Atomausstieg & Zahlentricksereien: Es gibt keine „jungen“ Atomkraftwerke
/ Auch Uranfabriken stilllegen – sofort!
(Bonn, Duisburg, Gronau, Lingen) Der Bundesverband Bürgerinitiativen
Umweltschutz fordert, dass bei der Debatte um den Zeitplan des
Atomausstiegs auch z. B. die Uranfabriken in Gronau und Lingen,
sowie Anlagen zur Atommüllbehandlung wie zum Beispiel
in Duisburg einbezogen werden. Außerdem muss an den Standorten
der sogenannten „jüngeren“ Atomkraftwerke beachtet
werden, dass dort eine radioaktive Vorbelastung, die von benachbarten
Altanlagen ausgeht, vorhanden sein kann. BBU-Vorstandsmitglied
Udo Buchholz betonte heute, „dass die politisch motivierten
Zahlentricksereien zum Thema Atomausstieg beendet werden müssen.
Es darf kein weiterer Atommüll produziert werden. Zum Schutz
der Bevölkerung fordert der Bundesverband Bürgerinitiativen
Umweltschutz daher die sofortige und endgültige Stilllegung
aller Atomanlagen.“
Auch die Uranfabriken in Gronau und Lingen müssen
gestoppt werden
Der BBU weist darauf hin, dass die Produktion in den Uranfabriken
im westfälischen Gronau und im emsländischen Lingen dem
Weiterbetrieb von Atomkraftwerken in aller Welt dient. In der Gronauer
Urananreicherungsanlage wird Uran angereichert, wobei der Anteil
des Uran 235 erhöht wird. In Lingen werden uranhaltige Brennelemente
hergestellt. Nach Auffassung des BBU wäre es nicht hinnehmbar,
wenn zwar die Stilllegung der deutschen Atomkraftwerke beschlossen,
aber die Produktion in Gronau und Lingen für den Betrieb von
Atomkraftwerken in Japan, China und anderswo weitergehen würde. „Alles
muss vom Netz“, so der BBU.
Es gibt keine „jungen“ AKW. Lingen: Bald 50
Jahre radioaktive Dauerbestrahlung
Beim AKW-Standort Lingen wirft der BBU ein, dass dort bereits
in den 60er Jahren ein Atomkraftwerk den Betrieb aufgenommen hatte,
das aber schon zwischenzeitlich stillgelegt wurde. Die davon ausgehende
Vorbelastung der Bevölkerung im Emsland muss bei den Stilllegungs-Plänen
Berücksichtigung finden. Das Gerede, in Lingen befinde sich
mit dem AKW Lingen II eines der jüngeren Atomkraftwerke, ist
unerträglich. Die Bevölkerung im Emsland wird bereits
einer fast 50jährigen Dauerbelastung ausgesetzt. Da das AKW
Lingen II auch mehr als 20 Jahre im Betrieb ist, ebenso wie z.
B. das AKW Brokdorf, bezeichnet der BBU den Ausdruck „jüngere
Atomkraftwerke“ für Augenwischerei. Buchholz: „Auch
in Lingen oder Brokdorf kann niemand mit hundertprozentiger Sicherheit
schwere Störfälle ausschließen.“
Atommüll-Standort Duisburg
Weiterhin vermisst der BBU in der Diskussion um den Atomausstieg
Aussagen zu den Standorten, an denen mit Atommüll umgegangen
wird. So ist zum Beispiel auch in Duisburg die Bevölkerung
vor radioaktiven Gefahren zu schützen. In Duisburg ist die
Gesellschaft für Nuklearservice ansässig, bei der radioaktive
Abfälle verarbeitet werden.
Mehr als 20 Anti-Atomkraft-Demonstration am 28. Mai. BBU
ruft zur Teilnahme auf
Der BBU fordert die sofortige und endgültige Stilllegung
aller Atomkraftwerke, Uranfabriken und sonstiger Atomanlagen. Zur
Unterstützung dieser Forderung ruft der BBU ebenso wie viele
Bürgerinitiativen und Umweltverbände zur Teilnahme an
einer der über 20 großen Anti-Atomkraft-Demonstrationen
auf, die am 28. Mai bundesweit und dezentral stattfinden werden.
Demonstrationen finden dann u. a. in Berlin, Bonn, Hamburg, Hannover,
München und Münster statt. Nähere Informationen über
die mehr als 20 Demonstrationsorte gibt es im Internet unter www.ausgestrahlt.de.
Informationen über den BBU und seine Aktivitäten gibt
es im Internet unter www.bbu-online.de;
telefonisch unter 0228-214032.
Mit Spenden den BBU unterstützen
Der BBU ist der Dachverband zahlreicher Bürgerinitiativen,
Umweltverbände und Fördermitglieder. Er wurde 1972 gegründet
und hat seinen Sitz in Bonn. Zur Finanzierung seines Engagements
bittet der BBU um Spenden aus den Reihen der Bevölkerung.
Spendenkonto: BBU, Sparkasse Bonn, BLZ 37050198, Kontonummer: 19002666. |