Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz e.V.
Prinz-Albert-Str. 55, 53113 Bonn,
Fon 0228-21 40 32, Fax 0228-21 40 33
BBU

 

 

Home
Übersicht

Atomausstieg in NRW: Landtagsparteien und Frau Kraft sollen mehr Engagement zeigen, auch gegen das niederländische Atomprogramm

(Bonn, Düsseldorf, 28.06.2010) Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) mit Sitz in Bonn fordert von den Parteien im Düsseldorfer Landtag mehr Engagement gegen die Atomanlagen im Land. Der BBU hatte gemeinsam mit Anti-Atomkraft-Initiativen aus dem Münsterland vor genau einer Woche im Vorfeld der rot-grünen Koalitionsverhandlungen in Düsseldorf die Stilllegung der nuklearen Schlüsselanlagen in NRW gefordert. In einer E-Mail an alle NRW-Landtagsfraktionen, die auch persönlich an die SPD-Fraktionsvorsitzende Hannelore Kraft gesandt worden war, wurden konkret alle Atomanlagen in NRW angesprochen, und die Fraktionen, sowie Frau Kraft, wurden um Stellungnahmen zu ihren atompolitischen Positionen, und zur Forderung nach dem sofortigen Atomausstieg in NRW, gebeten. Bisher hat aber noch keine Partei reagiert – und Frau Kraft auch nicht.

Zur Untermauerung der atompolitischen Forderungen hat sich heute das Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen erneut gegen Atomtransporte in und durch Nordrhein-Westfalen ausgesprochen. In einer Pressemitteilung werden eindeutige Forderungen aufgestellt: „Konkret bedeutet dies, dass kein schwach- und mittelradioaktiver Atommüll nach Ahaus gebracht wird. Zweitens muss der Genehmigungsantrag für den Transport von 152 Castoren aus dem Forschungszentrum Jülich nach Ahaus zurückgezogen werden. Drittens müssen auch die Urantransporte von und zur Urananreicherungsanlage Gronau eingestellt werden, denn die Entsorgung des Gronauer Uranmülls ist ebenfalls komplett ungelöst.“

Udo Buchholz, Vorstandsmitglied des Bundesverbandes Bürgerinitiativen Umweltschutz, betont: „In Düsseldorf muss endlich geregelt werden, wie die Stilllegung der zum Teil fast unbekannten Atomanlagen in NRW vollzogen werden soll. Die Urananreicherungsanlage in Gronau muss ebenso stillgelegt werden, wie die Anlagen zur Atommüll-Verarbeitung in Duisburg und Krefeld. Und auch im Atomforschungszentrum Jülich muss der atomare Spuk endgültig beendet werden, für neue Reaktoren darf nicht mehr geforscht werden. Und in das Ahauser Atommüll-Lager darf natürlich kein weiterer Atommüll eingelagert werden. Die Atommüllverschieberei muss ein Ende haben.“

Als bundesweite Umweltorganisation erklärt der BBU auch, dass im neuen Koalitionsvertrag klar geregelt sein muss, dass sich NRW gegen die Einlagerung von Atommüll in Gorleben ausspricht. Zudem fordert der BBU, dass sich die neue NRW-Landesregierung auch gegen das Atomprogramm in den Niederlanden zur Wehr setzt. Dort soll in Borssele ein zweites Atomkraftwerk gebaut werden und für die niederländische Urananreicherungsanlage in Almelo läuft ein Genehmigungsverfahren zum Ausbau der Anlage.

Der BBU ist der Dachverband zahlreicher Bürgerinitiativen, Umweltverbände und Fördermitglieder. Er wurde 1972 gegründet und hat seinen Sitz in Bonn. Kontakt und Informationen: www.bbu-online.de, 0228-214032. Spendenkonto: BBU, Sparkasse Bonn, BLZ 37050198, Kontonummer: 19002666.

Weitere Informationen unter www.bbu-online.de, www.keincastornachahaus.de, www.aku-gronau.de, http://www.laka.org