Fristverlängerung: Einsprüche gegen neue Atomkraftwerke
in Temelin bis Ende September möglich
(Bonn / Temelin, 30.08.2010) Der Bundesverband Bürgerinitiativen
Umweltschutz (BBU) e. V. mit Sitz in Bonn hat heute darauf hingewiesen,
dass die Frist für Einsprüche gegen neue Atomkraftwerke
in Temelin (Tschechien) bis zum 30. September verlängert
wurde. Der BBU hatte schon kürzlich einen Sammeleinspruch
mit Unterschriftenliste gegen den drohenden Bau der neuen Atomkraftwerke
Temelin 3 und 4 in Tschechien verfasst. In Temelin sind bereits
zwei Atomkraftwerke in Betrieb. Der BBU ruft dazu auf auch in
der Bundesrepublik möglichst viele Einsprüche zu sammeln.
Ein Sammeleinspruch kann im Internet unter www.bbu-online.de angesehen
und herauskopiert werden. Unterschriftenlisten können auch
unter 0228-2124032 angefordert werden. Ausgefüllte Einspruchlisten
sollen bis zum 24. September an die Bonner Geschäftsstelle
des BBU geschickt werden. Der BBU appelliert an die Bevölkerung,
von dem Einspruchsrecht Gebrauch zu machen. Der bundesweite Umweltverband
berät auch Bürgerinnen und Bürger, die individuelle
Einsprüche formulieren und schreiben möchten.
Der BBU lehnt den geplanten Ausbau des tschechischen Atomkraftwerks
Temelin generell ab. Der Standort ist etwa 60 Kilometer von der
deutschen Grenze entfernt. Im Rahmen der grenzüberschreitenden
Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) führt die Tschechische
Republik jetzt die Öffentlichkeitsbeteiligung durch. Die Auslage
verschiedener Planungsunterlagen erfolgt bis zum 30.09.2010. Einzusehen
sind die Unterlagen u. a. in der Bibliothek der Sächsischen
Staatskanzlei im Sockelgeschoss, werktags während der üblichen
Geschäftszeiten (Montag bis Donnerstag 08.00 Uhr bis 16.00
Uhr, sowie Freitag vom 08.00 Uhr bis 15.00 Uhr). Der BBU weist
darauf hin, dass die Unterlagen auch im Internet aufgerufen werden
können: http://www.smul.sachsen.de/umwelt/strahlenschutz/21745.htm
In dem Sammeleinspruch des BBU heißt es u. a.: „Eine
militärische Nutzung von Atombrennstoff und Atommüll
der Reaktoren in Temelin kann grundsätzlich ebenso wenig
ausgeschlossen werden wie Atomspionage.“ Und: „Es wird
nie ein Endlager geben, in dem der Atommüll, der in den AKW
Temelin 3 und 4 anfallen würde, sicher gelagert werden
kann. Die schlechten Erfahrungen der Endlagerprojekte Asse
und Gorleben sind zu berücksichtigen.“ Auch mögliche
Störfälle und die Gefahren von Atomtransporten werden
in dem Sammeleinspruch des BBU angeführt.
Der BBU ist der Dachverband zahlreicher Bürgerinitiativen,
Umweltverbände und Fördermitglieder in der Bundesrepublik
Deutschland. Der Verband, der 1972 gegründet wurde, fordert
die sofortige Stilllegung aller Atomanlagen. Kontakt und Informationen: www.bbu-online.de,
0228-214032. Spendenkonto: BBU, Sparkasse Bonn, BLZ 37050198,
Kontonummer: 19002666. |