr besteht, dass die Verunreinigungen in Grund-
oder Trinkwasser gelangen."
Der BBU bietet Bürgerinnen und Bürgern in und um Ketzin,
aber auch in anderen Orten, Hilfe bei der Gründung von
Bürgerinitiativen an. Kontakt: www.bbu-online.de,
telefonisch unter 0228-214032.
Weitere Informationen zur Kohlendioxid- und CCS-Problematik gibt
es im Internet u. a. auf den folgenden Internetseiten, die von
Mitgliedsinitiativen des BBU geführt werden:
www.co2-endlager-stoppen.de
www.gegen-steinkohlekraftwerk-arneburg.de
www.kein-co2-endlager.de
www.kein-co2-endlager-altmark.de
www.vsr-gewaesserschutz.de
Mit Spenden den BBU unterstützen
Der
BBU ist der Dachverband zahlreicher Bürgerinitiativen,
Umweltverbände und Einzelmitglieder. Er wurde 1972 gegründet
und hat seinen Sitz in Bonn. Der BBU engagiert sich u. a. für
für den sofortigen und weltweiten Atomausstieg, gegen die
gefährliche CO2-Endlagerung und für umweltfreundliche
Enegiequellen. Zur Finanzierung seines Engagements bittet der BBU
um Spenden aus den Reihen der Bevölkerung. Spendenkonto: BBU,
Sparkasse Bonn, BLZ 37050198, Kontonummer: 19002666. Informationen über
den BBU und seine Aktivitäten gibt es im Internet unter www.bbu-online.de;
telefonisch unter 0228-214032. Der Arbeitskreis Energie des BBU
ist unter Tel. 02562-23125 erreichbar.
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