In der Bundesrepublik gibt es zwei
Uranfabriken, nicht nur eine! BBU für sofortige Stilllegung
der Anlagen in Gronau und Lingen
(Bonn, Gronau, Lingen, 29.01.2010) Nachdem am 21. Januar 2010 ein
Atomarbeiter in der Urananreicherungsanlage Gronau verstrahlt worden
ist, wurde in den Medien wiederholt berichtet, dass es in der Bundesrepublik
nur eine Uranfabrik, und zwar die in Gronau, gibt.
Hierzu erklärt der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz
(BBU):
Es gibt in der Bundesrepublik nicht nur eine, sondern zwei Anlagen,
die als Uranfabrik bezeichnet werden. Beide sind in ihrer Art bundesweit
einzigartig.
Im westfälischen Gronau (NRW) steht die bundesweit einzige
Urananreicherungsanlage, in der Uran für den Einsatz in Atomkraftwerken
vorbereitet wird. In Gronau wird nur mit der Uran-Fluor-Verbindung
Uranhexafluorid gearbeitet.
Rund 40 Km nördlich von Gronau befindet sich im emsländischen
Lingen (Niedersachsen) die bundesweit einzige Brennelementefabrik,
in der z. B. aus angereichertem Uran aus Gronau (und anderen Materialien)
Brennelemente für den späteren Einsatz in Atomkraftwerken
produziert werden. Auch in Lingen wird mit hochgefährlichem
Uranhexafluorid gearbeitet, dass kürzlich den Arbeiter in der
Gronauer Uranfabrik verstrahlt hat. Es wird aber auch Uran in anderer
Form verarbeitet.
Bei beiden Anlagen handelt es sich um Schlüsselanlagen der
weltweit arbeitenden Atomindustrie. Auf ihnen baut der Betrieb von
zahlreichen Atomkraftwerken im In- und Ausland auf. Die Anti-Atomkraft-Bewegung
fordert die sofortige Stilllegung beider Anlagen. Gleichzeitig wird
das Verbot aller Urantransporte gefordert. Der Betrieb der Uranfabriken
in Gronau und Lingen ist mit zahlreichen hochgefährlichen,
internationalen Urantransporten mit LKW und Sonderzügen verbunden.
Uran-Sonderzüge von Gronau nach Russland hatten in der Vergangenheit
z. B. wiederholt rund 1000 Tonnen Uranhexafluorid geladen. Die Urantransporte
fahren ungeschützt durch Wohngebiete und Ballungszentren.
Anläßlich des jüngsten Störfalls in der Gronauer
Uranfabrik findet am Samstag, 30.1., in Gronau eine Demonstration
gegen die Urananreicherungsanlage und für die sofortige Stilllegung
aller Atomanlagen statt. Beginn ist um 12 Uhr am Gronauer Bahnhof.
Zur Teilnahme an der Demonstration rufen rund 40 Initiativen und
Verbände auf. Auch der Bundesverband Bürgerinitiativen
Umweltschutz (BBU) ruft zur Teilnahme auf.
Nähere Informationen über die Uranfabriken gibt es im
Internet unter www.aku-gronau.de, sowie telefonisch unter 02562-23125.
Informationen über die Arbeit des BBU gibt es im Internet unter
www.bbu-online.de und telefonisch unter 0228-214032.
BBU e.V.
Prinz-Albert-Str. 55, 53113 Bonn
Tel.: 0228/214032
http://www.bbu-online.de
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