Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz e.V.
Prinz-Albert-Str. 55, 53113 Bonn,
Fon 0228-21 40 32, Fax 0228-21 40 33
BBU

 

 

Home
Übersicht

BI „Kein Atommüll in Ahaus“
Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen
BBU (Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz)
SOFA (Sofortiger Atomausstieg) Münster
„Sektor A“ Gescher
AKU (Arbeitskreis Umwelt) Gronau
BI Umweltschutz Hamm
MEGA (Menschen gegen Atomanlagen) Waltrop

09. Dezember 2009

Ahaus: Atommüll aus Duisburg, Jülich und Karlsruhe
– Erste Atommülltransporte „Anfang 2010“

Nach diversen Presseberichten der letzten Tage gehen die Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus“ und die Münsterländer Anti-Atomkraft-Initiativen davon aus, dass aus den Atommüll-Konditionierungsanlagen Duisburg-Wanheim und Karlsruhe Atommüll nach Ahaus rollen soll. Beide Atomanlagen werden von der GNS (Gesellschaft für Nuklear-Service) betrieben, die auch das Brennelement-Zwischenlager Ahaus federführend betreibt. In einem Interview nannte GNS-Sprecher Michael Köbl „Anfang 2010“ als wahrscheinlichen Termin für den ersten Atommülltransport. Aus Duisburg werde dabei „ziemlich sicher“ Atommüll nach Ahaus rollen. Die GNS ist eine Tochterfirma der vier großen Energiekonzerne EON, RWE, EnBW und Vattenfall.

Laut GNS seien aber auch Atommülltransporte aus dem Forschungszentrum Jülich sowie aus der Konditionierungsanlage Karlsruhe möglich. In Jülich betreibt die GNS einen Außenposten der Landessammelstelle Niedersachsen, in Karlsruhe wird mittelradioaktiver Atommüll aus dem Reaktorkern aufgrund der hohen Strahlenbelastung z. T. unter Wasser in sog. Mosaik-Behälter verpackt. Weitere Absenderorte für Atommüll nach Ahaus wollte die GNS nicht ausschließen.

„Langsam kommt etwas mehr Licht in die bisher strikt geheim gehaltenen Atommüllpläne der GNS. Es ist erschreckend, wie viel Atommüll hier von unterschiedlichsten Standorten nach Ahaus kommen soll. Insbesondere das Ruhrgebiet und der Niederrhein werden von den geplanten Atommülltransporten stark betroffen – und dass, obwohl der Atommüll in Ahaus laut GNS nur zehn Jahre lagern soll,“ kritisierte Felix Ruwe von der BI „Kein Atommüll in Ahaus“.

„ Wir sind sehr empört, dass die Bezirksregierung Münster als Genehmigungsbehörde sowie die Landesregierung in Düsseldorf und das Bundesamt für Strahlenschutz als Atomaufsicht nicht von sich aus die Öffentlichkeit über die Herkunftsorte des Atommülls für Ahaus informieren. Hier ist der GNS ein Blankoscheck ausgestellt worden, um den bundesdeutschen Atommüll planlos für einige Jahre von Standort A nach Standort B zu verschieben – mit einer sicheren Entsorgung des Atommülls hat dies nichts zu tun, sondern belastet nur die Bevölkerung,“ so Willi Hesters vom Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen.

20. Dezember: Demonstration am Zwischenlager Ahaus

Die Anti-Atomkraft-Initiativen rufen an den betroffenen Standorten Duisburg, Jülich und Karlsruhe zu Protesten gegen die Atommülltransporte nach Ahaus auf. „Wir haben bereits erste Kontakte geknüpft und werden unseren Protest auch an den Abfahrtsorten deutlich machen,“ so Felix Ruwe.

Für den 20. Dezember ist um 14 Uhr eine Demonstration vor dem Zwischenlager in Ahaus geplant. Neben den regionalen rufen unter anderem die nordrhein-westfälischen sowie Anti-Atomkraft-Initiativen aus Norddeutschland, die AG Schacht Konrad und der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) auf.

Weitere Infos: www.kein-castor-nach-ahaus.de, www.bi-ahaus.de, www.sofa-ms.de