BBU: Neue Atomkraftwerke in den Niederlanden verhindern
/
Landesregierungen von NRW und Niedersachsen sollen Einsprüche
erheben und den Protest unterstützen
(Bonn, Borssele, Den Haag, 12.10.10) Der Bundesverband
Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) hat den geplanten Bau
eines weiteren Atomkraftwerks in den Niederlanden scharf kritisiert.
Der Verband fordert von den Landesregierungen in Düsseldorf
und Niedersachsen massive Einsprüche gegen das Vorhaben. Zudem
sollen die Landesregierungen von NRW und Niedersachsen den Protest
gegen das neue Atomkraftwerk aktiv unterstützen und landesweite
Einspruchskampagnen durchführen. Der BBU wird auf jeden Fall
eine Einspruchskampagne starten. Unter Verweis auf Gorleben betont
der BBU, dass auch in den Niederlanden kein Endlager für Atommüll
vorhanden ist.
Am Montag wurde bekannt, dass die niederländische Energy Resources Holding
(ERH) am Standort des derzeit einzigen Atomkraftwerks der Niederlande in Borssele
(Provinz Zeeland) ein weiteres Atomkraftwerk bauen will und ein Genehmigungsverfahren
eröffnet wurde. Bis zum 19. November können im Rahmen der Umweltverträglichkeitsprüfung
Einsprüche gegen das Vorhaben eingereicht werden. In einer Pressemitteilung
des NRW-Energieministeriums vom 11. Oktober 2010 heißt es dazu:
„Die deutsche Übersetzung der Bekanntmachung sowie das Mitteilungsschreiben
in englischer Sprache über den Bau des weiteren Kernkraftwerkes in
Borssele können in den nächsten Tagen im NRW-Energieministerium
(Bibliothek, Haroldstraße 4, 40213 Düsseldorf) sowie bei den Bezirksregierungen
Düsseldorf, Köln und Münster zu den üblichen Geschäftszeiten
eingesehen werden. Die Unterlagen sind auch unter www.mwebwv.nrw.de (Energie)
abrufbar. Formlose Stellungnahmen in deutscher Sprache können bis zum 19.
November 2010 (es zählt das Datum des Poststempels) unter Angabe des Vermerks „Mitteilung
Kernkraftwerk ERH“ direkt an das Generaldirektorat Umwelt des niederländischen
Ministeriums für Wohnungswesen, Raumordnung und Umwelt abgegeben werden.
Die Anschrift lautet:
Ministerie van Volkshuisvesting, Ruimtelijke Ordening en Milieubeheer
Directoraat-Generaal Milieu
Directie Risicobeleid/IPC 645
Postbus 30945
2500 GX Den Haag
Niederlande
Mündliche Stellungnahmen sowie Stellungnahmen per E-Mail
können unter den in der Bekanntmachung angegebenen Kontaktdaten
abgegeben werden.“
Der BBU wird in den nächsten Tagen eine Einspruchskampagne
starten und einen eigenen Sammeleinspruch gegen die Pläne
der Energy Resources Holding (ERH) veröffentlichen. Wer die
Liste haben und die Einspruchskampagne unterstützen möchte,
kann sich bei der BBU-Geschäftsstelle unter 0228-214032 sowie
beim Arbeitskreis Energie des BBU unter 02562-23125 melden.
Bereits 2009 wurde ein Genehmigungsverfahren für ein Atomkraftwerk
des Delta-Konzerns, das ebenfalls in Borssele gebaut werden soll,
eröffnet. Gegen das Vorhaben des Delta-Konzerns hatten der
BBU und andere Organisationen rund 1700 Einsprüche beim niederländischen
Umweltministerium eingereicht. Auch die Stadt Gronau, auf deren
Gebiet die bundesweit einzige Urananreicherungsanlage vom Urenco-Konzern
betrieben wird, hatte Einspruch erhoben. Das Genehmigungsverfahren
wurde bisher noch nicht abgeschlossen.
(www.bbu-online.de/presseerklaerungen/prmitteilungen/PR%202009/13.11.09.htm).
Der BBU, der den weltweiten und sofortigen Atomausstieg fordert,
steht im engen Kontakt mit niederländischen Anti-Atomkraft-Initiativen
und unterstützt grenzüberschreitend den Protest gegen
die Atomkraftwerke 2 und 3 in Borssele. Der BBU gehört auch
dem Komitee „Borssele II, Nee“ an (www.borssele2nee.eu)
Weitere Informationen über den BBU gibt
es im Internet unter www.bbu-online.de.
Der BBU ist der Dachverband zahlreicher Bürgerinitiativen, Umweltverbände
und Fördermitglieder. Er wurde 1972 gegründet und hat seinen Sitz
in Bonn. Zur Unterstützung seines Engagements
bittet der BBU um Spenden: Spendenkonto: BBU, Sparkasse
Bonn, BLZ 37050198, Kontonummer: 19002666.
|