Flughafen Twente: Weiterhin militärische
Flugübungen in Planung ?
Greven: Auch die Bevölkerung zwischen Münster und Osnabrück
hat ein Recht auf Ruhe
(Bonn, 18.12.09) Das zumindest vorläufige Aus für
den geplanten Flughafen Twente bei Enschede(NL) nahe der deutschen
Grenze bezeichnet der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz
(BBU) als „herrliches Weihnachtsgeschenk für die Bevölkerung
beiderseits der Grenze im Dreiländereck NRW-Niederdsachen-Niederlande“.
Am Donnerstag hatte das Parlament der Provinz Overijssel in Zwolle
mit knapper Mehrheit gegen den Flughafen votiert. Doch der BBU bleibt
wachsam. Udo Buchholz vom BBU-Vorstand betont: „Das Votum
gegen den Flughafen ist ein toller Erfolg der Proteste beiderseits
der Grenze. Es bleibt aber zu beachten, dass die niederländische
Regierung grundsätzlich auch gegen den Willen der Provinz Overijssel
den Flughafen Twente auf den Weg bringen könnte. Weitere Proteste
werden somit erforderlich bleiben. Doch zunächst können
die Gegnerinnen und Gegner des Projekes das Weihnachtsfest mit einer
Sorge weniger feiern. 2010 müssen wir jedoch weiter aufpassen,
damit der Flughafen nicht doch noch realisiert wird!“
Der BBU hatte im September fristgerecht gegen die Umgestaltung des
ehemaligen Militärflughafens Twente bei Enschede (NL) zu einem
zivilen Flughafen, auch im Namen der BBU-Mitgliedsinitiative Grafschafter
Bürgerinitiative Umweltschutz e. V. (GBU), Einspruch erhoben.
Erstaunt ist der BBU jetzt darüber, dass kurz vor der Abstimmung
in Zwolle erneut über eine mögliche zukünftige militärische
Nutzung des Flughafengeländes diskutiert wurde. Buchholz: „Wir
werden uns darum bemühen herauszufinden, ob in und welcher
Form für den Flughafen noch militärische Flugübungen
vorgesehen sind. Der BBU lehnt auf jeden Fall derartige Übungen
ab und fordert auch auf der deutschen Seite die Schließung
des Bombenabwurfplatzes Nordhorn-Range im niedersächsischen
Landkreis Grafschaft Bentheim.“
Vor dem Hintergrund der Kopenhagener Klimakonferenz weist der BBU
darauf hin, dass es nicht ausreicht, neue Flughäfen zu verhindern.
Buchholz: „Der gesamte internationale Flugverkehr stellt ein
enormes Umweltproblem dar. Regional kann es jetzt nicht darum gehen,
den Flughafen Twente durch einen Ausbau des grenznahen Flughafens
Münster / Osnabrück bei Greven zu kompensieren. Auch die
Bevölkerung zwischen Münster und Osnabrück hat ein
Recht auf Ruhe und schadstofffreie Atemluft.“
Der BBU bedankt sich bei allen Gegnerinnen und Gegnern des Flughafens
Twente für ihr Engagement und wünscht den Aktiven eine
besinnliche, ruhige Weihnachtszeit.
Hintergrundinformationen: http://www.bbu-online.de/presseerklaerungen/prmitteilungen/PR%202009/11.09.09.htm;
Kontakt: Udo Buchholz, 02562-23125, Buchholz@bbu-bonn.de.
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