Atomausstieg in NRW: Landtagsparteien
und Frau Kraft sollen mehr Engagement zeigen, auch gegen das
niederländische Atomprogramm
(Bonn, Düsseldorf, 28.06.2010) Der Bundesverband Bürgerinitiativen
Umweltschutz (BBU) mit Sitz in Bonn fordert von den Parteien im
Düsseldorfer Landtag mehr Engagement gegen die Atomanlagen
im Land. Der BBU hatte gemeinsam mit Anti-Atomkraft-Initiativen
aus dem Münsterland vor genau einer Woche im Vorfeld der rot-grünen
Koalitionsverhandlungen in Düsseldorf die Stilllegung der
nuklearen Schlüsselanlagen in NRW gefordert. In einer E-Mail
an alle NRW-Landtagsfraktionen, die auch persönlich an die
SPD-Fraktionsvorsitzende Hannelore Kraft gesandt worden war, wurden
konkret alle Atomanlagen in NRW angesprochen, und die Fraktionen,
sowie Frau Kraft, wurden um Stellungnahmen zu ihren atompolitischen
Positionen, und zur Forderung nach dem sofortigen Atomausstieg
in NRW, gebeten. Bisher hat aber noch keine Partei reagiert – und
Frau Kraft auch nicht.
Zur Untermauerung der atompolitischen Forderungen hat sich heute
das Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen erneut
gegen Atomtransporte in und durch Nordrhein-Westfalen ausgesprochen.
In einer Pressemitteilung werden eindeutige Forderungen aufgestellt: „Konkret
bedeutet dies, dass kein schwach- und mittelradioaktiver Atommüll
nach Ahaus gebracht wird. Zweitens muss der Genehmigungsantrag
für den Transport von 152 Castoren aus dem Forschungszentrum
Jülich nach Ahaus zurückgezogen werden. Drittens müssen
auch die Urantransporte von und zur Urananreicherungsanlage Gronau
eingestellt werden, denn die Entsorgung des Gronauer Uranmülls
ist ebenfalls komplett ungelöst.“
Udo Buchholz, Vorstandsmitglied des Bundesverbandes Bürgerinitiativen
Umweltschutz, betont: „In Düsseldorf muss endlich geregelt
werden, wie die Stilllegung der zum Teil fast unbekannten Atomanlagen
in NRW vollzogen werden soll. Die Urananreicherungsanlage in Gronau
muss ebenso stillgelegt werden, wie die Anlagen zur Atommüll-Verarbeitung
in Duisburg und Krefeld. Und auch im Atomforschungszentrum Jülich
muss der atomare Spuk endgültig beendet werden, für neue
Reaktoren darf nicht mehr geforscht werden. Und in das Ahauser
Atommüll-Lager darf natürlich kein weiterer Atommüll
eingelagert werden. Die Atommüllverschieberei muss ein Ende
haben.“
Als bundesweite Umweltorganisation erklärt der BBU auch,
dass im neuen Koalitionsvertrag klar geregelt sein muss, dass sich
NRW gegen die Einlagerung von Atommüll in Gorleben ausspricht.
Zudem fordert der BBU, dass sich die neue NRW-Landesregierung auch
gegen das Atomprogramm in den Niederlanden zur Wehr setzt. Dort
soll in Borssele ein zweites Atomkraftwerk gebaut werden und für
die niederländische Urananreicherungsanlage in Almelo läuft
ein Genehmigungsverfahren zum Ausbau der Anlage.
Der BBU ist der Dachverband zahlreicher Bürgerinitiativen,
Umweltverbände und Fördermitglieder. Er wurde 1972
gegründet und hat seinen Sitz in Bonn. Kontakt und Informationen:
www.bbu-online.de, 0228-214032. Spendenkonto: BBU, Sparkasse
Bonn, BLZ 37050198, Kontonummer: 19002666.
Weitere Informationen unter www.bbu-online.de, www.keincastornachahaus.de, www.aku-gronau.de, http://www.laka.org |