Gemeinsame PM von BBU und AKU Gronau
Sonderzug mit Uranmüll aus Gronau
unterwegs
Wann stoppt die NRW-Landesregierung die hochgefährlichen
Transporte?
(Gronau, Bonn, 04.10.2010) In diesem Moment rollt ein Sonderzug
mit Uranhexafluorid quer durch die Bundesrepublik. In seinen ca.
12 Waggons befinden sich ca. 600 Tonnen radioaktives Uranhexafluorid.
Der Zug fuhr ca. 13.20 Uhr in den Münsteraner Hauptbahnhof.
Weitere Fahrtrichtung war offenbar Norden. Möglicherweise
ist ein Hafen zunächst das Ziel. In Frage kommen Hamburg und
Bremerhaven, aber auch Rotterdam. Richtungsänderungen sind
nicht ausgeschlossen. Im Münsteraner Bahnhof passierte der
Zug zahlreiche Schulkinder an den Bahnsteigen.
Bereits beim monatlichen Protestsonntagsspaziergang an der Gronauer
Urananreicherungsanlage haben AtomkraftgegnerInnen am Sonntag (3.
Oktober) auf dem Gelände der Uranfabrik mehrere Bahnwaggons
entdeckt. Die Art und Aufstellung der Waggons ließ auf einen
bevorstehenden Abtransport schließen. In der Vergangenheit
gab es wiederholt derartige Sonderzüge von Gronau zu verschiedenen
Zielorten. Uranhexafluorid ist radioaktiv und reagiert bei Freisetzungen
mit Wasser zur ätzenden Flusssäure. Nach Informationen
des Bundesverbandes Bürgerinitiativen Umweltschutz müßte
ein möglicher Unfallort sofort weiträumig evakuiert werden.
Die Anti-Atomkraft-Initiativen warnen: "Wie soll im Ernstfall
schnell evakuiert werden, wenn die Hilfskräfte an den Transportstrecken über
die geheimen Urantransporte im Vorfeld überhaupt nicht informiert
werden?"
Nach Auffassung des Bundesverbandes Bürgerinitiativen Umweltschutz
(BBU) muss die neue NRW-Landesregierung den Uranmülltransport
stoppen. Dies gilt auch für LKW-Transporte von und nach Gronau
sowie für Sonderzüge mit Uran, die die Gronauer Urananreicherungsanlage
beliefern. Udo Buchholz vom BBU-Vorstand: "Die rot-grüne
Landesregierung befürwortet den Atomausstieg. Sie muss gerade
in Gronau Ernst machen. Die Urantransporte sind unverantwortlich
und jede Tonne Uran, die in Gronau angereichert wird, verschärft
das internationale Atommülldesaster."
In der Vergangenheit gab es in Gronau und im Münsterland
wiederholt Proteste gegen Uranmülltransporte von Gronau nach
Russland. Maßgeblich unterstützt wurden die Aktionen
vom Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen. Der
AKU Gronau wird sich auch zukünftig gemeinsam mit dem BBU,
dem Aktionsbündnis und anderen Initiativen und Verbänden
gegen Atomtransporte und für die sofortige Stilllegung der
Urananreicherungsanlage engagieren. Ein nächster zentraler
Aktionstermin wird der 23. Oktober sein: Ein bundesweiter Strecken-Aktionstag
gegen Atomtransporte. Informationen über den Aktionstag
gibt es im Internet unter http://www.castor-strecken-aktionstag.de
Weitere Informationen über die Gefahren der Urantransporte
und der Uranverarbeitung gibt es z. B. unter www.bbu-online.de, www.aku-gronau.de und www.urantransport.de.
Telefonische Informationen gibt es beim BBU unter 0228-214032.
Der BBU ist der Dachverband zahlreicher Bürgerinitiativen,
Umweltverbände und Fördermitglieder. Er wurde 1972
gegründet und hat seinen Sitz in Bonn. Zur Unterstützung
seines Engagements bittet der BBU um Spenden: Spendenkonto: BBU,
Sparkasse Bonn, BLZ 37050198, Kontonummer: 19002666. |