Trotz Frost und Glätte: 200
fordern sofortige Stilllegung der Gronauer Uranfabrik
(Bonn, Gronau, 30.01.2010) Rund 200 Personen haben am heutigen
Samstag (30. Januar) im westfälischen Gronau unter dem Motto
„Für ein Leben ohne Urananreicherung“ gegen den
Betrieb der einzigen deutschen Urananreicherungsanlage (UAA) demonstriert.
Auf Transparenten sowie in Kundgebungsreden und mit Sprechchören
wurde die sofortige Stilllegung der Anlage gefordert, nachdem dort
vor etwa 10 Tagen ein Arbeiter bei einem Störfall verstrahlt
worden war. Die Demonstration richtete sich auch gegen mögliche
Laufzeitverlängerungen bei den Atomkraftwerken und für
den Sofortausstieg aus der Atomenergienutzung.
Bei Kundgebungen am Gronauer Bahnhof und in der Innenstadt kamen
folgende Rednerinnen und Redner zu Wort:
Udo Buchholz (Arbeitskreis Umwelt Gronau und Vorstandsmitglied des
Bundesverbandes Bürgerinitiativen Umweltschutz, BBU), Claudia
Baitinger (Arbeitskreis Atom des Bund für Umwelt und Naturschutz
NRW), Robert Brandt (Vorsitzender des Gronauer Ortsverbandes des
DGB), Gertrud Roth (kfd – Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands
im Kreisdekanat Borken), Matthias Eickhoff (Aktionsbündnis
Münsterland gegen Atomanlagen), Eberhard Doths (Vorstandsmitglied
des Ortsverbandes der Gewerkschaft ver.di), Heiner Möllers
(Vorsitzender der Bürgerinitiative „Kein Atommüll
in Ahaus“) und Tobias Darge (Anti Atom Plenum Weserbergland).
Beendet wurde die Demonstration mit kurzen Berichten an der evangelischen
Stadtkirche über den Protest gegen die Atomindustrie in Indien
und über die Auswirkungen des Uranabbaus im Niger.
Zur Teilnahme an der Demonstration hatten rund 40 Initiativen und
Verbände aufgerufen, darunter auch der Bundesverband Bürgerinitiativen
Umweltschutz (BBU). Angesichts der frostigen Witterung und glatter
Straßen waren die Organisatoren, der Arbeitskreis Umwelt (AKU)
Gronau und das Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen,
mit der Beteiligung zufrieden. Seit dem Herbst 2004 war es die bisher
größte Demonstration in Gronau gegen die Urananreicherungsanlage
gewesen.
Und der Protest gegen die Gronauer Uranfabrik geht weiter. Am 3.
Februar soll eine Sondersitzung des Gronauer Stadtrates anlässlich
des jüngsten Störfalls in der Urananreicherungsanlage
stattfinden. Sie beginnt um 18.00 Uhr im Rathaus und vorab soll
bereits ab 17.30 Uhr eine Mahnwache vor dem Rathaus stattfinden.
Am 7. Februar findet dann um 14.00 Uhr der traditionelle Sonntagsspaziergang
der deutsch-niederländischen Anti-Atomkraft-Bewegung an der
Urananreicherungsanlage statt. Diese Sonntagsspaziergänge finden
seit Ende 1986 ununterbrochen immer am ersten Sonntag im Monat statt.
Weitere Aktionen gegen die Urananreicherungsanlage und gegen die
damit verbundenen Urantransporte werden vorbereitet. Auch die landesweite
Demonstration zum Tschernobyl-Jahrestag, die am 24. April in Ahaus
stattfinden wird, richtet sich gegen die Gronauer Uranfabrik. Gronau
und Ahaus (hier ist ein Castor-Atommüll-Lager) sind nur 20
Km voneinander entfernt. Beide örtliche Bürgerinitiativen
(Arbeitskreis Umwelt Gronau und BI „Kein Atommüll in
Ahaus“) sind im Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz
(BBU) organisiert und unterstützen sich gegenseitig. Ahaus
droht in der nächsten Zeit die Einlagerung weiteren Atommülls
– auch dagegen richtete sich die Demonstration in Gronau.
Ebenfalls gegen Atomtransporte richtet sich eine überörtliche
Demonstration, die am kommenden Samstag (6. Februar) in Hameln stattfinden
wird. Sie beginnt um 13 Uhr am Hauptbahnhof in Hameln und wird vom
Anti Atom Plenum Weserbergland organisiert. Auch der Bundesverband
Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) ruft zur Teilnahme an
der Demonstration in Hameln auf. Konkret richtet sich die Demonstration
gegen plutoniumhaltige Atomtransporte zum Atomkraftwerk Grohnde
(Niedersachsen), die aus Großbritannien kommen sollen.
Ebenso wie die Anti-Atomkraft-Initiativen im Münsterland sowie
im Weserbergland fordert der BBU die sofortige Stilllegung aller
Atomanlagen.
Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.bbu-online.de,
www.aku-gronau.de, www.bi-ahaus.de, www.anti-atom.org. Telefonische
Auskünfte gibt es bei BBU-Vorstandsmitglied Udo Buchholz unter
02562-23125.
BBU e.V.
Prinz-Albert-Str. 55, 53113 Bonn
Tel.: 0228/214032
http://www.bbu-online.de
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