Der BBU verweist die Urenco-Schadensersatzvorstellungen
in das Land der Märchen / NRW soll Subventionsrückzahlung
prüfen
(Bonn, Düsseldorf, Gronau, 11.07.2011) In dem Polit-Magazin
Westpol des WDR vom 10. Juli 2011 wurde berechtigt hinterfragt,
warum auch zukünftig in der Bundesrepublik Uran für den
Einsatz in Atomkraftwerken vorbereitet werden soll. (http://www.wdr.de/tv/westpol/sendungsbeitraege/2011/0710/urenco.jsp)
Die einzige deutsche Urananreicherungsanlage im westfälischen
Gronau wird derzeit ausgebaut. Zukünftig können von Gronau
aus rund 35 Atomkraftwerke in aller Welt mit angereichertem Uran
versorgt werden.
Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) hält
es für nicht hinnehmbar, dass gerade in NRW unter einer rot-grünen
Landesregierung weiterhin der Grundstoff für den Betrieb zahlreicher
Atomkraftwerke vorbereitet wird. „Die NRW-Landesregierung
muss endlich erklären, wann die Urananreicherungsanlage stillgelegt
wird. Bisher sind keine ernsthaften Absichten erkennbar, dem Betreiberkonzern
Urenco die entsprechenden Betriebsgenehmigungen zu entziehen“,
kritisiert der BBU.
Scharfe Kritik übt der BBU auch an den Vorstellungen des
Leiters der Urananreicherungsanlage, Joachim Ohnemus. Im Westpol-Interview
gab Ohnemus bekannt, dass der Urenco-Konzern nach einer möglichen
Stilllegung der Urananreicherungsanlage durch das Land NRW 6 Milliarden
Euro Schadensersatz fordern würde. Der BBU hält dem Urenco-Chef
dagegen vor, dass die Zahl 6 Milliarden fiktiv und aus der Luft
gegriffen ist. Der BBU fordert die Landesregierung auf, sich von
derartigen Phantasieforderungen nicht einschüchtern zu lassen.
Nach Auffassung des BBU sollte das Land NRW sofort die Urananreicherungsanlage
stilllegen und dann prüfen, welche Subventionen das Land und
der Bund zurückfordern könnte. Greenpeace hatte bereits
vor zwei Jahren eine Studie veröffentlicht, in der vorgerechnet
wurde, dass zwischen 1950 und 2008 ca. 165 Milliarden Euro Fördermittel
an die Atomindustrie geflossen seien. Alleine die Sanierung des
Uranbergbaus im Bereich der Wismut-Mine in der ehemaligen DDR hat über
6 Milliarden Euro gekostet. (http://www.tagesspiegel.de/politik/kernzahlen/1593732.html). „Es
wäre ein Unding, wenn die Uranindustrie auf der einen Seite
beim Uranabbau, bei der Urananreicherung und beim Betrieb der Atomkraftwerke
hochgefährlichen Atommüll hinterlässt, der ewig
bewacht werden muss, und auf der anderen Seite noch Geld für
die Stilllegung der gefährlichen Anlagen erhalten sollte“,
so der BBU.
Mit Spenden den BBU unterstützen
Der
BBU ist der Dachverband zahlreicher Bürgerinitiativen,
Umweltverbände und Einzelmitglieder. Er wurde 1972 gegründet
und hat seinen Sitz in Bonn. Der BBU engagiert sich u. a. für
für den sofortigen und weltweiten Atomausstieg. Zur Finanzierung
seines Engagements bittet der BBU um Spenden aus den Reihen der
Bevölkerung. Spendenkonto: BBU, Sparkasse Bonn, BLZ 37050198,
Kontonummer: 19002666. Informationen über den BBU und seine
Aktivitäten gibt es im Internet unter www.bbu-online.de;
telefonisch unter 0228-214032. Der Arbeitskreis Energie des BBU
ist unter Tel. 02562-23125 erreichbar.
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