BBU und AKU Gronau solidarisch
mit Cecile Lecomte
Sofortiger Ausstieg aus der Atomenergie verhindert weitere Atommüllberge
(Gronau/ Bonn, 03.06.2009) Der Bundesverband Bürgerinitiativen
Umweltschutz (BBU) e. V. und seine Mitgliedsgruppe „Arbeitskreis
Umwelt (AKU) Gronau“ solidarisieren sich mit der französischen
Atomkraftgegnerin Cecile Lecomte. Cecile Lecomte steht am Donnerstag
(4. Juni) vor Gericht, nachdem sie im Januar 2008 mit einer spektakulären
Aktion gegen einen Uranmülltransport von Gronau über Münster
nach Russland protestiert hatte. Der Sonderzug mit dem Uranmüll
musste seinerzeit etwa sieben Stunden auf Veranlassung der Polizei
seine Fahrt im Kreis Steinfurt bei der Ortschaft Metelen unterbrechen.
Obwohl der Zug mühelos den Protestort hätte durchfahren
können, wirft die Münsteraner Staatsanwaltschaft Cecile
Lecomte Nötigung vor. Der Prozess findet beim Amtsgericht Steinfurt
ab 12 Uhr statt, Gerichtsstraße, Sitzungssaal 6. Der BBU,
der AKU Gronau und weitere Initiativen fordern einen sauberen Freispruch
für Cecile Lecomte.
Nach Auffassung des BBU sollte sich die Staatsanwaltschaft nicht
um legitime Proteste gegen Atommülltransporte kümmern,
sondern um den Atommüll selber. Udo Buchholz, Gronauer Vorstandsmitglied
des BBU: „Beim Betrieb der Gronauer Urananreicherungsanlage
fällt in riesigen Mengen sogenanntes abgereichertes Uranhexafluorid
an. Das Material ist lebensgefährlich und wurde in der Vergangenheit
zum Beispiel nach Russland verbracht. Sonderzüge mit rund 1000
Tonnen Uranmüll waren dabei leider keine Seltenheit.“
Im Gegensatz zur Staatsanwaltschaft prangert der BBU gerade diesen
Atommüll-Export und die damit verbundene Uranwirtschaft an.
Buchholz: „Bereits beim Uranabbau werden in Kanada, Australien
und anderswo große Gebiete verseucht. Und in der Bundesrepublik
weiß kein Mensch wo der ständig anfallende Uranmüll
der Uranfabriken in Gronau und Lingen sicher entsorgt werden kann.
Stattdessen soll in Gronau ein sogenanntes Zwischenlager für
rund 60.000 Tonnen Uranoxid gebaut werden. Genehmigt ist es bereits.
Aus Sicht des BBU gibt es nur eine Lösung für das stets
wachsende Atommüllproblem: Die sofortige Stilllegung aller
Atomanlagen. Dieses Ziel haben sich auch die Anti-Atomkraft-Initiativen
auf ihre Fahnen geschrieben, die sich traditionell immer am ersten
Sonntag im Monat um 14.00 Uhr an der Gronauer Urananreicherungsanlage
zum Sonntagsspaziergang treffen. Am kommenden Sonntag knallen dabei
möglicherweise sogar die Sektkorken: Die Anti-Atomkraft-Initiativen
führen zum 275. Mal den Sonntagsspaziergang durch.
Weitere Informationen über die Gefahren der Urananreicherungsanlage
Gronau unter www.aku-gronau.de, http://www.bbu-online.de und tel.
unter 02562-23125.
|