Erörterungstermin schon wieder verschoben
Umweltorganisationen lehnen Ausbau eines Gronauer Schweinehaltungsbetriebes
ab
(Gronau, Bonn, 16.10.2010) Der Bundesverband Bürgerinitiativen
Umweltschutz (BBU) weist darauf hin, dass der Erörterungstermin
zum Ausbau eines Schweinehaltungsbetriebs in Gronau, der am Donnerstag
(18. November) im Gronauer Rathaus stattfinden sollte, von der
Genehmigungsbehörde (Kreis Borken) auf einen noch unbekannten
Termin verschoben wurde. Dies geht aus einer Bekanntmachung des
Kreises Borken (Gronauer Nachrichten vom 16.11.2010) hervor. Der
Termin hatte ursprünglich bereits Ende Oktober stattfinden
sollen.
Ein Gronauer Landwirt hat im März die wesentliche Änderung
einer Anlage zum Halten und zur Aufzucht von Sauen und Ferkeln
mit den zugehörigen Nebeneinrichtungen in Gronau beantragt.
Gegenstand des Antrages ist neben der Erweiterung und Umnutzung
vorhandener Sauen- und Ferkelställe der Neubau weiterer Ställe
für Sauen und Aufzuchtferkel, ein Güllehochbehälter,
eine Maschinen- und Gerätehalle mitsamt den zugehörigen
Nebeneinrichtungen und Futtersilos.
Nach Durchführung des beantragten Vorhabens könnten auf
der Anlage 1183 Sauen, 5940 Ferkel, 200 Jungsauen und 2 Eber gehalten,
sowie 6.505 m³ Gülle und 4.850 Liter Flüssiggas
gelagert werden.
Gegen dieses Vorhaben hatten der BBU und seine Gronauer Mitgliedsinitiative,
der Arbeitskreis Umwelt Gronau, Einspruch erhoben. Weitere Einsprüche
kamen u. a. von rund 100 Privatpersonen, vom Natur- und Umweltschutzverein
Gronau (NUG) und von der Gronauer Lokalen Agenda 21. Auch die Stadt
Gronau hatte Einspruch erhoben.
Der Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau kritisiert, dass der Termin
erneut kurzfristig ohne Benachrichtigung aller Einwenderinnen und
Einwender verschoben wurde. Der AKU betont, dass der Kreis Borken
Zeit genug hatte, allen Einwenderinnen und Einwendern postalisch
die Terminverschiebung mitzuteilen.
Der BBU hatte in seinem Einspruch folgende Argumente gegen den
Ausbau des Schweinehaltungsbetriebes aufgeführt:
- Wir erheben bei einem derartigen Großbetrieb ethische
Bedenken gegen das Vorhaben und befürchten zudem Beeinträchtigungen
der Umwelt, insbesondere Luft- und Gewässerbelastungen.
- Bezüglich der anfallenden Güllemengen befürchten
wir, dass diese nicht umweltfreundlich entsorgt werden können.
Mit der Gülle können auch Keime, Antibiotika und Desinfektionsmittel
aus der Massentierhaltung in die Umwelt gelangen.
- Gerade in den Gewässern des Kreises Borken darf es nicht
zu weiteren Nitrat- und Schadstoffbelastungen der oberirdischen
Gewässer und des Grundwassers kommen.
- Es ist mehr als fraglich, ob im Brandfall Rettungskonzepte
für die Tiere vorhanden bzw. umsetzbar sind.
Der BBU ruft alle Einwenderinnen und Einwender, die sich gemeinsam
auf den Erörterungstermin vorbereiten wollen, dazu auf, sich
beim Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau unter Tel. 02562-23125 zu
melden. Auch Personen, die bisher keinen Einspruch erhoben hatten,
die aber das Vorhaben ablehnen, können sich für weitere
Absprachen melden.
Der BBU weist darauf hin, dass sich auf seiner Internetseite Unterschriftenlisten
gegen Massentierhaltungsbetriebe und für artgerechte Tierhaltung
befinden: www.bbu-online.de.
Wer keinen Internetzugang hat kann auch Unterschriftenlisten in
der BBU-Geschäftsstelle unter 0228-214032 anfordern.
Der BBU ist der Dachverband zahlreicher Bürgerinitiativen,
Umweltverbände und Fördermitglieder. Er wurde 1972
gegründet und hat seinen Sitz in Bonn. Spendenkonto: BBU,
Sparkasse Bonn, BLZ 37050198, Kontonummer: 19002666. |