Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz e.V.
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Heute internationaler Protest gegen die Uran- und Atomindustrie in Gronau und Angarsk

(Bonn, Gronau, Angarsk 03.07.2011) Im westfälischen Gronau werden heute vor der einzigen deutschen Urananreicherungsanlage Bürgerinitiativen und Verbände mit einer Kundgebung und einem Straßenfest für die sofortige Stilllegung aller Atomkraftwerke und Atomanlagen Plakatdemonstrieren. Die Initiativen kritisieren, dass in der Bundesrepublik noch bis 2022 weiterhin Atommüll in Atomkraftwerken produziert werden soll und dass sonstige Atomanlagen, wie etwa die Urananreicherungsanlage in Gronau und das Brennelementewerk in Lingen, bei der Ausstiegsdebatte ausgeblendet werden. In beiden Anlagen wird maßgeblich Atombrennstoff für Atomkraftwerke in aller Welt produziert und in Gronau soll in Kürze auch noch mit dem Bau einer Atommüllhalle für 60.000 Tonnen Uranoxid begonnen werden. Die Genehmigung liegt bereits vor.

Die Urananreicherungsanlage in Gronau steht in der Bundesrepublik am Anfang der atomaren Brennstoffspirale. Jahrelang wurde von Gronau aus Uranmüll nach Russland transportiert. Um den internationalen Protest gegen die Atomindustrie zu unterstreichen, wird es am heutigen Sonntag nahezu zeitgleich zur Kundgebung in Gronau ebenfalls im russischen Angarsk eine Anti-Atomkraft-Demonstration geben. Auch in das Atomzentrum von Angarsk wurde Gronauer Uranmüll geliefert. Russische und deutsche Anti-Atomkraft-Initiativen arbeiten bereits seit längerer Zeit gemeinsam grenzüberschreitend zusammen.

Es ist zu erwarten, dass heute in Gronau traditionell auch wieder ein Sonntagsspaziergang stattfinden wird. Diese Spaziergänge finden seit Ende 1986 immer am ersten Sonntag im Monat an der Urananreicherungsanlage statt. Nach fortlaufender und ununterbrochener Zählung wäre es der 300. Sonntagsspaziergang.
Informationen zur heutigen Kundgebung an der Gronauer Urananreicherungsanlage (Aufruf, Anreise, Programm ...) gibt es im Internet unter www.aku-gronau.de, Informationen über die Arbeit des Bundesverbandes Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) unter www.bbu-online.de.

Text auf dem russischen Plakat:
Atommüll darf nicht in der Stadt gelagert werden.
Am 3. Juli um 17:00 Uhr findet eine ökologische Kundgebung auf dem Lenin-Platz statt. Kommt alle!