Kein Plutoniumtransport nach Grohnde
BBU unterstützt Aufruf zur Demonstration am Samstag in Hameln
(Bonn / Hameln, 04.02.2010): Der Bundesverband Bürgerinitiativen
Umweltschutz (BBU) ruft für den kommenden Samstag (6. Februar)
zur Teilnahme an einer Anti-Atomkraft-Demonstration in Hameln (Niedersachsen)
auf. Die Demonstration richtet sich besonders gegen drohende Atomtransporte
von der Atomfabrik im britischen Sellafield in das niedersächsische
Atomkraftwerk Grohnde. Konkret sollen hochgefährliche, plutoniumhaltige
Brennelemente, sogenannte MOX-Brennelemente, transportiert werden.
Zunächst sollen 8 von 64 Brennelementen per Schiff über
die Nordsee nach Deutschland gebracht werden. Von der Küste
aus sollen sie dann mit zwei LKW nach Grohnde gebracht werden. Die
Demonstration beginnt am Samstag um 13.00 Uhr am Hauptbahnhof in
Hameln.
Die Organisatoren der Demonstration fordern von Bundesumweltminister
Röttgen, den Einsatz von MOX-Brennelementen grundsätzlich
zu verbieten. Dieser Forderung schließt sich der Bundesverband
Bürgerinitiativen an. Organisiert wird die Demonstration vom
Anti Atom Plenum Weserbergland, zur Teilnahme rufen Bürgerinitiativen,
Verbände und Parteigliederungen aus Niedersachsen sowie aus
Nordrhein-Westfalen auf. Gefordert wird ein generelles „Nein“
zu Atomtransporten und das sofortige Umschalten von der Atomstromproduktion
hin zu erneuerbaren Energien.
Mit der Demonstration soll auf die vielfältigen Probleme und
Gefahren aufmerksam gemacht werden, die mit den MOX-Brennelementen
verbunden sind. Ihr Transport ist gefährlich, der Einsatz im
Atomkraftwerk Grohnde ebenso. Und für den Atommüll, der
im Atomkraftwerk anfällt, gibt es weltweit keine sichere Lagerungsmöglichkeit.
Wie verantwortungslos bislang mit Atommüll umgegangen wurde,
verdeutlicht das Skandal-Atommüll-Lager Asse. Zudem setzt die
Herstellung von MOX-Brennelementen die Wiederaufbereitung anderen
Atommülls voraus. Die Wiederaufbereitung führt aber zu
der radioaktiven Verseuchung der Meere und der Abluft. In der Umgebung
der Wiederaufbereitungsanlage in Sellafield haben die Menschen ein
höheres Risiko an Krebs zu erkranken.
Bei einem Unfall des MOX-Atomtransports mit längerem Brand
oder starkem Aufprall kann neben Uran auch Plutonium frei werden.
Schon ein Millionstel Gramm Plutonium kann, wenn es eingeatmet wird,
Krebs erzeugen. Auch besteht bei MOX-Brennelementen die Gefahr des
militärischen Missbrauchs, da das enthaltene Plutonium zur
Herstellung von Atombomben genutzt werden könnte. Außerdem
kann der Transport Ziel eines terroristischen Anschlags werden.
Weiträumige Verseuchungen wären die Folge.
Weitere Informationen über die geplante Demonstration gibt
es im Internet unter:
www.anti-atom.org. Informationen über die Arbeit des BBU gibt
es unter www.bbu-online.de oder telefonisch unter 0228-214032.
|