LAKO NRW
Landeskonferenz der
nordrhein-westfälischen Anti-Atomkraft-Initiativen
Landeskonferenz der nordrhein-westfälischen Anti-Atomkraft-Initiativen
fordert auch für die NRW-Atomanlagen das sofortige Aus
Phantasievolle Protestaktionen in den kommenden Monaten
geplant!
(Düsseldorf / Duisburg, 05.07.2010). Die nordrhein-westfälischen
Anti-Atomkraft-Initiativen lehnen längere Laufzeiten für
Atomkraftwerke ab und fordern die sofortige Stilllegung aller
Atomanlagen. “Obwohl in Nordrhein-Westfalen kein kommerzielles
Atomkraftwerk mehr in Betrieb ist, kann und muss der Atomausstieg
in NRW forciert werden. Von der Urananreicherung bis hin zur
Atommüll-Verarbeitung und Atommüll-Lagerung ist die
Atomindustrie gerade in NRW maßgeblich vertreten. Dem muss
endlich ein Riegel vorgeschoben werden”, so die Bürgerinitiativen
in einer Presseerklärung.
Am Wochenende hat in Duisburg die Landeskonferenz der nordrhein-westfälischen
Anti-Atomkraft-Initiativen getagt. Eingeladen hatten regionale
Gruppen sowie der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz
(BBU). An dem Treffen beteiligten sich Anti-Atomkraft-Initiativen
aus den Regionen Münsterland, Ruhrgebiet, Rheinland und Niederhein,
so wie Mitglieder des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland
(BUND), des BBU, von Greenpeace, von Antikohlekraftinitiativen
und von verschiedenen Parteien. Aus Niedersachsen nahm ein Vertreter
der Arbeitsgemeinschaft Schacht Konrad teil.
Vor dem Hintergrund der aktuellen rot-grünen Regierungsbildung
in Düsseldorf betonten die Bürgerinitiativen, dass die
neue Landesregierung klare Zeichen für den Atomausstieg in
NRW setzen muss: “SPD und Grüne haben anläßlich
des Tschernobyl-Jahrestages im April in Ahaus die große Demonstration
der Anti-Atomkraft-Initiativen für den Sofortausstieg unterstützt,
jetzt müssen SPD und Grüne im Koaltionsvertrag für
jede Atomanlage zwischen Rhein und Weser einen Ausstiegs-fahrplan
vorlegen”, so ein Sprecher der Bürgerinitiativen. Konkret
wird auch gefordert, dass kein schwach- und mittelradioaktiver
Atommüll nach Ahaus gebracht wird. Zweitens muss der Genehmigungsantrag
für den Transport von 152 Castoren aus dem Forschungszentrum
Jülich nach Ahaus zurückgezogen werden. Drittens müssen
auch die Urantransporte von und zur Urananreicherungsanlage Gronau
eingestellt werden, denn die Entsorgung des Gronauer Uranmülls
ist ebenfalls komplett ungelöst. Gerade die ständigen
Urantransporte machen einen Großteil aller Atomtransporte
in Nordrhein-Westfalen aus.
Phantasievoller Protest in NRW!
Einig waren sich alle Anwesenden, dass der Widerstand jetzt weitergehen
muss. Für die kommenden Monate wurde die Durchführung
zahlreicher Protestaktionen auch in NRW beschlossen. So wird es
u.a. an vielen Orten sog. „Brückenproteste“ geben.
Die schwarz-gelbe Bundesregierung verteidigt die Atomkraft immer
wieder als sog. „Brückentechnologie“, in Wirklichkeit
werden damit die Gefahren der Atomtechnologie verharmlost, wird
immer mehr Atommüll produziert ohne dass es ein sicheres Entsorgungskonzept
gibt und der Ausbau der erneuerbaren Energien wird behindert und
auf lange Sicht verzögert. Der Ausbau der Atommüllanlage
der Gesellschaft für Nuklearservice (GNS) in Duisburg-Wanheim
und die Pläne, Atommüll von Duisburg in das sog. Zwischenlager nach
Ahaus zu transportieren, wurden scharf kritisiert. Auch hierzu
wurde phantasievoller Widerstand von zahlreichen Initiativen an
den Transportstrecken angekündigt.
NRW-Initiativen unterstützen Großdemonstrationen
in Berlin und Gorleben!
Die Initiativen in NRW unterstützen den bundesweiten Atomprotest.
Die Großdemonstration am 18.9.2010 in Berlin für den
Atomausstieg und die großen Protestaktionen gegen den bevorstehenden
Atommülltransport von La Hague nach Gorleben im November stehen
dabei besonders im Mittelpunkt. Die Anti-Atomkraftinitiativen in
NRW werden dafür werben, dass tausende Menschen aus NRW zur
Großdemonstration nach Dannenberg ins Wendland fahren. Gorleben
symbolisiert die unverantwortliche Entsorgungspolitik für
den tödlichen Strahlenmüll. Gorleben kommt als Atommülllager
nicht in Frage und muss gestoppt werden! Die Pläne, eine bundesweite „mobile
Demo- und Aktionskette“ an den angekündigten Atomülltransportstrecken
im Oktober durchzuführen, wurden begrüßt und werden
ebenfalls mit zahlreichen dezentralen Aktionen in NRW unterstützt.
Die nächste Aktion in NRW wird am 18. Juli in Ahaus stattfinden.
Dann beginnt an dem Ahauser Atommüll-Lager um 14.00 Uhr, wie
an jedem 3. Sonntag im Monat, der monatliche Protest-Sonntagsspaziergang.
Zur weiteren Vernetzung des gemeinsamen Widerstandes vereinbarten
die Anti-Atomkraftinitiativen ein landesweites Folgetreffen, das
am 29. August in Düsseldorf stattfinden soll.
Weitere Informationen über die Gefahren der Atomanlagen in
NRW gibt es im Internet unter www.duisburg-atomfrei.de; www.kein-castor-nach-ahaus.de; www.aku-gronau.de; www.bbu-bonn.de; www.koelnergegenstrom.blogsport.de; www.sofa-ms.de; www.urantransport.de; www.reaktorpleite.de.
Telefonische Auskünfte gibt es u. a. beim Aktionsbündnis
Münsterland gegen Atomanlagen, 0151-12702596, sowie beim Arbeitskreis
Energie des BBU unter 02562-23125.
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