Samstag (26.04.08): 22.
Jahrestag der Tschernobylkatastrophe
Für den Sofortausstieg: BBU ruft zur
Teilnahme an Aktionen gegen Atomanlagen auf
(Bonn, 24.04.08) Anlässlich des 22. Jahrestages der
Tschernobylkatastrophe am Samstag (26. April) hat der Bundesverband
Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) e. V., in dem viele Bürgerinitiativen
gegen Atomanlagen organisiert sind, seine Forderungen nach der sofortigen
Stilllegung aller Atomanlagen und nach dem Verbot von Uran- und
Atommülltransporten bekräftigt. Außerdem ruft der
BBU dazu auf, den Stromanbieter zu wechseln, wenn dieser mit der
Atomindustrie verflochten ist. Der BBU spricht sich klar gegen jegliche
längeren Laufzeiten der Atomkraftwerke aus und setzt sich für
eine umweltfreundliche Energieversorgung ein, die auf massive Energieeinsparungen
und auf regenerative Energiequellen setzt.
Der BBU betont, dass die Argumente, die die Anti-Atomkraft-Bewegung
schon vor Tschernobyl vorgetragen hat, heute nach wie vor aktuell
sind. Udo Buchholz vom BBU-Vorstand: "Bereits im sogenannten
Normalbetrieb geben Atomanlagen mindestens Niedrigstrahlung ab,
zudem werden radioaktive Stoffe mit der Abluft und dem Abwasser
freigesetzt. Das Atommüllproblem beginnt bereits beim Uranabbau
in Niger, Kanada und anderswo und auch hierzulande ist weiterhin
kein sicheres Endlager für die bereits vorhandenen Atommüllberge
in Sicht." Untermauert werden die Anti-Atomkraft-Argumente
durch die Kinderkrebsstudie, die Ende 2007 veröffentlicht wurde.
Der BBU ruft zur Teilnahme an den Aktionen und Veranstaltungen auf,
die rund um den 22. Tschernobyljahrestag bundesweit stattfinden,
um der Forderung nach dem Sofortausstieg Nachdruck zu verleihen.
Dem BBU sind in den letzten Tagen im gesamten Bundesgebiet, auch
vor verschiedenen Atomanlagen, rund 20 Gedenk- und Protestveranstaltungen
bekannt geworden, die am Samstag oder an den Folgetagen stattfinden
werden, vermutlich werden weit über 100 Veranstaltungen stattfinden.
Informationen über Veranstaltungstermine gibt es im Internet
unter http://www.bbu-online.de/Termine/Termine.htm oder telefonisch
bei BBU-Vorstandsmitglied Udo Buchholz unter 0228-214032. Informationen
zur BBU-Stromwechselkampagne stehen im Internet unter http://www.bbu-online.de/EWS/EWS1.htm.
Die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl ereignete sich am 26. April
1986 in der damaligen Sowjetunion in der Nähe der Stadt Prypjat.
Es war bislang eine der schwersten Umweltkatastrophen überhaupt.
Bis zum Sommer 1986 wurden rund 115.000 Personen aus der 30-Kilometer-Zone
rund um den Reaktor evakuiert. Später wurden etwa 240.000 weitere
Personen umgesiedelt. Nach offiziellen Angaben sind mindestens 15.000
Aufräum-Arbeiter gestorben.
Für den BBU bekam der 26. April im Jahr 2007 eine besondere
Bedeutung. Am Tschernobyl-Jahrestag 2007 verstarb im Alter von 80
Jahren das langjährige BBU-Vorstandsmitglied Eduard Bernhard.
Eduard Bernhard hatte sich Jahrzehnte gegen den Einsatz der Atomenergie
zur Wehr gesetzt und hat auch immer die Opfer der Tschernobyl-Katastrophe
in den Mittelpunkt seines Handelns gestellt. Sein Wahlmotto im Anti-Atomkraft-Widerstand
lautete immer "The fight must go on!" (Der Kampf muss
weitergehen). Diesem Ansinnen bleibt der BBU treu.
Bundesweite Aktionsübersicht:
26. April, 22. Tschernobyl-Jahrestag:
Breisach, 19.30 Uhr, Spitalkirche beim Marktplatz, Benefizkonzert
anlässlich des Tschernobyl-Jahrestages, www.vorort.bund.net/suedlicher-oberrhein/termine.php
Frankfurt, fünf Minuten vor 12, Gedenkaktion an der Katharinenkirche
an der Frankfurter Hauptwache,
www.fr-online.de/frankfurt_und_hessen/nachrichten/frankfurt/?em_cnt=1323484
Geesthacht / Krümmel, 10:30 Uhr, Atomkraftwerk Krümmel,
Start der Fahrradstaffel "vom Atom- zum Ökostrom",
www.stromwechsel-jetzt.de/Fahrradstaffel
Gronau, Standort der deutschen Urananreicherungsanlage, Infostand
des Arbeitskreises Umwelt (AKU) Gronau beim Jazzfest in der Innenstadt,
www.aku-gronau.de
Gronau, 17.00 Uhr, Tschernobylgedenkveranstaltung mit Andacht, Musik
und Vorträgen (Situation in Tschernobyl und Urantransporte
von Gronau nach Russland) auf dem Gelände der Oase, Dinkelstraße,
www.oase-gronau-losser.org/html/anfahrt.html
Hamburg, Fahrradstaffel "vom Atom- zum Ökostrom",
www.stromwechsel-jetzt.de/Fahrradstaffel
Hamm-Uentrop, 15.00 Uhr, Ruine des Thorium-Hochtemperatur-Reaktors
(THTR), Kundgebung, www.reaktorpleite.de
Lüchow, Marktplatz, Gedenkaktion, www.castor.de/php/termine/bi_ticker.php
München, 12.00 – 14.00 Uhr, Marienplatz, Gedenk- und
Mahnveranstaltung "Wir vergessen nicht – vom Atom- zum
Solar-Zeitalter", www.davidgegengoliath.de
Münster, 11.00 Uhr, Ludgerikirche, Gedenkaktion von Greenpaece
Münster, www.chernobyl-day.org/spip.php?article97
Neckarwestheim, 15.00 Uhr, Mahnaktion vor dem Atomkraftwerk Neckarwestheim
(Parkplatzseite), www.bbmn.de, www.neckarwestheim.antiatom.net
Potsdam, KUZE-Kneipe, Stromwechselparty, www.kuze-potsdam.de/index.php/Kalender/20080426
Aktivitäten nach dem 26. April:
27. April, Gorleben, 14.00 Uhr, an den Gorleben-Kreuzen, Gorlebener
Gebet, www.castor.de/diskus/gruppen/gebet.html
27. April, München, 14.00 – 18.00 Uhr:Studientag zu Tschernobyl
zum 22. Jahrestag in der Sonnen-Arche, www.davidgegengoliath.de
30. April, Essen, 8.30 Uhr, Kundgebung an der Gruga Halle anlässlich
der E.ON-Jahreshauptversammlung, www.sofa-ms.de/home.html
1. Mai, Ahaus, Wiese der Bürgerinitiative „Kein Atommüll
in Ahaus“ am Ahauser Castor-Atommüll-Lager, Maifest,
www.bi-ahaus.de
2. - 4. Mai, Ahaus, Frühjahrskonferenz und Aktionswochenende
der bundesweiten Anti-Atomkraft-Bewegung, www.bi-ahaus.de
4. Mai, Gronau, Urananreicherungsanlage (UAA), Röntgenstr.
4, 13.45 Uhr, Kundgebung. 14.00 Uhr: Traditioneller (262.!) Sonntagsspaziergang.
Infos zur UAA unter www.aku-gronau.de
(Alle Angaben ohne Gewähr. Bei längeren Anfahrtswegen
ggf. bei örtlichen Initiativen hinsichtlich möglicher
Änderungen nachfragen)
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