Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz e.V.
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Erörterungstermin verschoben
Umweltorganisationen lehnen Ausbau eines Gronauer Schweinehaltungsbetriebes ab

(Gronau, Bonn, 27.10.2010) Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) weist darauf hin, dass der Erörterungstermin zum Ausbau eines Schweinehaltungsbetriebs in Gronau, der am Donnerstag (28. Oktober) im Gronauer Rathaus stattfinden sollte, von der Genehmigungsbehörde (Kreis Borken) auf den 18. November verschoben worden ist.

Ein Gronauer Landwirt hatte im März die wesentliche Änderung einer Anlage zum Halten und zur Aufzucht von Sauen und Ferkeln mit den zugehörigen Nebeneinrichtungen in Gronau beantragt. Gegenstand des Antrages ist neben der Erweiterung und Umnutzung vorhandener Sauen- und Ferkelställe der Neubau weiterer Ställe für Sauen und Aufzuchtferkel, ein Güllehochbe­hälter, eine Maschinen- und Gerätehalle mitsamt den zugehörigen Nebeneinrichtungen und Futtersi­los.
Nach Durchführung des beantragten Vorhabens könnten auf der Anlage 1183 Sauen, 5940 Ferkel, 200 Jungsauen und 2 Eber gehalten, sowie 6.505 m³ Gülle und 4.850 Liter Flüssiggas gelagert werden.

Gegen dieses Vorhaben hatten der BBU und seine Gronauer Mitgliedsinitiative, der Arbeitskreis Umwelt Gronau, Einspruch erhoben. Weitere Einsprüche kamen u. a. von rund 100 Privatpersonen, vom Natur- und Umweltschutzverein Gronau (NUG) und von der Gronauer Lokalen Agenda 21.

Der ursprünglich für den 28. Oktober angesetzte Erörterungstermin wurde kurzfristig vom Kreis Borken verschoben. Eine entsprechende Bekanntmachung wurde ohne Begründung  im Amtsblatt des Kreises Borken und am 26. Oktober in den Gronauer Nachrichten veröffentlicht. Jetzt soll der Erörterungstermin am 18. November ab 10.00 Uhr im Gronauer Rathaus durchgeführt werden:

http://www.kreis-borken.de/fileadmin/internet/downloads/fe63/Amtliche_Bekanntmachungen/10_BImSchG/2010-10-25%20Doedt%20Bekanntmachung%20Amtsblatt%20Zeitung%20Internet%20Verlegung%20E%D6T%20Doedt%20Gronau_01.pdf

Der BBU kritisiert, dass der Termin derart kurzfristig, ohne Begründung und ohne Benachrichtigung aller Einwenderinnen und Einwender verschoben wurde. Udo Buchholz vom BBU-Vorstand weist darauf hin, dass der Kreis Borken Zeit genug hatte, allen Einwenderinnen und Einwendern postalisch die Terminverschiebung mitzuteilen.

Der BBU hatte in seinem Einspruch folgende Argumente gegen den Ausbau des Schweinehaltungsbetriebes aufgeführt:

  1. Wir erheben bei einem derartigen Großbetrieb ethische Bedenken gegen das Vorhaben und befürchten zudem Beeinträchtigungen der Umwelt, insbesondere Luft- und Gewässerbelastungen.
  2. Bezüglich der anfallenden Güllemengen befürchten wir, dass diese nicht umweltfreund­lich entsorgt werden können. Mit der Gülle können auch Keime, Antibiotika und Desin­fektionsmittel aus der Massentierhaltung in die Umwelt gelangen.
  3. Gerade in den Gewässern des Kreises Borken darf es nicht zu weiteren Nitrat- und Schadstoffbelastungen der oberirdischen Gewässer und des Grundwassers kommen.
  4. Es ist mehr als fraglich, ob im Brandfall Rettungskonzepte für die Tiere vorhanden bzw. umsetzbar sind.

Der BBU ruft alle Einwenderinnen und Einwender, die sich gemeinsam auf den Erörterungstermin vorbereiten wollen, dazu auf, sich beim Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau unter Tel. 02562-23125 zu melden. Auch Personen, die bisher keinen Einspruch erhoben hatten, die aber das Vorhaben ablehnen, können sich für weitere Absprachen melden.

Der BBU weist darauf hin, dass sich auf seiner Internetseite Unterschriftenlisten gegen Massentierhaltungsbetriebe und für artgerechte Tierhaltung befinden: www.bbu-online.de. Wer keinen Internetzugang hat kann auch Unterschriftenlisten in der BBU-Geschäftsstelle unter 0228-214032 anfordern.

Der BBU ist der Dachverband zahlreicher Bürgerinitiativen, Umweltverbände und Fördermitglieder. Er wurde 1972 gegründet und hat seinen Sitz in Bonn. Spendenkonto: BBU, Sparkasse Bonn, BLZ 37050198, Kontonummer: 19002666.