BBU fordert die Schließung des
belgischen Truppenübungsplatzes Elsenborn in der Nordeifel
/ Kam radioaktive Munition zum Einsatz?
(Bonn, 21. Februar 2008) In einer Stellungnahme
an das belgische Konsulat in Köln hat der Bundesverband Bürgerinitiativen
Umweltschutz (BBU) e. V. jetzt die sofortige Stilllegung des grenznahen,
belgischen Truppenübungsplatzes Elsenborn gefordert. Gleichzeitig
erhebt der BBU gegen den Antrag der Munitionsfirma MECAR zur Durchführung
weiterer Schießübungen auf dem Gelände Einspruch.
Der BBU ist ein Dachverband zahlreicher friedenspolitisch und ökologisch
engagierter Bürgerinitiativen und Verbände aus dem gesamten
Bundesgebiet mit Sitz in Bonn.
Der Truppenübungsplatz Elsenborn liegt in
dem Dreieck der Städte Monschau(D), Bütgenbach und Büllingen
(B). Die Munitionsfirma MECAR, ein US-amerikanisches Unternehmen
aus dem Großraum Lüttich, will den Platz für Testzwecke
nutzen. MECAR darf dort Schießstände bauen und täglich
Munition testen. Die Genehmigung wurde von der "Wallonischen
Region" erteilt. Nach Auffassung des BBU werden durch militärische
Übungen Wasser, Boden und Luft im Bereich des Übungsplatzes
gefährdet, aber auch die Umgebung außerhalb des Platzes.
Im Umfeld wird Milch- und Viehwirtschaft betrieben, werden die Wiesen
von Schadstoffen kontaminiert und es gelangen gesundheitsschädliche
Giftstoffe in die Nahrungskette.
Die Nordeifel ist unter dem Titel "Belgisch-Deutscher
Naturpark Nordeifel" mit seinen Talsperren, dem "Hohen
Venn" und den ausgedehnten Wander- und Skigebieten eine wunderschöne
Mittelgebirgslandschaft. Sie ist Naherholungsgebiet für viele
rundum liegende städtische Ballungsgebiete, wie das Ruhrgebiet,
Köln, Bonn, Aachen, Düsseldorf, Lüttich und auch
Brüssel. Die Strukturschwäche dieser Gegend hat eine positive
Seite: Die Landschaft ist weitgehend intakt geblieben und ist so
zu einem beliebten Erholungsraum geworden. Das war nicht immer so,
die Eifel war arm. Aber bedingt durch die intakte Natur entwickelt
sich jetzt Tourismus, und das ist für die Menschen in der Region
eine Chance. Diese Chance aber wird durch die Inanspruchnahme der
intakten Natur durch Munitionsfirmen zunichte gemacht.
Der BBU wurde als Umweltverband bisher nicht offiziell
über die konkreten Vorgänge und Vorhaben auf dem Truppenübungsplatz
Elsenborn informiert. Über eine grenzüberschreitende Bekanntmachung
in der deutschen Presse ist ihm ebenso wenig bekannt, wie über
eine grenzüberschreitende Umweltverträglichkeitsprüfung.
Natürlich geht es dem BBU nicht darum, dass der Truppenübungsplatz
möglichst naturnah gestaltet wird, der BBU lehnt ihn generell
ab. Als Umweltverband ist der BBU aber an allen umweltrelevanten
Daten interessiert, um einschätzen zu können, welche Schäden
der Übungsplatz bereits verursacht hat bzw. noch verursachen
kann. Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU)
e. V. hat daher über das belgische Konsulat die kostennneutrale
Zustellung aller relevanter Umweltdaten, die in den letzten zehn
Jahren erhoben wurden, beantragt. Von besonderem Interesse sind
dabei Informationen darüber, ob radioaktive Munition zum Einsatz
gekommen ist, und welche gesundheitlichen Auswirkungen damit verbunden
sind.
Mit seiner Stellungnahme hat der BBU seine grundsätzlichen
friedens- und umweltpolitischen Vorstellungen bezüglich des
Truppenübungsplatzes Elsenborn gegenüber der belgischen
Regierung vertreten und er unterstützt damit gleichzeitig den
breiten Widerstand vor Ort gegen den Truppenübungsplatz, der
z. B. durch die Arbeit der Bürgerinitiative „Stop Mecar“
getragen wird.
Kontakt: http://www.bbu-online.de, BBU-Geschäftsstelle: 0228-214032.
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