Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz e.V.
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BBU begrüßt landwirtschaftlichen Protest gegen Atommüll-Zwischenlager

(Bonn, Kreis Wesermarsch, 03.03.2010). Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) begrüßt das Engagement der beiden Landwirte aus dem Landkreis Wesermarsch, die derzeit gegen das Atommüll-Zwischenlager am Atomkraftwerk Unterweser prozessieren.

Bei einer Verhandlung vor dem Oberverwaltungsgericht in Lüneburg wurde am Montag noch kein Urteil gefällt. Der Vorsitzende Richter vertagte die Entscheidung, da ein relevantes Gutachten des Bundesamtes für Strahlenschutz hinsichtlich bestimmter Flugzeugabstürze dem Gericht noch nicht vorlag. Das Gutachten, in dem es um einen gezielten Absturz eines Großraumflugzeuges auf das Atommüll-Lager geht, soll dem Gericht bis zum 15. April vorgelegt werden. Nächster Verhandlungstermin ist dann der 23. Juni.

Der BBU begrüßt es, dass das Thema „Flugzeugabstürze“, das auch bei anderen Atomanlagen relevant ist, jetzt offenbar vor dem OVG Lüneburg intensiver behandelt werden soll.

Zu dem Thema Flugzeugabstürze führt das Bundesamt für Strahlenschutz auf seiner Internetseite aus: „Nach den Ereignissen in den USA vom 11.09.2001 kann nicht mehr ausgeschlossen werden, dass auch ein Zwischenlager in Deutschland das Ziel eines gezielten Angriffs mit einem Großraumflugzeug werden kann. Nach der Einschätzung des Bundesministeriums des Innern (BMI) liegt ein absichtlich herbeigeführter Flugzeugabsturz auf eine kerntechnische Anlage außerhalb des Wahrscheinlichen, kann aber grundsätzlich nicht ausgeschlossen werden. (…) Da ein terroristischer Flugzeugangriff nicht mehr ausgeschlossen werden kann, prüft das BfS inzwischen auch die Auswirkungen eines gezielten Absturzes eines Großraumflugzeuges auf Zwischenlager. Ein solches Ereignis darf, um die Schutzziele für Einwirkungen Dritter einzuhalten, nicht zu einer erheblichen Freisetzung radioaktiver Stoffe in die Umgebung führen. Vor dem 11.09.2001 wurde allein der zufällige Absturz von Militärflugzeugen mit wesentlich geringeren Treibstoffmengen betrachtet.“

Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) betont, dass es unmöglich ist, Atomanlagen absolut sicher zu betreiben. Diese Sicherheit ist aber erforderlich. Die Palette der Gefahren, mit denen die Atomenergienutzung verbunden ist, ist umfangreich. Der BBU sieht in Flugzeugabstürzen ein Dauerrisiko. Ebenso ist er der Auffassung, dass Atommüll nicht dauerhaft sicher gelagert werden kann, und Niedrigstrahlung bedroht die Gesundheit der Menschen im Umfeld der Atomanlagen bereits im sogenannten Normalbetrieb der Atomanlagen.

Für den BBU gibt es nur eine Konsequenz: Es darf kein weiterer Atommüll mehr produziert werden, alle Atomanlagen müssen sofort stillgelegt werden. Um dieser Forderung Nachdruck zu verleihen, ruft der BBU, ebenso wie viele Bürgerinitiativen und Umweltverbände, zur Teilnahme an Demonstrationen Ende April anlässlich des 24. Tschernobyl-Jahrestages auf.

Weitere Informationen telefonisch unter 0228-214032 und unter im Internet unter
www.bbu-online.de, sowie unter www.contratom.de. Spenden zur Unterstützung seiner Arbeit erbittet der BBU auf sein Spendenkonto bei der Sparkasse Bonn, BLZ 37050198, Kontonummer: 19002666.