BBU: Tschernobyl-Desaster ist noch
lange nicht am Ende
Aufruf zu weiterem Anti-Atomkraft-Protest
(Bonn, Gronau, 26.04.09) Anlässlich des 23. Jahrestages
der Atomreaktor-Katastrophe von Tschernobyl am heutigen Sonntag
(26. April) fordert der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz
(BBU) e. V., in dem viele Bürgerinitiativen gegen Atomanlagen
organisiert sind, erneut die sofortige Stilllegung aller Atomanlagen.
„Die Tschernobyl-Katastrophe hat eindeutig gezeigt, das die
Nutzung der Atomenergie weder sicher noch beherrschbar ist,“
so Udo Buchholz vom BBU-Vorstand. „Das Tschernobyl-Desaster
ist noch lange nicht am Ende. Der menschliche und finanzielle Aufwand
zur Errichtung einer neuen Schutzhülle für die Tschernobyl-Ruine
ist unvorstellbar,“ so Buchholz weiter. Der BBU sieht auch
23. Jahre nach Tschernobyl in der Reaktorkatastrophe eine massive
Warnung vor dem Einsatz jeglicher Atomtechnologie. Nach Angaben
des Umweltverbandes beginnt die Verseuchung unter Beteiligung deutscher
Unternehmen bereits beim Uranabbau in Kanada, Niger und anderswo.
Der Betrieb von Atomkraftwerken und Uranfabriken ist hochgefährlich
und letztlich weiß kein Mensch wie und wo der Atommüll
sicher für die Ewigkeit gelagert werden kann.
Der BBU ruft zur Teilnahme an den heutigen Aktionen gegen die Atomindustrie
auf. So finden u. a. jeweils um 14.00 Uhr Demonstrationen vor den
Atomkraftwerken in Krümmel und Neckarwestheim statt. Weiterhin
ruft der BBU bereits jetzt zur Teilnahme an der bundesweiten Anti-Atomkraft-Demonstration
am 5. September in Berlin auf, die im Vorfeld der Bundestagswahl
stattfindet. Und der BBU ruft dazu auf, einen Stromanbieter zu wählen,
der keinen Atomstrom anbietet und nicht mit der Atomindustrie verflochten
ist. Der BBU kooperiert dabei mit den „Schönauer Stromrebellen“
(EWS). Mehr dazu im Internet unter http://www.bbu-online.de oder
telefonisch unter 0228-214032.
Bereits gestern hatten in Münster rund 1000 DemonstrantInnen
für den sofortigen Atomausstieg demonstriert. Die Demonstration
richtete sich auch nachdrücklich gegen die westfälischen
Atomprojekte in Gronau (Urananreicherung) und Ahaus (Atommüll-Lager).
Bei einer Kundgebung hatte BBU-Vorstandsmitglied Buchholz im Rahmen
der Demonstration auch grundlegend ein Ende des Uranabbaus gefordert.
Buchholz ist Anlieger der einzigen deutschen Urananreicherungsanlage
in Gronau. Er bezeichnet die Anlage als ein „Monster, das
sich wie ein Krake ausbreitet“. Zukünftig soll die Anlage
Uran für 35 Atomkraftwerke pro Jahr vorbereiten (anreichern).
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