Bürgerinitiativen sammeln Einsprüche gegen den
Ausbau der grenznahen Uranfabrik im niederländischen Almelo
(Bonn / Gronau / Almelo, NL, 07.05.2010): Gegen den
Ausbau der grenznahen Uranfabrik im niederländischen Almelo
regt sich auch diesseits der Grenze der Protest. Der Arbeitskreis
Umwelt (AKU) Gronau hat in Zusammenarbeit mit seinem Dachverband,
dem Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) einen
Sammeleinspruch gegen den geplanten, gigantischen Ausbau der
einzigen niederländischen Urananreicherungsanlage (UAA)
veröffentlicht. In Gronau, etwa 30 km östlich von Almelo,
befindet sich die einzige deutsche Urananreicherungsanlage. Beide
Anlagen gehören zum international-verflochtenen Urenco-Konzern.
Schon seit Jahren arbeiten Anti-Atomkraft-Initiativen beiderseits
der Grenze gemeinsam gegen die Uranfabriken in Gronau und Almelo.
„Der Ausbau der Uranfabrik in Almelo darf nicht realisiert werden, stattdessen
muss der ganze Urankomplex in Almelo sofort geschlossen werden“, so Udo
Buchholz vom BBU-Vorstand. Die Kapazität der niederländischen Urananreicherungsanlage
soll von genehmigten 4950t Urantrennarbeit pro Jahr auf 6200t UTA/a erhöht
werden. Mit dieser Kapazität könnte in Almelo, so der BBU „jährlich
der Uranbrennstoff für ca. 50 Atomkraftwerke vorbereitet werden“.
Udo Buchholz kommentiert: „Das ist der pure Wahnsinn. In den Niederlanden
ist zum Glück nur ein Atomkraftwerk in Betrieb. Der Urenco-Konzern plant
massive Überkapazitäten, um weltweit den Uranmarkt bedienen zu können.“
Nach Angaben der Bürgerinitiativen ist der Betrieb von Urananreicherungsanlagen
mit vielfältigen direkten und indirekten Gefahren verbunden.
Im Januar hatte sich in der deutschen Urananreicherungsanlage in
Gronau ein Störfall ereignet, bei dem ein Arbeiter kontaminiert
wurde. Und im März zog die Polizei einen Uran-LKW aus dem
Verkehr, der auf dem Weg von Hamburg nach Gronau war, und dessen
Containergestell völlig verrostet gewesen war.
Der BBU betont, dass auch bei der Urananreicherung enorme Atommüll-Berge
anfallen. Auch in den Niederlanden gibt es kein Endlager dafür.
Damit dieser Atommüllberg nicht anwächst, muss die Anlage
in Almelo gestoppt werden. Hintergrundinformationen zur niederländischen
Urananreicherungsanlage und ein vorgedruckter Sammeleinspruch gegen
die aktuellen Erweiterungspläne befinden sich auf der Internetseite
des BBU unter http://www.bbu-online.de.
Der BBU ruft dazu auf, möglichst viele Unterschriften für
den Sammeleinspruch zu sammeln. Selbstformulierte, persönlich
verfasste Einsprüche können zudem an folgende Adresse
geschickt werden: Ministerie van Volkshuisvestiging, Ruimtelijke
Ordening en Milieubeheer, Portefeuille Milieu, Directie Risicobeleid/IPC
645, Postbus 30945, NL – 2500 GX Den Haag. Der BBU erteilt
gerne Formulierungshilfe.
Wer den Widerstand gegen die niederländische Uranfabrik unterstützen
möchte, kann sich zur Vernetzung an den BBU unter 0228-214032
oder an den AK Energie des BBU unter 02562-23125 wenden. Informationen
zur Gronauer Urananreicherungsanlage gibt es unter www.aku-gronau.de auf
der Internetseite des AKU Gronau. Einen niederländischen Sammeleinspruch
findet man unter http://www.laka.org/nieuws/2010/Almelo-lijst.pdf im
Internet.
Der BBU ist der Dachverband zahlreicher Bürgerinitiativen,
Umweltverbände und Fördermitglieder. Er wurde 1972 gegründet
und hat seinen Sitz in Bonn. Der Verband lehnt Atomanlagen generell
ab und fordert den sofortigen und weltweiten Atomausstieg. Spendenkonto:
BBU, Sparkasse Bonn, BLZ 37050198, Kontonummer: 19002666.
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