Trauer um Christa Reetz
(Bonn 23.06.09) Der Bundesverband Bürgerinitiativen
Umweltschutz (BBU) e. V. trauert um Christa Reetz, die in der Nacht
zum 21. Juni im Alter von 86 Jahren in Offenburg plötzlich
und unerwartet gestorben ist. Die bis ins hohe Alter aktive Umwelt-
und Friedensaktivistin hat auf unterschiedlichen Ebenen, an der
Bürgerinitiativen-Basis und im Bundestag, die Entwicklung beider
Bewegungen maßgeblich mitgestaltet und sich in ihnen hohes
Ansehen erworben.
Ihr Humor, ihr Optimismus, aber auch ihre Bescheidenheit, gepaart
mit idealistischer Standfestigkeit, prägten das Handeln von
Christa Reetz. Über allem stand das gemeinsame Ziel: Schutz
und Erhalt unserer Umwelt und die Verhinderung der Atomenergie in
Verantwortung für unsere Kinder und Enkel !
Bis zuletzt hat Christa Reetz aktiv den BBU mit Informationsständen
bei Kirchentagen und Umweltmessen vertreten. Noch am diesjährigen
evangelischen Kirchentag vor vier Wochen konnte sie am BBU-Informationsstand
jüngere und ältere Menschen von der Notwendigkeit des
Umweltschutzes überzeugen. Ein besonderes Anliegen ist es ihr
immer gewesen, den Bürgerinnen und Bürgern aufzuzeigen,
welche Möglichkeiten sie selber haben, sich für eine saubere
und atomenergiefreie Umwelt zu engagieren. So ist auch die Unterstützung
der Stromwechselkampagne ständiger Bestandteil ihrer Arbeit
an der Basis gewesen.
In der Nachkriegszeit engagierte sich Christa Reetz gegen die Bundeswehr-Gründung
und deren Eingliederung in die Nato. In den 70er Jahren setzte sie
sich gegen den Bau des Atomkraftwerks Whyl ein, das letztlich nicht
gebaut wurde. Seit dieser Zeit war sie auch aktiv im Bundesverband
Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU). Als sie von 1985 bis
1995 Mitglied des Geschäftsführenden Vorstandes war, erweiterte
sie das Aktionsspektrum des BBU, der sich im Widerstand gegen Atomanlagen
einen Namen gemacht hatte, um weitere umweltpolitisch relevante
Bereiche. So ist es vor allem Christa Reetz zu danken, dass die
Gefahren, die von Giftmülldeponien und Müllverbrennungsanlagen
ausgehen, in der Öffentlichkeit überhaupt wahrgenommen
wurden. In der Folge ihrer Aktivitäten gründeten sich
zahlreiche lokale Bürgerinitiativen, die sich mit diesem Themenkomplex
beschäftigten. Schon früh hatte sie Kontakt zu kirchlichen
Umweltgruppen in der DDR aufgenommen und sie mit Informationen versorgt.
Der BBU-Vorstand und BBU-Geschäftsführerin Christine
Ellermann sind dankbar, dass Christa Reetz beim diesjährigen
evangelischen Kirchentag in Bremen viele „alte“ Bekannte
aus der Umweltbewegung nochmals treffen konnte. Sie wird uns allen
fehlen. Gleichzeitig wird die Erinnerung an Christa Reetz und an
ihr Engagement Kraft und Mut für die weitere Arbeit zum Schutz
der Umwelt spenden.
für den Vorstand des BBU e.V. Harald Gülzow
für die Geschäftsstelle des BBU e.V. Christine Ellermann
Christa Reetz wird am Freitag, 03. Juli 09, um 14 Uhr 30, auf dem
Friedhof Weingarten in Offenburg beigesetzt.
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