Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz kritisiert
Brandenburgs Wirtschaftsminister!
Umweltverband hält dreistufiges Klageverfahren für erforderlich und
lehnt CO2-Speicherung ab
(Bonn / Brandenburg, 05.08.2010) Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz
(BBU) e.V. hat Brandenburgs Wirtschaftsminister Ralf Christoffers scharf kritisiert.
Dieser hat sich dafür ausgesprochen, die Klagemöglichkeiten der
Bevölkerung zur Verhinderung unterirdischer Kohlendioxid-Speicher (CO2-Speicher)
zu reduzieren. Klagen gegen Planfeststellungsbeschlüsse zur CO2-Speicherung
sollen nur noch beim Oberverwaltungsgericht und Bundesverwaltungsgericht zulässig
sein. Klagen bei einem Verwaltungsgericht sollen ausgeschlossen werden. Somit
gäbe es nur noch zwei und nicht drei Instanzen bis zu einer rechtskräftigen
Entscheidung.
Mittels der strittigen CCS-Technologie (Carbon-Capture and Storage)
soll Kohlendioxid (CO2), das mit verschiedenen Giftstoffen belastet
sein kann, aus Kohlekraftwerken abgeschieden und anschließend
unterirdisch eingespeichert werden. Gegen diese CO2-Endlagerung
regt sich an verschiedenen Standorten massiver Widerstand seitens
der Bevölkerung, so auch in Brandenburg. Nach Auffassung des
BBU will Wirtschaftsminister Christoffers dafür Sorge tragen,
dass der Energiekonzern Vattenfall schnellstmöglich in Brandenburg
mit der heftig umstrittenen und risikobehafteten Einspeicherung
von CO2 beginnen kann.
Der BBU setzt sich seit seiner Gründung im Jahr 1972 für
umfassende Transparenz und Mitsprache im Rahmen von Planungs- und
Genehmigungsverfahren ein. Bürgerinnen und Bürger sowie
Bürgerinitiativen sollen möglichst früh über
die Errichtung risikobehafteter Anlagen und Einrichtungen informiert
werden. Und ihnen sollen umfangreiche Mitspracherechte eingeräumt
werden. Zum Schutz der Bevölkerung ist zudem ein dreistufiges
Klageverfahren zu ermöglichen.
Oliver Kalusch vom Geschäftsführenden BBU-Vorstand erklärt: „Der
BBU lehnt die CCS-Technik generell ab und vertritt damit auch die
Interessen seiner Mitgliedsinitiativen. Diese Technik stellt lediglich
eine Möglichkeit dar, Steuergelder im Untergrund zu versenken – ohne
Sinn und Verstand. Allerdings mit dem Nebeneffekt, dass diese für
die Weiterentwicklung der regenerativen Energiequellen fehlen!“
Weitere Informationen zum Thema CO2-Speicherung gibt es u. a.
auf den Internetseiten des BBU (www.bbu-online.de)
und seiner Mitgliedsinitiativen „Bürgerinitiative Kein
CO2 Endlager Altmark“ (www.kein-co2-endlager-altmark.de)
und „Bürgerinitiative ‘Gegen das Steinkohlekraftwerk
Arneburg'“(http://www.gegen-steinkohlekraftwerk-arneburg.de).
Der BBU ist der Dachverband zahlreicher Bürgerinitiativen,
Umweltverbände und Einzelmitglieder in der Bundesrepublik
Deutschland. Er wurde 1972 gegründet und hat seinen Sitz
in Bonn. Kontakt und Informationen: www.bbu-online.de, 0228-214032.
Spendenkonto: BBU, Sparkasse Bonn, BLZ 37050198, Kontonummer:
19002666 |