Neuer Atom-Brennstoff für die russischen Waldbrände?
Scharfer Protest gegen sächsisch-russischen Atommüllvertrag
(Ahaus, Bonn, Dresden, Moskau, 14.08.2010): Der Bundesverband
Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) erhebt scharfen Protest
gegen ein bisher unbekanntes Atommüll-abkommen zwischen dem
Freistaat Sachsen und russischen Partnern. Demnach soll Atommüll,
der 2005 von dem Atomforschungszentrum im sächsischen Rossendorf
in das Atommüll-Lager im westfälischen Ahaus verbracht
wurde, von Ahaus nach Russland abtransportiert werden. Mit dem
Abtransport soll möglicherweise bereits Ende 2010 begonnen
werden.
Nach Auffassung des BBU kann das generelle Atommüll-Debakel
kaum plastischer veranschaulicht werden. Während derzeit russische
Atomanlagen gegen Feuerbrünste geschützt werden müssen,
ist es unfassbar, dass jetzt noch weiterer Atommüll nach Russland
geliefert werden soll. Der BBU erinnert in diesem Zusammenhang
an die rund 30.000 Tonnen Uranmüll, die in den letzten Jahren
von der Urananreicherungsanlage in Gronau nach Russland abtransportiert
worden sind. „Möglicherweise ist auch dieser Uranmüll
derzeit von Wald- und Torfbränden bedroht. Die Urancontainer
halten nur für kurze Zeit ein Feuer aus“, so der BBU.
Der BBU unterstützt die Forderung der Bürgerinitiative „Kein
Atommüll in Ahaus“, die auch im BBU organisiert ist.
In einer Pressemitteilung vom heutigen Tag betont die Bürgerinitiative: „Wir
sind gegen jegliche Atommüllverschiebung. Das gilt sowohl
für die Atommülltransporte nach Ahaus wie auch für
die geplanten Transporte von Ahaus nach Russland. Wir sind zuerst
für die Abschaltung der Atomanlagen und dann für eine
wissenschaftlich/technologisch einwandfreie Endlagersuche, die
in einem politisch sauberen und transparenten Verfahren in ganz Deutschland
durchgeführt wird.“
Der BBU ist empört, dass in den letzten Tagen erneut Atommüll
in das Ahauser Atomüll-Lager eingelagert worden war, obwohl
die neue Landesregierung in NRW laut Koalitionsvertrag erklärt
hatte: „Wir wollen Atomtransporte vermeiden, weil sie unnötige
Risiken für Mensch und Umwelt mit sich bringen.“
Seitens des BBU wird betont, dass nur die sofortige Stilllegung
aller Atomanlagen dazu beitragen kann, dass nicht immer mehr Atommüll
produziert wird. Der Umweltverband weist zudem darauf hin, dass
traditionell am morgigen Sonntag (15.8.), wie immer am 3. Sonntag
im Monat, um 14.00 Uhr am Gelände des Ahauser Atommüll-Lagers
ein Protest-Sonntagsspaziergang stattfinden wird.
Weitere Informationen zu den Gefahren der Atomanlagen und der
Atomtransporte gibt es im Internet z. B. unter www.bbu-online.de und
unter www.keincastornachahaus.de.
Telefonische Informationen gibt es in der Geschäftstelle des
BBU unter 0228-214032 und beim Arbeitskreis Energie des BBU unter
02562-23125.
Der BBU ist der Dachverband zahlreicher Bürgerinitiativen,
Umweltverbände und Fördermitglieder. Er wurde 1972
gegründet und hat seinen Sitz in Bonn. Kontakt und Informationen:
www.bbu-online.de, 0228-214032. Spendenkonto: BBU, Sparkasse
Bonn, BLZ 37050198, Kontonummer: 19002666. |